Rhein-Freileitungskreuzung Koblenz-Niederwerth-Urbar

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Rhein-Freileitungskreuzung Koblenz-Niederwerth-Urbar (Rheinland-Pfalz)
Rhein-Freileitungskreuzung Koblenz-Niederwerth-Urbar (Rheinland-Pfalz)
Lage der Rhein-Freileitungskreuzung Koblenz-Niederwerth-Urbar

Die Rhein-Freileitungskreuzung Koblenz–Niederwerth–Urbar ist eine Freileitungsquerung des Rheins zwischen Koblenz-Wallersheim, der Rheininsel Niederwerth und Urbar. Die Freileitung hat eine Spannweite von 1020 Meter und schließt auf westlicher Seite an das Umspannwerk Koblenz an. Eine Besonderheit ist, dass der Rhein nicht in einer Strecke überquert wird, sondern sich ein weiterer Freileitungsmast auf der Südspitze der Rheininsel Niederwerth befindet.

Originalmast unmittelbar westlich der Rheinkreuzung (2009 abgebaut)

Die Freileitung, zu der die Rheinkreuzung gehört, entstand in den 1920er Jahren durch das RWE und verband als weltweit erste für 380 kV ausgelegte Verbundleitung in ihrer Gesamtstrecke die Vorarlberger Illwerke in Österreich und das Schluchseewerk im Südschwarzwald mit dem Goldenbergwerk und der Umspannanlage Brauweiler im Rheinland. Der die Rheinquerung beinhaltende Abschnitt führte in seiner ursprünglichen Form vom Umspannwerk Kelsterbach zum unmittelbar westlich liegenden Umspannwerk Koblenz. Beide Umspannwerke wurden 1926 in Betrieb genommen, genauso wie die Leitung in diesem Bereich: zunächst 1926 zur Probe mit 110 kV, ab Oktober 1929 dann mit 220 kV. Die gesamte Leitungsstrecke bis Bludenz ging am 17. April 1930 in Betrieb.[1]

Die ursprünglich für die Rheinkreuzung verwendeten Masten waren sehr ungewöhnlich aufgebaut. Es handelte sich um die so genannten C1-Masten, die auf dem Teilstück der Leitung zwischen Bad Neuenahr und Hoheneck durchgehend verwendet wurden. Sie sind im Grundprinzip als Tonnenmasten aufgebaut, die beiden unteren Traversen sind durch je zwei schräge Verstrebungen auf beiden Seiten der Masten miteinander verbunden. Im Unterschied zu allen anderen C1-Masten der Leitung verfügten die Kreuzungsmasten am Rhein über eine zusätzliche Traverse oberhalb der Leiterseile für die Aufnahme von zwei Erdseilen.[1]

Schon zum Zeitpunkt ihrer Errichtung waren diese Maste sehr hoch und stellten eine weithin sichtbare Landmarke dar.

Von 1979 bis 1980 wurden die Originalmasten zwischen Koblenz und Marxheim demontiert und durch Tonnenmasten für 380 kV ersetzt. Im Bereich der Rheinkreuzung wurde die neue 380-KV-Leitung mit einer 110-kV-Leitung zusammengelegt. Jedoch wurden die Masten auf beiden Seiten des Rheins sowie auf der Insel Niederwerth nicht komplett abgebaut, sondern nur die Traversen samt Mastspitze ersetzt, wie auf den Fotos zu erkennen ist. Der sich östlich anschließende Teil der Leitung in Richtung Weißenthurm und Bad Neuenahr wurde Anfang 2009 ersatzlos abgebaut.[2]

Die Rhein-Freileitungskreuzung Koblenz-Niederwerth-Urbar von der Südspitze der Rheininsel Niederwerth gesehen

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Theo Horstmann, Klaus Kleinekorte: Strom für Europa – 75 Jahre RWE-Hauptschaltleitung Brauweiler 1928-2003. Klartext Verlag Essen 2003
  2. Energie Mittelrhein vom 6. Februar 2009: Älteste deutsche Hochspannungsleitung wird abgebaut. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Juni 2014; abgerufen am 29. September 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.energie-mittelrhein.de