Richard Grieb

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Begründung: keine enzyklopädische Bedeutung erkennbar --79.216.46.157 14:33, 18. Okt. 2024 (CEST)

Richard Grieb (* 16. November 1892 in Straubing ; † 25. August 1958 in Regensburg, war ein deutscher Grafiker, Architekt, Innenarchitekt und Bildender Künstler.

Richard Grieb besuchte das Kgl. Humanistische Gymnasium in Straubing vom 16. September 1902 bis zum 14. Juli 1906 mit dem Abschluss der 4. Klasse. Vom Oktober 1908 bis April 1909 genoss er eine kunstgewerbliche Ausbildung an der Debschütz-Schule in München. Weitere Studienaufenthalte an den Kunstgewerbeschulen in Dresden und Stuttgart erwähnt B. Ratsam[1]. Darüber hinaus lernte und arbeitete er im Meisterbetrieb seines Vaters Anton Grieb, der als Kunstmaler, Grafiker, Architekt und Innenarchitekt tätig war und sich in Straubing u. a. als Vorstand für den kulturreformatorischen Dürerbund engagierte, eine Initiative, die dem Deutschen Werkbund nahestand.

Tätigkeit als Architekt und Innenarchitekt

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1910 betraute ihn der Vater mit der Planung eines stattlichen neuen Eigenheims, einer neoklassizistischen Villa in der Äußeren Passauer Straße 137 in Straubing[2]. Die Baugeschichte dieser Villa Grieb, wie sie schon in der Bauphase genannt wurde[3], erzählt auch die Lebensgeschichte ihrer Erbauer[4]. Der 18-jährige Richard reichte am 21. Dezember 1910 für den Vater das Baugesuch mit den Plänen beim Bauamt Straubing ein und unterschrieb das Dokument. Im April 1911 begannen die Bauarbeiten. Vater und Sohn agierten ganz im Sinne der frühen Werkbund-Bewegung, die um 1900 und in den folgenden Jahrzehnten in den kunstgewerblichen Schulen Bildung, bildende Kunst und das Handwerk zusammenführen wollten. Sie gehörten zu den Vorboten des späteren, einflussreichen Bauhauses. Die neuen Auffassungen zeigen sich auch in der Gründung eines neuen Unternehmens in dieser Zeit, der „Werkstätten für Wohnungseinrichtung Straubing - Leitung: Anton Grieb & Sohn“. Die beiden Gründer entwarfen stilvolle, komplette Wohnungseinrichtungen, die sie von lokalen Handwerkern fertigen ließen.

Tätigkeit als Grafiker und bildender Künstler

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Richard Grieb betätigte sich, wie der Vater, u. a. als Werbegrafiker. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren Reklamemarken oder Siegelmarken als Werbemedium auf Briefen populär. Eine Reihe solcher Marken mit Urheber-Signum sind auf alten Briefen erhalten geblieben[5].

Der Ausbruch des 1. Weltkriegs im Sommer 1914 und die Einberufung Richards zum Wehrdienst bedeuteten eine jähe Zäsur für die geschäftlichen Aktivitäten und Pläne der Griebs. Richard Grieb hatte Glück im Unglück: Er war überwiegend bei einem Ersatzbataillon in Fürth stationiert und seine Dienstzeiten erlaubten ihm Ausflüge per Fahrrad in die Umgebung, die er zum Skizzieren und Malen nutzte. Das Fahrrad war sein unverzichtbares Vehikel. Bilder mit Motiven aus dieser Region sind erhalten geblieben. Anfangs ließ er sich in der Kriegsstammrolle mit der Berufsbezeichnung „Maler“ eintragen, später mit „Kunstmaler“: Er sah sich zunehmend als Künstler. Nach der Entlassung aus dem Kriegsdienst im November 1918 folgten ruhelose und kreative Jahre. Er war viel auf Reisen, von Hamburg bis Sizilien, und bestritt seinen Lebensunterhalt mit der Malerei.

Erst nach die Heirat mit der Hamburger Lehrerin Elisabeth Schwarz (1927) und der Geburt der Tochter Riccarda in Sizilien ein Jahr später, kam sein Leben in ruhigeres Fahrwasser. Im November 1930 starb der Vater Anton in Tännesberg in der Oberpfalz, seiner Jugendheimat. Die Villa in Straubing hatte Anton Grieb schon 1921 verkauft. Richard verließ Sizilien und blieb einige Jahre in Tännesberg und Straubing um Nachlassangelegenheiten zu regeln. 1935 zog die Familie nach Wörth a. d. Isar und fünf Jahre später, während des 2. Weltkrieges, endgültig in den Raum Regensburg, wo Elisabeth sich erfolgreich um eine Lehrerstelle bemühte. Nach dem Kriegsende 1945 wurde Richard Grieb Mitglied im BBK (Berufsverband Bildender Künstler) Niederbayern/Oberpfalz, stellte regelmäßig mit dem BBK aus und engagierte sich ab 1948 als Schriftführer im Vorstand. 1951 wählten ihn die Mitglieder zum 1. Vorstand und bestätigten ihn zweimal in diesem Amt bis 1953. Auch zur alten Heimat hielt er Kontakt und beteiligte sich 1949 an der Gründung der Gemeinschaft Bildender Künstler (GBK) in Straubing[6].

Elisabeth und Richard ermöglichten ihrer Tochter Riccarda ein Medizinstudium in München, das sie im Mai 1954 mit Promotion zum Dr. med. abschloss. Sieben Monate später, im Januar 1955 starb ihre Mutter Elisabeth. Richard erlebte noch die Hochzeit seiner Tochter 1957 in Nürnberg. Am 25. August 1958 verunglückte er tödlich bei einem Verkehrsunfall in Regensburg. Viele seiner Werke befinden sich im Privatbesitz und tauchen gelegentlich bei Auktionen auf. B. Ratsam erwähnt öffentliche Ankäufe in Hamburg und Nürnberg[7]. Das Gäubodenmuseum Straubing, verwahrt eine kleine Sammlung in seinen Archiven.

Einzelnachweise

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  1. Rathsam Berta, "Richard Grieb“, in Die Oberpfalz, Heimatzeitschrift, Juli 1959
  2. Schäfer Werner, Bernhard Manfred, Kunstgeschichte der Stadt Straubing 19./20. Jhd.
  3. Ebner Franz, Ausgrabungen beim Neubau der Villa Grieb, in: JHVS 14(1911), Straubing 1912, S.8
  4. Grieb Philipp und Hermann Johann „110 Jahre Grieb-Villa in Straubing, in JHVS 122(2021) Straubing 2021
  5. Krenn Dorit-Maria, „Wie das Parfüm zu Dame, gehört zum Kaufmann die Reklame“, Straubinger Reklamemarken, in Attenkofer’sche Kinder-, Bilder- und Märchenbücher, Straubing 2002
  6. Gruber Erich: in Jubiläumskatalog der Gemeinschaft Bildender Künstler Straubing, Winterausstellung 2009/2010, Stadtarchiv Straubing
  7. Rathsam Berta, "Richard Grieb“, in: Die Oberpfalz, Heimatzeitschrift, Juli 1959, Seite 186