Ried (Ebersburg)
Ried Gemeinde Ebersburg
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Koordinaten: | 50° 28′ N, 9° 46′ O |
Höhe: | 341 (330–340) m ü. NHN |
Fläche: | 5,09 km² |
Einwohner: | 572 (2019)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 112 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 36157 |
Vorwahl: | 06656 |
Ried ist ein Ortsteil von Ebersburg im osthessischen Landkreis Fulda.
Geograghie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vom Norden beginnend grenzt Ried im Uhrzeigersinn am die folgenden Orte: Lütter (Gemeinde Echenzell), Ebersburg, Thalau, Döllbach (Gemeinde Echenzell) und Rothemann (Gemeinde Echenzell).
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Soweit bekannt wurde das Rhöndorf zum ersten Mal in einem Güterverzeichnis der Propstei Johannesberg aus der Zeit um 1160 erwähnt („Rida“ = Siedlung am Ried, Sumpfwiese). Begütert waren neben dem Kloster Fulda die Herren von Ebersberg genannt von Weyhers und die derer von der Tann.
Zum 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Ried im Zuge der Gebietsreform auf freiwilliger Basis in die neue Gemeinde Ebersburg eingegliedert.[7][8] Für Ried wurde wie für die übrigen eingegliederten Gemeinden ein Ortsbezirk gebildet.[9]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Ebersberg angehört(e):[2][10]
- vor 1803: Heiliges Römisches Reich, Fürstabtei Fulda, Amt Weyhers
- 1803–1806: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Nassau-Oranien-Fulda, Fürstentum Fulda,[Anm. 2] Amt Weyhers
- 1806–1810: Kaiserreich Frankreich,[Anm. 3] Fürstentum Fulda (Militärverwaltung)
- 1810–1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Fulda, Distrikt Weyhers
- ab 1814: Königreich Bayern, Landgerichtsbezirk Weyhers
- ab 1816: Königreich Bayern,[Anm. 4] Untermainkreis, Landgerichtsbezirk Weyhers
- ab 1838: Königreich Bayern, Kreis Unterfranken und Aschaffenburg, Landgerichtsbezirk Weyhers
- ab 1843: Königreich Bayern, Regierungsbezirk Unterfranken und Aschaffenburg
- ab 1862: Königreich Bayern, Regierungsbezirk Unterfranken, Bezirksamt Gersfeld[Anm. 5]
- ab 1866: Norddeutscher Bund, Königreich Preußen,[Anm. 6] Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Gersfeld
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Gersfeld
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Gersfeld
- ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Fulda
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone,[Anm. 7] Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
- ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda, Stadt Gersfeld
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1812: 26 Feuerstellen, 214 Seelen[2]
Ried: Einwohnerzahlen von 1812 bis 2019 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1812 | 214 | |||
1834 | 270 | |||
1840 | 266 | |||
1846 | 260 | |||
1852 | 255 | |||
1858 | 259 | |||
1864 | 216 | |||
1871 | 227 | |||
1875 | 217 | |||
1885 | 234 | |||
1895 | 252 | |||
1905 | 245 | |||
1910 | 248 | |||
1925 | 264 | |||
1939 | 399 | |||
1946 | 403 | |||
1950 | 370 | |||
1956 | 373 | |||
1961 | 421 | |||
1970 | 443 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2002 | 579 | |||
2007 | 599 | |||
2011 | 591 | |||
2013 | 559 | |||
2019 | 572 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: bis 1970:[2]; Nach 1970 Gemeinde Eberburg:[1]; Zensus 2011[11] |
Einwohnerstruktur 2011
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Ried 591 Einwohner. Darunter waren 5 (0,8 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 126 Einwohner unter 18 Jahren, 231 zwischen 18 und 49, 120 zwischen 50 und 64 und 114 Einwohner waren älter.[12] Die Einwohner lebten in 246 Haushalten. Davon waren 72 Singlehaushalte, 69 Paare ohne Kinder und 84 Paare mit Kindern, sowie 18 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 54 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 152 Haushaltungen lebten keine Senioren.[12]
Historische Religionszugehörigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1885: 217 katholische (= 100 %), 91 Einwohner[2]
- 1961: 24 evangelische (= 6,43 %), 345 katholische (= 92,49 %) Einwohner[2]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für Ried besteht ein Ortsbezirk (Gebiete des Ortsteils Ried) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern.[9] Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 63,52 %. Alle Kandidaten gehörten der „Freien Wählergemeinschaft Ebersburg“ an.[13] Der Ortsbeirat wählte Jürgen Günther zum Ortsvorsteher.[14]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Wehrkirche aus dem 15. Jahrhundert war 1516 dem Heiligen Kilian geweiht (8. Juli Titularfest). In der Kirche befindet sich eine spätgotische Holzplastik des Heiligen Kilian. Um die Kirche hat sich eine wehrhafte Friedhofsmauer mit rundbogigem Tor erhalten.
Ein steinernes Hochkruzifix stammt aus dem Jahre 1847, zwei Bildstöcke aus den Jahren 1770 und 1982, zwei Steinfiguren von 1849 und um 1900. Weiter befinden sich in der westlichen Gemarkung Grenzsteine aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Bei Ausschachtungsarbeiten 1982 am Mühlwehr der historischen „Unteren Mühle“ wurden Eichenbalken gefunden, deren Fälldatum auf die Zeit um 1520/1530 datiert und als Teile eines großen Kreuzes identifiziert wurden. Die Teile sind wieder als Kreuz an der südlichen Hauswand aufgestellt und kirchlich eingeweiht worden.[15]
Kriegerdenkmal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben der Wehrkirche befindet sich das Kriegerehrenmal.
Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Feuerwehr
- Schützenverein
- Tennisverein
- Musikverein
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Haltepunkt Ried liegt an der Bahnstrecke Fulda–Gersfeld.
Anmerkungen und Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anmerkungen
- ↑ Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
- ↑ Durch den Reichsdeputationshauptschluss.
- ↑ Infolge der Napoleonischen Kriege.
- ↑ Infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses.
- ↑ Trennung zwischen Justiz (Landgericht Weyhers) und Verwaltung.
- ↑ Infolge des Deutschen Krieges.
- ↑ Infolge des Zweiten Weltkriegs.
Einzelnachweise
- ↑ a b Zahlen-Daten-Fakten – Gemeinde Ebersburg. Abgerufen am 30. April 2024.
- ↑ a b c d e f Ried Gemeinde Ebersburg, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 28. November 2022). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Am Roßberg, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 9. Juli 2023). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ An der Kirschenallee, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 9. Juli 2023). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Doktorhaus, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 4. Februar 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Ritzelhof, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 17. Februar 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 3, S. 84, Punkt 93 Abs. 52 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 394 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ a b Hauptsatzung. (PDF; KK kB) § 5. In: Webauftritt. Gmeinde Ebersburg, abgerufen im Oktober 2024.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,2 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom am 10. November 2020 .
- ↑ a b Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,2 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 6 und 62, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 10. November 2020 .
- ↑ Ortsbeiratswahl Ried. In: Votemanager. Gemeinde Ebersburg, abgerufen im Oktober 2024.
- ↑ Ortsbeirat Ried. In: Webauftritt. Gemeinde Ebersburg, abgerufen im Oktober 2024.
- ↑ Michael Mott: Kreuz aus den Bauernkriegen? / Ein aus der Zeit um 1530 stammender Eichenbalken gibt Rätsel auf / Im Wehr der Rieder Mühle gefunden. In: Fuldaer Zeitung, 24. August 1995, S. 12 (Serie: DENK-mal!).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der Ort im Internetauftritt der Gemeinde Ebersburg
- Ried Gemeinde Ebersburg, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Ried nach GND In: Hessische Bibliographie