Reykhólar
Reykhólar | ||
---|---|---|
| ||
Koordinaten | 65° 27′ N, 22° 12′ W | |
Basisdaten | ||
Staat | Island | |
Region | Vestfirðir | |
ISO 3166-2 | IS-4 | |
Gemeinde | Reykhólahreppur | |
Einwohner | 114 (1. Januar 2023) | |
Reykhólar am Breiðafjörður
|
Reykhólar (isl. Reykhólar „rauchende Hügel“) ist der Hauptort der gleichnamigen Gemeinde Reykhólahreppur im Süden der Region Vestfirðir im Nordwesten Islands. Am 1. Januar 2023 hatte der Ort 114 Einwohner.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort liegt am Breiðafjörður auf der Halbinsel Reykjanes, südlich und am Fuße des Reykjanesfjall. Der Ort liegt in einem Geothermalgebiet.
Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Jahresmittel in Reykhólar beträgt 3,9 °C, die Niederschlagsmenge 543 mm. Die höchsten Temperaturen werden im Juli erreicht.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ansiedlungen an der Stelle des heutigen Reykhólar sind seit der Landnahmezeit nachweisbar. Im Mittelalter galt der Hof mit den dazugehörigen Besitztümern als einer der reichsten des Landes und seine Besitzer waren einflussreiche Männer. Denn zu dem ursprünglichen Hof Reykhólar gehören eine große Anzahl von Inseln im Breiðafjörður, was bedeutet, dass der Eigentümer viele Zusatzeinnahmen aus Jagd – vor allem auf Seehunde –, Fischfang und der Eiderentenzucht aufzuweisen hatte.
In diesem Gebiet liegt auch das Naturbad Grettislaug, benannt nach der Figur des Grettir aus der gleichnamigen Saga. Denn bezeichnenderweise hielt sich der Sagenheld einen Winter lang auf dem reichen Hof auf, wo er u. a. solche Heldentaten vollbrachte wie mit Berserkern zu raufen und einen Stier vom Boot auf das Festland zu tragen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Reykhólakirkja wurde 1959–1963 errichtet.[1] In ihr wird ein von dem dänischen Maler Lövener 1834 geschaffenes Retabel aufbewahrt.[2] In der Kirche ist auch der Grabstein des Kreisrichters (Sýslumaður) Magnús Arason (ca. 1599–1655) zu sehen.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1974 wurde an der Küste etwa 2 km südlich des Orts eine Fabrik zur Tangverarbeitung errichtet.[1] Reykhólar liegt am Karlseyjarvegur und ist über den Reykhólasveitarvegur mit dem Vestfjarðavegur verbunden. Die Entfernung nach Reykjavík beträgt etwa 234 Straßenkilometer. Etwa 500 m nordwestlich des Ortes liegt der Flugplatz, zu dem es zwischen 1976 und 1983 Linienflüge gegeben hat.[3]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Webpräsenz der Gemeindeverwaltung (isländisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Jens Willhardt, Christine Sadler: Island. 3. aktualisierte und überarbeitete Auflage. Michael Müller, Erlangen 2003, ISBN 3-89953-115-9, S. 611.
- ↑ https://web.archive.org/web/20160410045130/http://www.kirkjukort.net/kirkjur/reykholakirkja_0165.html
- ↑ Arnþór Gunnarsson: Saga flugvalla og flugleiðsögu á Íslandi. S. 443-44, abgerufen am 1. September 2024 (isländisch).