Ravenea

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Ravenea

Ravenea rivularis

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Palmenartige (Arecales)
Familie: Palmengewächse (Arecaceae)
Gattung: Ravenea
Wissenschaftlicher Name
Ravenea
C.D.Bouché

Ravenea ist eine Pflanzengattung der Palmen und kommt nur auf Madagaskar und den Komoren vor. Die Gattung ist nach dem Berliner Louis Ravené benannt.[1]

Vom Habitus sind die Vertreter der Gattung sehr variabel. Einige Arten wie Ravenea hildebrandtii blühen bereits mit einer Wuchshöhe von einem Meter. Ravenea robustior erreicht Wuchshöhen von 25 m, ihr Stamm kann im erweiterten Mittelteil einen Durchmesser von einem Meter erreichen. Der basale Teil des Stammes ist angeschwollen und kann den dreifachen Durchmesser des übrigen Stammes haben.

Die Blätter stehen etwas nach oben ab und bilden eine federballartige Krone, manchmal sind die Blätter auch bogig geneigt. Bei manchen Arten verbleiben die abgestorbenen Blätter an der Pflanze und bilden eine dichte Schicht um den oberen Teil des Stammes, etwa bei Ravenea louvelii und Ravenea xerophila.

Alle Arten mit Ausnahme von Ravenea musicalis besitzen im äußeren Bereich des Stammes eine Schicht von dicht stehenden, sehr harten Längsfasern, die zur Härte des Stammes beitragen. Die Stämme von Ravenea lakatra sind so hart, dass ihr Name im Gebiet von Manombo Kann selbst von einer Armee nicht gefällt werden bedeutet.

Fiederblatt von Ravenea rivularis

Die Blätter sind bei allen Arten spiralig angeordnet. Die Anzahl der Blätter reicht von 6 bis 28. Bei wenigen Arten verbleiben die Reste der Blattscheiden am Stamm, bei den meisten Arten ist der Stamm frei von Scheidenresten und die alten Blätter fallen glatt ab. Der Übergang von der Blattscheide zum Blattstiel ist undeutlich. Junge Scheiden sind zunächst geschlossen und werden dann von den später gebildeten Blättern aufgerissen. Sie zerfallen und verschwinden allmählich. Deutlich erkennbare Öhrchen fehlen. Von der Scheide verbleiben meist nur nach unten weisende, steife Fasern auf der dem Blattstiel gegenüberliegenden Seite. Der Blattstiel ist an der Oberseite meist gefurcht und hat manchmal scharfe Kanten. An der Rhachis setzen die unteren Blättchen an der Kante an, weiter oben setzen sie in schmalen Kanälen am Rand der Rhachis an.

Die Blättchen sind zahlreich und regelmäßig angeordnet. Die Blättchen an einer Rhachisseite stehen immer in einer Ebene. Die Blättchen sind fast immer kahl, manche sind mit einer dünnen Wachsschicht überzogen. Einzig bei Ravenea albicans ist die Unterseite der Blättchen weiß behaart.

Blütenstand und Blüten

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Die Arten sind diözisch, männliche und weibliche Blütenstände stehen an verschiedenen Individuen. Der Blütenstand steht immer zwischen den Blättern. Es gibt einzelne und vielfache Blütenstände: bei sieben Arten sind die männlichen Blütenstände vielfache Blütenstände, weibliche gibt es nur bei Ravenea madagascariensis. Es handelt sich dabei um falsche vielfache Blütenstände, bei dem die Achsen der Blütenstände in der Achsel eines einzigen Vorblattes entspringen. Der Blütenstand ist ein- oder zweifach verzweigt.

Die Blüten sind vom frühesten beobachtbaren Entwicklungsstadium an geöffnet, lange vor der Öffnung des Blütenstandes. Bei einem Teil der Arten sind in der männlichen Blüte die Staubblätter in zwei Reihen angeordnet: eine Dreiergruppe vor den Kelchblättern ist an der Basis der Blüte inseriert, die anderen vor den Kronblättern sind mit diesen teilweise verwachsen. Bei einigen dieser Arten wiederum sind die Kronblätter über ein Kallus-ähnliches Filament der vor den Kelchblättern stehenden Staubblättern miteinander verbunden.

Die Überbleibsel der Narbe variieren stark bezüglich ihrer Lage an der Frucht: von apikal über sub-basal, auch subapikal oder seitlich. Die Farbe der Frucht reicht von gelb über orange und rot bis dunkel-purpur und schwarz. In dunklen Früchten befindet sich um den einzigen bis drei Samen ein sklerotisches Endokarp. Bei den meisten Früchten ist das Mesokarp fleischig. Lediglich bei Ravenea musicalis ist es schwammig, wodurch die Früchte im Wasser schwimmen.

Die kleinsten Früchte sind die von Ravenea rivularis mit 7 bis 9 mm Durchmesser (Samen 5 bis 6 mm). Die im Regenwald wachsende Ravenea krociana hat 25 bis 30 mm große Früchte.

Bestäubung und Ausbreitungsmechanismen sind praktisch völlig unbekannt. Als Blütenbesucher sind Bienen und Käfer bekannt. Bei Ravenea dransfieldii verströmen die Blüten einen dicken, stinkenden Geruch. Die Früchte der meisten Arten sind fleischig und bunt. Möglich wäre eine Ausbreitung durch Vögel oder Lemuren. Die Früchte von Ravenea musicalis werden ziemlich sicher vom Wasser ausgebreitet. Sie schwimmen, und die Samen keimen bereits in der schwimmenden, geschlossenen Frucht.

Die Blütezeiten sind ebenfalls kaum bekannt, die meisten Arten dürften zwischen August und Oktober blühen, die Früchte reifen von Jahresbeginn bis März.

Verbreitung und Standorte

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Die Gattung Ravenea kommt nur auf Madagaskar und den Komoren vor. Sie besiedelt eine Vielzahl von Standorten vom trockenen Buschland über Tiefland-Regenwälder bis hin zu Erika-Heideland in den Bergen. Eine Art wächst im Wasser.

Ravenea glauca
Ravenea madagascariensis
Ravenea rivularis
Ravenea xerophila

Ravenea H.Wendl. ex C.D.Bouché wird innerhalb der Familie in die Unterfamilie Ceroxyloideae, Tribus Ceroxyleae eingeordnet. Henk Jaap Beentje hat in seiner Monographie zur Gattung die Arten der Gattung Louvenia zu Ravenea gestellt. Er unterscheidet 17 Arten; dazu kommen inzwischen weitere Arten[2]:

Einige Arten sind lokal von wirtschaftlicher Bedeutung. Das äußere Holz einiger Arten wird für Holzböden und Tische verwendet. Das Holz scheint termiten-resistent zu sein. Das Palmherz einiger Arten wird gegessen: Ravenea albicans, robustior und sambiranensis. Aus den Fiederblättchen werden Hüte hergestellt. Die ausgehöhlten Stämme von Ravenea julietiae werden als Wasserröhren in der Bewässerung verwendet. Die Samen von Ravenea rivularis werden gehandelt, da die Art gärtnerische Bedeutung hat.

  • H. J. Beentje: A monograph of Ravenea (Palmae: Ceroxyloideae). Kew Bulletin, Band 49, 1994, S. 623–671.

Einzelnachweise

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  1. John Dransfield, Natalie W. Uhl, Conny B. Asmussen, William J. Baker, Madeline M. Harley, Carl E. Lewis: Genera Palmarum. The Evolution and Classification of Palms. Zweite Auflage, Royal Botanic Gardens, Kew 2008, ISBN 978-1-84246-182-2, S. 343.
  2. a b c d e f Ravenea. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 4. August 2018.
Commons: Ravenea – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien