Reas
Film | |
Titel | Reas |
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Produktionsland | |
Originalsprache | Spanisch |
Erscheinungsjahr | 2024 |
Länge | 83 Minuten |
Produktionsunternehmen | |
Stab | |
Regie | Lola Arias |
Drehbuch | Lola Arias |
Produktion | |
Musik | Ulises Conti |
Kamera | Martín Benchimol |
Schnitt | Ana Remon |
Besetzung | |
Reas ist ein argentinisch-deutsch-schweizerischer Film in dokumentarischer Form unter der Regie von Lola Arias aus dem Jahr 2024. Der Film feierte im Februar 2024 auf der Berlinale seine Weltpremiere in der Sektion Forum.
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Alle, die zu sehen sind, waren in der Vergangenheit im ehemaligen Gefängnis in Caseros, einer Stadt in der Provinz Buenos Aires, inhaftiert. Sie spielen ihr damaliges Leben am Ort des Geschehens in Form eines dokumentarischen Musicals nach, performen, singen und tanzen.[1] Mit dabei ist zum Beispiel Yoseli, die wegen Drogenhandels am Flughafen von Ezeiza verhaftet wurde. Nacho kam wegen Betrugs ins Gefängnis und gründete dort eine Rockband. Die beiden lernten sich bei diesem Filmprojekt kennen.[2]
Cis-Frauen und Trans*-Personen zeigen ein Reenactment eigener Erfahrungen und verarbeiten sie auf diesem Weg spielerisch weiter. Sie stellen Szenen aus ihrer Vergangenheit nach, und es ergeben sich Fragen wie: Wie sind diese Menschen im Gefängnis gelandet? Wie nutzen sie ihre Zeit dort, um ihr eigenes Leben umzuschreiben und eine Zukunft zu entwerfen?[3][4]
Postdramatisches Theater wird zum Film.[5] Er bewegt sich zwischen Realität und Fiktion.
Produktion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Filmstab
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Regie führte Lola Arias, von der auch Idee und Drehbuch stammen.[6][7] Die Kameraführung lag in den Händen von Martín Benchimol, die Musik komponierte Ulises Conti und für den Filmschnitt war Ana Remon verantwortlich.[8]
In wichtigen Rollen sind unter anderem Ignacio Amador Rodriguez und Yoseli Arias zu sehen. Außerdem wirken Noelia Pérez, Estefanía Hardcastle, Paula Asturaymes, Nacho Rodriguez, Carla Canteros, Cintia Aguirre, Jade de la Cruz Romero, Julieta Fernandez, Pato Aguirre Santangelo, Laura Amato, Silvana Gomez und Daniela Borda mit.[9]
Produktion und Förderungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Produziert wurde der Film von Gema Juarez Allen, Clarisa Oliveri, Ingmar Trost und Vadim Jendreyko.[8] Produktionsfirmen waren die argentinische Gema Films, Sutor Kolonko in Köln und Mira Film Basel GmbH. Koproduzenten sind SWR und Arte.[10][6]
Die Film- und Medienstiftung NRW unterstützte das Projekt mit 60.000 Euro, weitere Förderung kam von BKM und WCF Europe,[10] dem Bundesamt für Kultur (BAK) und dem Fachausschuss Film und Medienkunst BS/BL.
Der weltweite Vertrieb liegt in den Händen von Luxbox.[11]
Projektidee, Dreharbeiten und Veröffentlichung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Projekt begann 2009 mit Workshops, die Lola Arias zusammen mit der Choreografin Leticia Mazur im Ezeiza-Gefängnis durchführte. Dabei zeigt sich, dass die Teilnahme an den Veranstaltungen Freiheit innerhalb der Gefängnismauern ermöglichte. Absicht der Regisseurin war es, eine weitere Stigmatisierung der Gefangenen zu vermeiden und einen Schwerpunkt auf die Kreativität, Energie und Solidarität der Menschen zu legen, denen man ihre Freiheit genommen hatte. Der ursprüngliche Plan, im Ezeiza-Gefängnis zu drehen, ließ sich wegen der Beschränkungen durch die COVID-19-Pandemie nicht umsetzen. Gedreht wurde im ehemaligen Gefängnis in Caseros, Provinz Buenos Aires.[12][6]
Neben Spanisch werden auch andere Sprachen gesprochen.[6]
Der Film feierte im Februar 2024 auf der Berlinale seine Weltpremiere in der Sektion Forum.
Reas ist einer von zwölf Filmen, die über den World Cinema Fund gefördert und zur Berlinale 2024 eingeladen wurden.[13]
Rezeption
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Film wurde stark rezipiert. Auf ics.film.org erhielt er vier von fünf möglichen Sternen und wurde als „Meisterwerk der Möglichkeiten“ bezeichnet. Reas zeige, wie Kunst, Hoffnung und Vorstellungskraft aus geschlossenen Räumen offene machen können.[14] Lida Bach vergab auf moviebreak.de sechs von zehn möglichen Punkten. Sie lobte die Ausstrahlung und Hingabe der Persönlichkeiten, hielt aber das semi-dokumentarische Musical für mehrfach manipuliert und die Darstellung der Gefängniswelt für idealisiert.[15] Camila Gonzatto würdigte dagegen auf goethe.de, dass der Film brisante Themen wie etwa Folter zur Zeit der argentinischen Militärdiktatur nicht verschweige, aber durch den Einsatz von Musik Leichtigkeit vermittle.[16]
Auszeichnungen und Nominierungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2020: Visions du Réel, Head-Genève Postproduction Award[17]
- 2023: Festival Internacional de Cine de San Sebastián, Auswahl WP Latam[18][19]
- 2024: Internationale Filmfestspiele Berlin
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Eleven projects spread across the two WIP sections of the 71st San Sebastian International Film Festival. 17. August 2023, abgerufen am 23. Dezember 2023 (englisch).
- ↑ San Sebastian Film Festival. Abgerufen am 24. Dezember 2023 (englisch).
- ↑ Reas. Abgerufen am 23. Dezember 2023.
- ↑ Filmstiftungsgefördertes dokumentarisches Musical "Reas" bei der Berlinale. Abgerufen am 23. Dezember 2023.
- ↑ Berlinale 2024: Die ersten Filme des 54. Forums | filmportal.de. Abgerufen am 23. Dezember 2023.
- ↑ a b c d Reas. In: Sutor Kolonko e.K. Abgerufen am 24. Dezember 2023.
- ↑ San Sebastian Film Festival. Abgerufen am 24. Dezember 2023 (englisch).
- ↑ a b Reas (2024) | MUBI. Abgerufen am 23. Dezember 2023.
- ↑ ★★★ The shooting of REAS, the new documentary by Lola Arias, begins in the former prison of Caseros ★★★ – Gema Films. Abgerufen am 24. Dezember 2023 (amerikanisches Englisch).
- ↑ a b Filmstiftungsgefördertes dokumentarisches Musical "Reas" bei der Berlinale. Abgerufen am 23. Dezember 2023.
- ↑ Reas (2024) - Company Credits - IMDb. Abgerufen am 23. Dezember 2023 (deutsch).
- ↑ Lola Arias: ‘I'm not interested in reproducing stigmatisation’ | Buenos Aires Times. Abgerufen am 24. Dezember 2023.
- ↑ World Cinema Fund mit zwölf Filmen im Berlinale Programm / WCF Day 2024 / Kulturstiftung des Bundes verlängert und erhöht Förderung. Abgerufen am 29. Januar 2024.
- ↑ E. Nina Rothe: Berlinale 2024 review: Reas (Lola Arias). 18. Februar 2024, abgerufen am 27. März 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Reas - Kritik | Film 2024. Abgerufen am 27. März 2024.
- ↑ „Die Kunst als Instrument der Emanzipation“. Abgerufen am 27. März 2024.
- ↑ New Projects by Arias, Solnicki, Agüero, and Polgovsky Win Visions du Réel Industry Awards. 3. Mai 2020, abgerufen am 25. Dezember 2023 (amerikanisches Englisch).
- ↑ San Sebastian Film Festival. Abgerufen am 24. Dezember 2023 (englisch).
- ↑ Emiliano De Pablos,John Hopewell, Emiliano De Pablos, John Hopewell: San Sebastian’s WIP Latam: Grounded Tales & Genre From a Chilean True Horror Tale to the Return of the Antichrist in Colombia. In: Variety. 23. September 2023, abgerufen am 24. Dezember 2023 (amerikanisches Englisch).