Reformierte Kirche Sent
Die reformierte Kirche in Sent im Unterengadin ist ein denkmalgeschütztes evangelisch-reformiertes Gotteshaus.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zentraler mittelalterlicher Sakralbau in Sent war die Kirche San Peder. Die älteste Bausubstanz am heutigen Ort bezeugt eine romanische Vorgängerkirche des spätgotischen Neubaus von 1496 unter dem Patrozinium des Laurentius von Rom (rät. Baselgia San Lurench = St. Laurentiuskirche). Die Kirche war 1778 Schauplatz einer turbulenten Bündner Synode im Zuge des Herrnhuterstreites in Graubünden.
Der Turm als das Wahrzeichen der Kirche und des Dorfes wurde als neugotischer Bau des Architekten Nicolaus Hartmann in den Jahren 1898 bis 1900 errichtet und 1985 restauriert.
Pfarrer seit der Reformation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zeitweise amtierten zwei Geistliche in Sent.
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Ausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Prinzipalien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Chor findet sich ein Wandtabernakel aus der Gründungszeit. Die ursprünglich in der abgebrochenen Kapelle San Bastiaun in Samedan beheimatete Kanzel datiert auf das Jahr 1712. Im Mittelpunkt des Chors steht ein künstlerisch einfacher, vom Alter her wertvoller Taufstein, er stammt möglicherweise aus der Zeit der Romanik.
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Blick in den Chorraum
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Wandtabernakel
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Taufstein und -tisch
Orgel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Orgel auf der Empore im hinteren Teil der Kirche wurde 1904 durch Orgelbau Kuhn in einem neugotischen Gehäuse errichtet. Sie verfügt über 15 Register auf zwei Manualen und Pedal. 1982 wurde sie durch die Manufaktur Orgelbau Felsberg einer Revision unterzogen, wobei die Disposition verändert wurde. Eine weitere Revision wurde 2004 von der gleichen Firma durchgeführt.[1]
Glocken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Kirchturm hängt ein fünfstimmiges Glockengeläut aus drei Jahrhunderten.[2]
Glocke | Name | Gussjahr | Giesser | Gewicht | Schlagton |
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1 | Mittagsglocke | 1846 | Franz Theus, Felsberg | 1860 kg | es′ |
2 | Versammlungs- und Flurglocke | 1821 | Franz Theus, Felsberg | 1350 kg | f′ |
3 | Abendglocke | 1962 | H. Rüetschi AG, Aarau | 730 kg | g′ |
4 | Schulglocke | 1899 | Franz Theus, Felsberg | 450 kg | b′ |
5 | Totenglocke | 1466 | 280 kg | c″ |
Kirchliche Organisation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sent gehört als eigenständige Kirchgemeinde zur Evangelisch-reformierten Landeskirche Graubünden.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die reformierte Senter Kirche mit Fotografie des Kircheninneren auf baukultur.gr.ch.
- Porträt Baselgia San Lurench
Nachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Orgelverzeichnis Schweiz und Liechtenstein: Orgelprofil Reformierte Kirche Sent GR; hier auch die Disposition
- ↑ SRF – Glocken der Heimat: Sent, St. Lorenz
Koordinaten: 46° 48′ 57″ N, 10° 20′ 12,5″ O; CH1903: 821131 / 189049