Reeser Schanz
FFH-Gebiet „NSG Reeser Schanz“
IUCN-Kategorie none – ohne Angabe | ||
Luftbild Flutmulde Rees | ||
Lage | Xanten, Kreis Wesel, Nordrhein-Westfalen, Deutschland | |
Fläche | 71,13 ha | |
Kennung | DE-4204-301 | |
WDPA-ID | 555519459 | |
Natura-2000-ID | DE4204301 | |
Geographische Lage | 51° 45′ N, 6° 25′ O | |
| ||
Einrichtungsdatum | 2004 |
Das FFH-Gebiet NSG Reeser Schanz (Kennung DE-4204-301) ist rund 71 Hektar groß und befindet sich im Stadtgebiet von Xanten am Niederrhein. Es liegt auf der linken Rheinseite nördlich des Xantener Ortsteils Obermörmter und östlich des Kalkarer Ortsteils Niedermörmter. Als FFH-Gebiet bildet es einen Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Der Namensbestandteil „NSG“ verweist auf die vormals eigenständige Naturschutzgebietsausweisung dieses Bereichs. Das ehemalige NSG Reeser Schanz wurde 2004 erheblich erweitert und umbenannt in Reeser Schanz, Rheinaue zwischen Obermörmter und Vynen, bei Gut Grindt und Haus Lüttingen; das FFH-Gebiet liegt vollständig in diesem Naturschutzgebiet.[1] Außerdem liegt der Bereich im ebenfalls deutlich größeren EU-Vogelschutzgebiet DE-4203-401 Unterer Niederrhein.
Der für das FFH-Gebiet namensgebende Siedlungsbereich Reeserschanz – historisch als Schanze entstanden[2] – liegt im Stadtgebiet von Kalkar nordwestlich außerhalb der FFH-Fläche. Dort besteht eine Fährverbindung zur rechtsrheinschen Stadt Rees.
Flutmulde Rees
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den Jahren 2009 bis 2015 baute das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Duisburg-Rhein im Bereich der Reeser Schanz die rund drei Kilometer lange Flutmulde Rees. Diese reduziert die Tiefenerosion des Rheins und dient dem Hochwasserschutz, vor allem der Entlastung der Reeser Stadtmauer.[3][4] Durch die Baumaßnahme wurde der flussnahe Teil des Schutzgebiets erheblich umgestaltet; eine ökologisch vorteilhafte Stabilisierung des Feuchtgebietscharakters im Auenbereich wird erwartet.[5]
-
Flutmulde Rees, NSG Reeser Schanz
-
Flutmulde Rees, NSG Reeser Schanz
-
Infotafel Flutmulde Rees
-
Personenfähre Rees
Flora und Fauna
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Reeser Schanz besteht überwiegend aus Queckenfluren und Flutrasen auf einem sandig-kiesigen Untergrund im Überschwemmungsbereich des Rheins, die insbesondere als Lebensraum für zahlreiche Insektenarten dienen. In Teilen des Gebietes finden sich Weichholzauenwaldgebüsche und unterschiedlich ausgeprägte Erlen- und Eschenwälder. Rohrglanzgrasröhrichte bieten Rückzugsbereiche für zahlreiche Wasservögel.
Als Arten von gemeinschaftlichem Interesse nach den Fauna-Flora-Habitat- und Vogelschutzrichtlinien finden sich in der Reeser Schanz insbesondere
- Kammmolche
- Wald- und Dunkelwasserläufer
- Bekassinen, Grünschenkel, Rotschenkel und Uferschnepfen
- Wiesenpieper
- Flussregenpfeifer
- Fluss-Seeschwalben
- Blässgänse und Waldsaatgänse
- Knäkenten, Krickenten und Löffelenten
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Liste der FFH-Gebiete in Nordrhein-Westfalen
- Liste der Naturschutzgebiete im Kreis Wesel (ehemalige NSG-Kennung WES-011)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Natura-2000-Gebiet: „Reeser Schanz“ im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Naturschutzgebiet „WES-011 Reeser Schanz, Rheinaue zwischen Obermörmter und Vynen, bei Gut Grindt und Haus Lüttingen“ im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen
- ↑ Joachim Zeune: Denkmäler in Rees – Historische Stadtumwehrung. (PDF) Stadt Rees, Fachbereich 4 Schule, Kultur und Stadtmarketing, abgerufen am 5. Oktober 2016.
- ↑ Rhein füllt erstmals Reeser Flutmulde. In: rp-online.de. 16. Januar 2015, abgerufen am 5. Oktober 2016.
- ↑ Die Flutmulde Rees. (PDF) Wasser- und Schifffahrtsamt Duisburg-Rhein, November 2012, archiviert vom am 6. Oktober 2016; abgerufen am 5. Oktober 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Stephan Gunkel, Nadja Fahlke (Flussbüro Erfurt): Flutmulde bei Rees. (PDF) In: Naturverträgliche Bau- und Unterhaltungskonzepte an Bundeswasserstraßen. BUND-Studie. BUND, 2012, S. 40–44, archiviert vom am 13. Mai 2016; abgerufen am 5. Oktober 2016.