Reinhold Platz

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Fokker Dr.I (1917)
Fokker D.VII (1918)
Fokker D.VIII (1918)
Fokker F.II (1919)

Reinhold Platz (* 16. Januar 1886 in Cottbus; † 15. September 1966 in Ahrensburg) war ein deutscher Schlosser, Flugzeugkonstrukteur und leitender Mitarbeiter der Fokker-Werke.

Reinhold Platz besuchte von 1892 bis 1900 die Volksschule in Cottbus und Berlin.

In der Sauerstofffabrik Berlin erlernte er das Schlosserhandwerk. 1905, als Fouché das Autogenschweißen in Deutschland einführte, war Platz einer der ersten, die es erlernten. Er führte das Schweißen in Russland, in der Schweiz und in Deutschland bei verschiedenen Firmen vor und kam so mit der jungen Flugzeugindustrie in Kontakt. In den Jahren 1907 bis 1909 absolvierte er seinen Militärdienst beim 1. Garde-Regiment zu Fuß in Potsdam.

1912 bewarb Platz sich bei den damals in Berlin-Johannisthal angesiedelten Fokker-Flugzeugwerken, wo er das Schweißen der Stahlrohrrümpfe der Fokkerflugzeuge einführte.

Als Fokker 1913 nach Schwerin umzog, übernahm Platz dort die Schlosserei und Schweißerei als Meister, seine Hauptaufgaben waren die Ausbildung von Schweißern (während des Ersten Weltkrieges bildete er auch Frauen zum Schweißer aus) und die Entwicklung neuer Schweißkonstruktionen. Mit dem leitenden Ingenieur Martin Kreutzer arbeitete er in der Versuchsabteilung.

Flugzeugkonstrukteur

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Im Juni 1916 stürzte Kreutzer bei einem Testflug ab und starb einen Tag später. Fokker testete kurz hintereinander neue Ingenieure, war mit den Ergebnissen aber nicht zufrieden. Da bot sich Platz als Chefkonstrukteur an. Anfangs beschäftigte er sich mit Festigkeitsrechnungen, doch schon Ende 1916 entstand sein erstes Flugzeugmuster, die Fokker V.1. Ähnlich wie sein Arbeitgeber Fokker besaß Platz keine theoretischen Vorkenntnisse im Flugzeugbau. Für Flugzeuge, die Platz für Fokker entwickelt hatte, existierten oftmals keine Konstruktionszeichnungen, diese wurden oft erst bei Abnahme durch die Prüfkommission angefertigt.

Unter der Leitung von Reinhold Platz entstanden bis 1920 über 40 verschiedene Flugzeugmuster, darunter Anfang 1917 der durch Manfred von Richthofen bekannt gewordene Dreidecker Fokker Dr.I. Weitere bedeutende Entwürfe waren die Fokker D.VII, die Fokker D.VIII und das erste Fokker-Verkehrsflugzeug F.II. 1918 wurde Platz Leiter des Flugzeugwerks in Schwerin, das nach dem Krieg in „Schweriner Industriewerke“ umbenannt wurde. Dort wurden Boote, Waagen und Bettgestelle hergestellt.

Nach der Liquidation der Schweriner Industriewerke und seiner Übersiedelung nach Holland 1921 übernahm Platz erst die Leitung der Fokkerwerke in Veere. 1922 entwickelte er den Platz-Gleiter. 1924 wurde er zum Technischen Direktor der Fokkerwerke Amsterdam, wo er bis zu seiner Trennung von Fokker im Jahr 1931 arbeitete, ernannt.

Bauaufsichtsführer

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Nach einem längeren Erholungsaufenthalt in Schwerin begann Platz 1934 für das Reichsluftfahrtministerium zu arbeiten. Dort war er bis 1939 für Heinkel und Arado, im Jahr 1940 für Dornier und von 1941 bis zum Kriegsende für Henschel, Arado, Volkswagen und andere Firmen als Bauaufsichtsführer zuständig. 1938 wurde er zum Oberstingenieur befördert und war auch kommissarischer Beauftragter für die Fertigung der V1.

Nach 1945 entwickelte er noch verschiedene zivile Patente.

  • Alfred Richard Weyl: Fokker. The creative years. London 1965.
  • Michael Tate: Fokker, Design & Development to 1919. Lulu Publishing 2016.