Rheinische Sezession

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Die Rheinische Sezession, auch Rheinische Secession, war eine 1928 gebildete Dachorganisation von Künstlern und Künstlergruppen im Rheinland, insbesondere aus Düsseldorf.

Die Rheinische Sezession wurde 1928 von dem Landschaftsmaler Julius Bretz und einigen seiner Malerfreunde gegründet. Unter dem Vorsitz von Arthur Kaufmann gelang es,[1] eine Künstlervereinigung zu bilden, unter deren Dach sich Mitglieder der 1919 gegründeten Gruppe Das Junge Rheinland und der 1923 von ihr abgespalteten Rheingruppe zu gemeinsamen Ausstellungsprojekten wieder zusammenschlossen. Im Frühjahr 1929 feierte die Rheinische Sezession ihre „Jubiläumsausstellung“ in der Kunsthalle Düsseldorf. 1930 eröffnete sie ihre Jahresausstellung in der Kunsthalle mit einer Nachlassausstellung des verstorbenen Malers Walter Ophey.[2] Auch im November 1933 fand eine Jahresausstellung dort statt.[3]

Rheinische Sezession, Ausstellungsplakat von Peter Josef Breuer, 1948

1938, in der Zeit des Nationalsozialismus und einer durch ihn gelenkten Kulturpolitik, wurden weitere Ausstellungen der Rheinischen Sezession verboten. Die Begründung lautete: „Die Ausstellungen haben erkennen lassen, daß von einer Mitarbeit im Sinne des kulturellen Aufbaugedankens nicht gesprochen werden kann. Vielmehr hat sich gezeigt, daß in der Rheinischen Sezession der Geist jener Kreise der Vergangenheit, die sich um Flechtheim, Frau Ey und andere scharten, immer noch vorhanden ist.“[4]

1946 wurde die Rheinischen Sezession mit einer Ausstellung im wiederaufgebauten Erweiterungsbau der kriegszerstörten Kunsthalle Düsseldorf reaktiviert bzw. neu gegründet.[5] Zu der rekonstituierten Vereinigung zählten bekannte Künstler wie Otto Ritschl, Ernst Wilhelm Nay, Georg Meistermann, Joseph Fassbender, Hann Trier, Erich Müller-Kraus (1911–1967) und Karl Gerhard van Ackeren (1906–1978). In den folgenden Jahren stießen Otto Dix, Carl Hofer, Joseph Jaekel, Otto Pankok, Heinrich Siepmann und Kurt Schwippert hinzu. Sie repräsentierte ein breites Spektrum von Kunstauffassungen und löste sich vermutlich in den frühen 1960er Jahren auf.[6] In einer intensivierten Debatte über die künstlerische Orientierung hatte sich auf Initiative von Ludwig Gabriel Schrieber 1948 bereits eine Gruppe abgespalten, die sich hauptsächlich den moderneren, jüngeren und internationalen Richtungen der Nachkriegszeit widmete, insbesondere der Abstraktion, sich Neue Rheinische Sezession nannte[7][8] und noch bis Ende 1969 aktiv blieb.[9]

  • 25 Jahre Rheinische Sezession Düsseldorf. Ausstellungskatalog, Verlag des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf 1953.

Einzelnachweise

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  1. Das Kunstwerk. W. Kohlhammer, Stuttgart 1954, Band 2, S. 20
  2. Bemerkenswerte Vorkommnisse in der Zeit vom 1. Dezember 1929 bis 15. Oktober 1930. In: Adreßbuch für Düsseldorf Stadt und Umgebung 1931. L. Schwann, Düsseldorf 1931, S. XXXII (Digitalisat)
  3. Verwaltungs-Bericht der Stadt Düsseldorf für den Zeitraum vom 1. April 1933 bis 31. März 1936. Düsseldorf 1937, S. 186 (Digitalisat)
  4. P. Janssen – Biografie – Leben und künstlerische Entwicklung, Webseite im Portal janssenart.de, abgerufen am 25. September 2022
  5. Verwaltungsbericht der Landeshauptstadt Düsseldorf vom Zeitpunkt der Besetzung der Stadt 1945 bis zum 31. März 1949. Düsseldorf 1949, S. 174 (Digitalisat)
  6. Ein letzter Eintrag findet sich in einem Adressbuch der Stadt Düsseldorf aus dem Jahr 1962 unter der Adresse Sittarder Straße 5. – Vgl. Adressbuch der Landeshauptstadt Düsseldorf 1962/63. Adressbuchverlag Schwann, Düsseldorf [1962], S. 32 (Digitalisat)
  7. Daniela Wilmes: Wettbewerb um die Moderne. Zur Geschichte des Kunsthandels in Köln nach 1945. Akademie Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-05-005197-0, S. 321 (Google Books)
  8. Ernst Neumann (Autor): Neue Rheinische Secession Düsseldorf – Rheinische Secession Düsseldorf. Ausstellungsleitung München e. V. Haus der Kunst, Katalog zur Ausstellung vom 1. November bis 24. Dezember 1950, Düsseldorf 1950
  9. Lena Brüning: Die Galerie Schmela. Amerikanisch-deutscher Kunsttransfer und die Entwicklung des internationalen Kunstmarktes in den 1960er Jahren. Dissertation Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn 2020, Walter de Gruyter, Berlin 2022, ISBN 978-3-11-072087-7, S. 60 (Google Books)