RCD Mallorca

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Real Club Deportivo Mallorca)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
RCD Mallorca
Logo
Basisdaten
Name Reial Club Deportiu Mallorca
Sitz Palma, Spanien
Gründung 1916
Eigentümer Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Robert Sarver
Präsident Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Andy Kohlberg
Website rcdmallorca.es
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer vakant
Spielstätte Estadi Mallorca Son Moix
Plätze 23.142
Liga Primera División
2023/24 15. Platz
Heim
Auswärts

Der Real Club Deportivo Mallorca (katalanisch Reial Club Deportiu Mallorca) ist ein spanischer Fußballverein aus Palma de Mallorca. Gegründet wurde der Verein am 5. März 1916. Er spielt in der Primera División.

Der RCD Mallorca spielt in roten Trikots, schwarzen Hosen und schwarzen Stutzen. Seine Heimspiele trägt der Verein seit 1999 im Estadi Mallorca Son Moix aus, das 23.142 Zuschauer fasst. Vorher hatte der Klub im Estadio Lluis Sitjar gespielt.

LTU-Airbus mit Logo des RCD Mallorca

Der älteste Klub der Balearen wurde am 5. März 1916 von Adolfo Vázquez Humasqué gegründet. Er nannte den Verein zuerst nach dem König Junta Directiva del Alfonso XIII FBC. Später wurde der Verein dann zu Real Sociedad Alfonso XIII, um dann 1931 aus politischen Gründen in Club Deportivo Mallorca umbenannt zu werden. Das Wort Real wurde dann 1949 hinzugefügt.

Zwischen 1960 und 1990 spielte RCD Mallorca überwiegend in der zweithöchsten spanischen Spielklasse, der Segunda División. Der Verein schaffte mehrmals den Aufstieg in die Primera División, konnte sich allerdings immer nur wenige Jahre am Stück in der obersten Liga halten. Zwischen 1975 und 1981 erfolgte ein kurzzeitiger Absturz in die Dritt- und Viertklassigkeit.

Ende der 1990er Jahre begann der erfolgreichste Zeitabschnitt der Vereinsgeschichte: Zwischen 1997 und 2013 spielte RCD Mallorca 16 Saisons lang durchgehend in der ersten Liga, die besten Platzierungen in der Liga wurden dabei in den Spielzeiten 1998/99 und 2000/01 erreicht, in denen der Verein jeweils den dritten Platz in der Abschlusstabelle belegte. Unter dem argentinischen Trainer Héctor Cúper rückte Mallorca im spanischen Pokalwettbewerb 1997/98 bis ins Finale vor und verlor dort erst im Elfmeterschießen gegen den FC Barcelona. Da Barcelona sich als spanischer Meister bereits für die Champions League qualifiziert hatte, war Mallorca als Pokal-Zweiter für den Europapokal der Pokalsieger 1999 startberechtigt. Auch dort erreichte man das Finale, in dem man Lazio Rom mit 1:2 unterlag. Im Jahr 2003 wurde Mallorca unter Trainer Gregorio Manzano erstmals spanischer Pokalsieger. Im Finale des Copa del Rey 2002/03 setzt man sich durch Tore von Walter Pandiani und Samuel Eto’o mit 3:0 gegen Recreativo Huelva durch.

Im August 2008 gab der damalige Präsident Mateu Alemany 93 Prozent seiner Aktien an eine Investmentgruppe ab. Laut spanischen Medien betrug der Kaufpreis vier bis fünf Mio. Euro. Alemany hatte seine Anteile an dem Verein für 1,5 Mio. Euro von dem Bauunternehmer Vicenc Grande abgekauft. Neuer Besitzer wurde die Grupo Safin, eine Consulting- und Buchhaltungsfirma.[1]

Am 20. Mai 2010 wurde bekanntgegeben, dass Trainer Gregorio Manzano den Verein aus finanziellen Gründen verlassen würde. RCD Mallorca hatte damals Berichten zufolge 60 Mio. Euro Schulden.[2] Die UEFA gab am 22. Juli 2010 bekannt, dass Mallorca von der UEFA Europa League 2010/11 ausgeschlossen werde. Als Grund nannte der Verband die hohe Überschuldung des Vereins.[3]

Im November 2010 stieg der deutsche Manager Utz Claassen als Investor bei Mallorca ein und wurde Mitglied im Verwaltungsrat.[4] Der Club stieg am Ende der Saison 2012/13 in die Segunda División ab.

Claasen wurde im Dezember 2014 zum Präsidenten des Clubs gewählt. Von Januar 2015 bis Januar 2016 hielt er die Mehrheit der Aktien am Club und wurde Consejero Delegado (Geschäftsführer). Im Januar 2016 erwarb die Liga ACQ Lagacy Partners LLC für rund 20,62 Millionen Euro 80 Prozent der Anteile. Die Investorengruppe gehört dem Eigentümer der Phoenix Suns, Robert Sarver, dem Vizepräsidenten der Phoenix Suns, Andy Kohlberg, und dem zweimaligen NBA-MVP Steve Nash. Die restlichen 20 Prozent hält weiterhin Utz Claassen.[5][6]

Vom 10. Februar 2015 bis zum Saisonende war der Spanier Miquel Soler Cheftrainer des RCD Mallorca.[7] Zu Beginn der Saison 2015/16 trainierte Albert Ferrer die erste Mannschaft. Ziel des ehemaligen Barca-Spielers war es, im Jahr des 100-jährigen Bestehens des Clubs wieder in die Primera Division aufzusteigen; allerdings wurde er im Verlauf der Saison durch seinen Co-Trainer Pepe Gálvez ersetzt; der Verein verpasste den Aufstieg deutlich. Am Ende der Folgesaison stieg Real Mallorca in die dritte Liga ab. In der darauffolgenden Saison 2017/18 gelang der direkte Wiederaufstieg in die Segunda División. Am Ende der Saison 2018/19 setzte sich RCD Mallorca in der Aufstiegsrunde gegen Deportivo La Coruña durch und kehrte in die Primera División zurück. Ein Jahr später stieg der Verein erneut in die Segunda División ab, in der Saison 2020/21 gelang jedoch der direkte Wiederaufstieg ins spanische Oberhaus. Am 22. März 2022 wurde Trainer Luis García nach einer Niederlage gegen Espanyol Barcelona entlassen. Der Club stand mit 26 Punkten auf dem 18. Tabellenplatz und war vom erneuten Abstieg bedroht. Garcias Posten übernahm für die letzten Partien der Saison der frühere mexikanische Nationalmannschaftstrainer Javier Aguirre.[8] Für ihn ist es die sechste Station bei einem spanischen Club. Am Ende der Saison 2021/22 belegte der Club Platz 15 und verblieb somit in der ersten Liga.[9][10]

In der Saison 2022/23 erreichte Mallorca in der Liga den neunten Platz und damit die beste Platzierung seit elf Jahren. In der anschließenden Spielzeit hatte Mallorca wieder vermehrt mit dem Abstieg zu kämpfen, setzte sich am Ende aber noch auf den 15. Platz fest. Wesentlich bedeutender war in dieser Saison jedoch das Erreichen des Endspiels in der Copa del Rey. Nach verhältnismäßig einfachen Gegnern folgte im Viertelfinale mit dem FC Girona, der in dieser Saison einen ungewöhnlichen Lauf hatte, erstmals ein echter Hochkaräter. Mallorca kam innerhalb der ersten Halbzeit zu einer 3:0-Führung, am Ende gewann der Klub mit 3:2. Im Halbfinale wartete mit Real Sociedad jedoch keineswegs ein einfacherer Gegner. Zuhause gab es ein 0:0, das Rückspiel in San Sebastián endete mit 1:1 ebenfalls ohne Sieger. Schlussendlich setzte sich Mallorca im Elfmeterschießen durch und zog so erstmals seit 21 Jahren ins Finale ein. Dort traf man auf Athletic Bilbao, das den Pokal seit 40 Jahren nicht mehr gewinnen konnte. Erneut standen ein 1:1 und die Entscheidung im Elfmeterschießen zu Buche. Diesmal war jedoch der Klub aus Bilbao stärker, allerdings werden dafür beide Klubs im Jänner 2025 in der Supercopa de España spielen.

Ligazugehörigkeit

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aktueller Kader 2023/24

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nr. Nat. Name Geburtsdatum im Verein seit Vertrag bis
Torhüter
13 Slowakei Dominik Greif 6. Apr. 1997 2021 2026
25 SpanienSpanien Iván Cuéllar 27. Mai 1984 2023 2024
Abwehrspieler
02 Serbien Matija Nastasić 28. März 1993 2022 2024
03 SpanienSpanien Toni Lato 27. Nov. 1997 2023 2027
04 Belgien Siebe Van der Heyden 30. Mai 1998 2023 2028
06 SpanienSpanien José Manuel Copete 10. Okt. 1999 2022 2026
11 SpanienSpanien Jaume Costa 18. März 1988 2021 2024
15 SpanienSpanien Pablo Maffeo 12. Juli 1997 2021 2026
20 Uruguay Giovanni González 20. Sep. 1994 2022 2026
21 SpanienSpanien Antonio Raíllo 8. Okt. 1991 2016 2026
22 SpanienSpanien Nacho Vidal 24. Jan. 1995 2024 2024
24 Slowakei Martin Valjent 11. Dez. 1995 2019 2025
SpanienSpanien Mateu Morey 2. März 2000 2024 2025
Mittelfeldspieler
05 SpanienSpanien Omar Mascarell 2. Feb. 1993 2023 2026
08 SpanienSpanien Manu Morlanes 12. Jan. 1999 2023 2028
10 SpanienSpanien Sergi Darder 22. Dez. 1993 2023 2028
12 Portugal Samú Costa 27. Nov. 2000 2023 2028
14 SpanienSpanien Dani Rodríguez 6. Juni 1988 2018 2025
18 SpanienSpanien Antonio Sánchez 22. Apr. 1997 2018 2027
27 SpanienSpanien Robert Navarro 12. Apr. 2002 2024 2025
JapanJapan Takuma Asano 10. Nov. 1994 2024 2026
Stürmer
07 Kosovo Vedat Muriqi 24. Apr. 1994 2022 2027
09 SpanienSpanien Abdón Prats 7. Dez. 1992 2017 2026
17 Kanada Cyle Larin 17. Apr. 1995 2023 2028
19 SpanienSpanien Javi Llabrés 11. Sep. 2002 2022 2026
23 Serbien Nemanja Radonjić 15. Feb. 1996 2024 2024
Stand: 7. April 2024[11]

Bekannte ehemalige Spieler

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Saison Trainer
1923/24 – 1924/25 Tschechoslowakei Ferry Proks „Zaubek“ Panzita
1924/25 – 1926/27 SpanienSpanien Ferrà / SpanienSpanien Llauger
1926/27 – 1929/30 SpanienSpanien Antoni Socias
1930/31 EnglandEngland Jack Greenwell
1931/32 SpanienSpanien Paco Tomás
1932/33 – 1934/35 SpanienSpanien Antoni Socias
1935/36 SpanienSpanien Alzamora
1935/36 – 1937/38 SpanienSpanien Guzmán
1938/39 -
1939/40 – 1940/41 SpanienSpanien Francisco Pagazaurtundúa
1940/41 SpanienSpanien Alzamora
1941/42 – 1942/43 SpanienSpanien Prat
1943/44 SpanienSpanien Cristóbal Martí
1944/45 SpanienSpanien Castro
1945/46 – 1946/47 SpanienSpanien Patricio Caicedo
1946/47 – 1947/48 SpanienSpanien Cristóbal Martí
1948/49 SpanienSpanien Balaguer
1948/49 SpanienSpanien Teodoro Mauri
1949/50 SpanienSpanien Patricio Caicedo
1949/50 – 1953/54 SpanienSpanien Satur Grech
1953/54 SpanienSpanien Rotger
1954/55 – 1955/56 SpanienSpanien Pau Vidal
1955/56 Ungarn Esteban Platko
1956/57 SpanienSpanien Andreu Quetglas
1957/58 SpanienSpanien Miquel Gual
1958/59 – 1960/61 Argentinien Juan Carlos Lorenzo
1960/61 SpanienSpanien José Luis Saso
1961/62 SpanienSpanien Satur Grech
1961/62 – 1962/63 SpanienSpanien José Luis Saso
1962/63 SpanienSpanien Jaume Turró
1963/64 SpanienSpanien Arturo Llopis
1964/65 SpanienSpanien Juan Ramón
1964/65 – 1965/66 SpanienSpanien César Rodríguez
1965/66 Uruguay Héctor Rial
1966/67 SpanienSpanien José Iglesias „Joseíto“
Saison Trainer
1967/68 SpanienSpanien Vicente Dauder
1967/68 Argentinien Juan Carlos Lorenzo
1967/68 SpanienSpanien Jaume Turró
1968/69 SpanienSpanien Vicente Sasot
1968/69 – 1969/70 Argentinien Forneris / Uruguay Sergio Rodríguez
1969/70 SpanienSpanien Sabino Barinaga
1970/71 EnglandEngland Luke „Chopper“ Gray
1970/71 – 1971/72 Argentinien Juancho Forneris
1971/72 Brasilien Otto Bumbel
1971/72 – 1972/73 SpanienSpanien José Luis Saso
1972/73 Argentinien Juancho Forneris
1973/74 SpanienSpanien Manuel Martínez „Manolín“
1973/74 – 1974/75 SpanienSpanien César Rodríguez
1974/75 Uruguay Hugo Villamide
1974/75 SpanienSpanien Alfredo Vera
1974/75 – 1975/76 SpanienSpanien Manolo de la Torre
1976/77 SpanienSpanien Luis Costa
1977/78 SpanienSpanien Sánchez Alexanco
1977/78 – 1978/79 Argentinien Juancho Forneris
1978/79 SpanienSpanien Enrique Agustí
1978/79 SpanienSpanien Andreu Quetglas
1979/80 – 1981/82 SpanienSpanien Antonio Oviedo
1981/82 – 1982/83 FrankreichFrankreich Lucien Muller
1983/84 SpanienSpanien Koldo Aguirre
1983/84 FrankreichFrankreich Marcel Domingo
1984/85 SpanienSpanien Manolo Villanova
1985/86 SpanienSpanien Benito Joanet
1985/86 – 1987/88 SpanienSpanien Llorenç Serra Ferrer
1987/88 FrankreichFrankreich Lucien Muller
1988/89 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Ivan Brzić
1988/89 – 1992/93 SpanienSpanien Lorenzo Serra Ferrer
1992/93 – 1994/95 SpanienSpanien Jaume Bauzá
1994/95 SpanienSpanien Nando Pons
1994/95 – 1995/96 SpanienSpanien José Antonio Irulegui
1995/96 SpanienSpanien José Manuel Esnal
Saison Trainer
1995/96 – 1996/97 SpanienSpanien Víctor Muñoz
1996/97 SpanienSpanien Tomeu Llompart
1997/98 – 1998/99 Argentinien Héctor Cúper
1999/2000 Argentinien Mario Gómez
1999/2000 SpanienSpanien Fernando Vázquez
2000/01 SpanienSpanien Luis Aragonés
2001/02 Deutschland Bernd Krauss
2001/02 Kroatien Sergije Krešić
2001/02 SpanienSpanien Tomeu Llompart
2002/03 SpanienSpanien Gregorio Manzano
2003/04 Portugal Jaime Pacheco
2003/04 SpanienSpanien Luis Aragonés
2003/04 – 2004/05 SpanienSpanien Tomeu Llompart
2004/05 SpanienSpanien Benito Floro
2004/05 – 2005/06 Argentinien Héctor Cúper
2005/06 – 2009/10 SpanienSpanien Gregorio Manzano
2010/11–2011 Danemark Michael Laudrup
2011–2013 SpanienSpanien Joaquín Caparrós
2013 SpanienSpanien Gregorio Manzano
2013–2014 SpanienSpanien José Luis Oltra
2014 SpanienSpanien Lluís Carreras
2014–2015 RusslandRussland Waleri Karpin
2015 SpanienSpanien Miquel Soler
2015 SpanienSpanien Chapi Ferrer
2015–2016 SpanienSpanien José Gálvez Estévez
2016 SpanienSpanien Fernando Vázquez
2016–2017 SpanienSpanien Javier Olaizola
2017 SpanienSpanien Sergi Barjuán
2017–2020 SpanienSpanien Vicente Moreno
2020–2022 SpanienSpanien Luis García
2022–2024 Mexiko Javier Aguirre

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Alemany vende el Mallorca al Grupo Safín. In: marca.com. Marca, 7. August 2009, abgerufen am 25. März 2022 (spanisch).
  2. Spanien: Konkursverfahren bei RCD eingeleitet – Adios, Mallorca: Manzano geht. In: kicker.de. 20. Mai 2010, abgerufen am 25. März 2022.
  3. UEFA schließt Mallorca aus (Memento vom 24. Juli 2010 im Internet Archive)
  4. “Mallorca zu einer europaweiten Marke entwickeln” (Memento vom 5. November 2010 im Internet Archive)
  5. A very significative and succesful expansion (Memento vom 11. Februar 2017 im Internet Archive) (englisch)
  6. Basketballer Nash übernimmt Klub von Utz Claassen. In: handelsblatt.com. dpa, 5. Januar 2016, abgerufen am 25. März 2022.
  7. Miquel Soler, nuevo entrenador del Mallorca. In: marca.com. Marca, 10. Februar 2015, abgerufen am 25. März 2022 (spanisch).
  8. Aguirre soll RCD Mallorca vor Abstieg retten. In: weltfussball.de. 24. März 2022, abgerufen am 25. März 2022.
  9. RCD Mallorca verpflichtet Ex-Mexiko-Coach Aguirre. In: faz.net. FAZ, 24. März 2022, abgerufen am 25. März 2022.
  10. Javier Aguirre, nuevo entrenador del RCD Mallorca. In: rcdmallorca.es. RCD Mallorca, 24. März 2022, abgerufen am 25. März 2022 (spanisch).
  11. Jugadores. Abgerufen am 7. April 2024 (spanisch).