Raubseeschwalbe

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Raubseeschwalbe

Raubseeschwalbe (Hydroprogne caspia, Syn.: Sterna caspia)

Systematik
Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes)
Familie: Möwenverwandte (Laridae)
Unterfamilie: Seeschwalben (Sterninae)
Gattung: Hydroprogne
Art: Raubseeschwalbe
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Hydroprogne
Kaup, 1829
Wissenschaftlicher Name der Art
Hydroprogne caspia
(Pallas, 1770)

Die Raubseeschwalbe (Hydroprogne caspia, Syn.: Sterna caspia) ist eine Vogelart aus der Ordnung der Regenpfeiferartigen. Sie ist die größte Art der Familie der Seeschwalben.

Systematische Stellung

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Durch den Vergleich mitochondrialer DNA ergab sich, dass die Seeschwalben keine monophyletische Gruppe sind, also nicht denselben Ursprung besitzen.[1] Dementsprechend wird die Raubseeschwalbe nun in eine eigene Gattung eingeordnet.[2]

Erscheinungsbild

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Raubseeschwalben sind mit einer Länge von 48 bis 55 cm etwas größer als Sturmmöwen. Die Spannweite dieser großen Seeschwalbenart geht von 96 bis 111 Zentimeter.[3] Sie fliegen mit langsameren Flügelschlägen als andere Seeschwalben. Als besondere Kennzeichen haben sie einen kräftigen roten Schnabel, dunkelbraune Füße und einen wenig gegabelten Schwanz. An der Flügelunterseite erscheinen die Handschwingen dunkel. Im Prachtkleid haben sie eine tiefschwarze Kopfplatte, die im Ruhekleid mit weißen Federn untermischt ist.

Jungvögel und Weibchen haben ein identisches Gefieder. Die Kopfplatte sowie das Rückengefieder sind hier mit dunkelbraunen Federn vermischt. Ihr Schnabel ist nur matt orangefarben.

Flugbild einer Raubseeschwalbe im Schlichtkleid
Raubseeschwalbe im Flug
Adult - juvenil. Ystad 2011.

Raubseeschwalben nisten in Kolonien an sandigen Meeresküsten und auf Inseln. Auf ihrem Zug sind sie gelegentlich in kleiner Anzahl auch an Binnengewässern zu beobachten.

Raubseeschwalben haben ein sehr großes Verbreitungsgebiet. Sie sind von Nordamerika über Europa bis nach Asien verbreitet und zählen auch zur Fauna Australiens. Die nordeuropäischen Raubseeschwalben haben vorrangig Brutkolonien an den nordöstlichen Ostseeküsten und überwintern überwiegend in Westafrika und an den Küsten des Mittelmeers.[4]

Ei, Sammlung Museum Wiesbaden

Raubseeschwalben haben nur eine Jahresbrut. Das Nest ist eine flache Mulde im Sand. Das Gelege besteht aus zwei bis drei gelblichgrauen Eiern mit dunkelbraunen Flecken. Die Eier werden von beiden Elternvögeln 22 bis 24 Tage lang bebrütet.

Nahrung und Nahrungserwerb

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Raubseeschwalben leben von Fischen, die sie durch Stoßtauchgänge erbeuten. Häufig sind sie zuvor im Rüttelflug zu beobachten. Gelegentlich werden von Raubseeschwalben auch junge Seevögel anderer Arten gefressen.

Die Raubseeschwalbe ist in Deutschland vom Aussterben bedroht (Rote Liste Kategorie 1).[5] Sie ist eine Art des Anhangs I der EU-Vogelschutzrichtlinie (Richtlinie 79/409/EWG).

  1. E. Bridge et al.: A phylogenetic framework for the terns (Sternini) inferred from mtDNA sequences: implications for taxonomy and plumage evolution. Elsevier 2004
  2. Sangster, Collinson, Helbig, Knox, Parkin: Taxonomic recommendations for British birds: third report. In: Ibis. Band 147, 2005, S. 821–826.
  3. Lars Svensson (Text, Karten), Killian Mullarney, Dan Zetterström (Illustrationen und Bildlegenden): Der Kosmos Vogelführer: alle Arten Europas, Nordafrikas und Vorderasiens. 2. Auflage. Kosmos, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-440-12384-3, S. 202 f. (schwedisch: Fågelguiden. Übersetzt von Peter H. Barthel).
  4. Svensson, Grant, Mullarney, Zetterström: Kosmos-Vogelführer, Kosmos 1999, S. 188
  5. Torsten Ryslavy, Hans-Günther Bauer, Bettina Gerlach, Ommo Hüppop, Jasmina Stahmer, Peter Südbeck & Christoph Sudfeldt: Rote Liste der Brutvögel Deutschlands, 6. Fassung. In: Deutscher Rat für Vogelschutz (Hrsg.): Berichte zum Vogelschutz. Band 57, 30. September 2020.
Commons: Raubseeschwalbe (Hydroprogne caspia) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien