Reichsbahnzentrale für den Deutschen Reiseverkehr
Die Reichsbahnzentrale für den Deutschen Reiseverkehr (RDV) war eine Gesellschaft, die von der Deutschen Reichsbahn zur Werbung für den Fremdenverkehr mit der Bahn gegründet wurde. Vorgängerorganisation war die Reichszentrale für deutsche Verkehrswerbung e. V. (RDV), im April 1920 in Berlin gegründet.[1] Am 30. April 1928 wurde der Verein umgewandelt in die Reichsbahnzentrale für den Deutschen Reiseverkehr G. m. b. H.[2] Einziger Gesellschafter war die Deutsche Reichsbahn. Die Abkürzung RDV und das Logo mit dem Flügelrad wurden nach der Umfirmierung beibehalten.
Ziel der RDV war zu Beginn vorrangig die Förderung des Reiseverkehrs vom Ausland nach Deutschland, später auch des innerdeutschen Verkehrs. Dazu wurden Auskunftsstellen eingerichtet, verschiedene Werbeformen wie Plakate, Informationsschriften, Bücher, Filme und Bilder genutzt, Pressearbeit geleistet sowie Veranstaltungen durchgeführt.
Plakatwerbung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Plakate der RDV, die überregional bekannte Reiseziele bewarben, erreichten eine Millionenauflage.[3] Ein Plakatmotiv des Werbegrafikers Jupp Wiertz für die Passionsspiele in Oberammergau errang einen ersten Platz beim Conseil Central du Tourisme International in Paris 1935.[4][2]
Druckschriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unter dem Titel Deutsche Bilder gab die RDV eine Reihe von Bildermappen heraus, die über den Buchhandel erhältlich waren. Ab 1925 wurden taschenbuchähnliche Reiseführer unter dem Titel Deutsche Verkehrsbücher verausgabt. Es gab regionsbezogene und themenbezogene Titel. Viele erschienen in mehreren Fremdsprachen. Verschiedene Reisehandbücher und Hotelführer ergänzten das Angebot.
Auslandsbüros
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In über vierzig Städten[2] Europas, Nord- und Südamerikas, Afrikas und Asiens unterhielt die RDV Auslandsbüros (Deutsche Verkehrs-Büros und Auskunftstellen der Deutschen Reichsbahn), die neben der Weitergabe von Plakaten und Werbeschriften auch individuelle Auskünfte zur Reisevorbereitung erteilten.[3] Zu den Olympischen Spielen 1936 warben sie mit aufwändigen Schaufensterdekorationen für einen Besuch in Deutschland.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn (Hg.): Hundert Jahre deutsche Eisenbahnen, Berlin 1935, S. 321.
- ↑ a b c Thomas Noßke: Die Reichsbahnzentrale für den Deutschen Reiseverkehr, abgerufen am 21. August 2016.
- ↑ a b Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn (Hg.): Hundert Jahre deutsche Eisenbahnen, Berlin 1935, S. 322.
- ↑ Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn (Hg.): Hundert Jahre deutsche Eisenbahnen, Berlin 1935, S. 320a