Eumelanin
Das Eumelanin ist ein Pigment, das zusammen mit einer zweiten Pigmentart, dem Phäomelanin, die Haar- und Hautfarbe bestimmt. Die Pigmente werden auch Melanine genannt. Eumelanin dominiert in braunem und schwarzem Haar, während der zweite Melanintyp, das Phäomelanin, als Rot-Pigment für hellblonde, blonde und rote Haare verantwortlich ist. Graue Haare entstehen, wenn mit zunehmendem Alter die Produktion von Melanin nachlässt. Das Melanin wird dann zunehmend durch Einlagerung von Luftbläschen in den Haarschaft ersetzt. Die Haare erscheinen grau bis weiß.
Sind die Haare ergraut, lassen sich entweder die herkömmlichen Färbemittel zur Tönung oder Färbung einsetzen oder aber die Repigmentierung durch Einsatz von Farbstoffen, die erst allmählich durch den natürlichen Luftsauerstoff aktiviert werden und anstelle des fehlenden Melanins für eine stufenweise Repigmentierung der Haare sorgen.
Biosynthese
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tyrosin wird biosynthetisch im ersten Schritt mit Tyrosinase zu DOPA und anschließend zu Dopachinon umgesetzt.[3] Das Dopachinon wird im nächsten Umsetzungsschritt des Stoffwechselwegs zu 5,6-Indolchinon weiterverarbeitet, welches danach zu Eumelanin polymerisiert wird. Wenn durch genetisch bedingtes Fehlen eines Enzyms beispielsweise wegen homozygoten Vorliegens des Allels e auf dem Extension-Locus der Umsetzungsschritt vom Dopachinon zum 5,6-Indolchinon nicht stattfinden kann, wird ausschließlich Phäomelanin gebildet.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- C. Orfanos, H. Ruska: Die Feinstruktur des menschlichen Haares. In: Archiv für Klinische und Experimentelle Dermatologie. 231, 3, 1968, S. 279–292. doi:10.1007/BF00498200
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ James J. Nordlund, Raymond E. Boissy, Vincent J. Hearing, William Oetting, Richard A. King, Jean-Paul Ortonne: The pigmentary system: physiology and pathophysiology. Wiley-Blackwell, 2006, ISBN 1-4051-2034-7.
- ↑ anidom: Die Vererbung der Fellfarbe bei Hunden, abgerufen am 13. Dezember 2024
- ↑ Pascal Kintz: Drug testing in hair. CRC Press, 1996, ISBN 0-8493-8112-6, S. 74.