Ring (Zeitschrift)
Ring – Zeitschrift für künstlerische Kultur war der Titel einer Kultur- und Architekturzeitschrift, die in sechs Heften den Jahren von 1908 bis 1909 erschien.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Nachfolger der früheren Schülervereinigung Akanthus wurde im Dezember 1903 an der Kunstgewerbeschule Düsseldorf, wo Peter Behrens am 15. März 1903 als Direktor seinen Dienst angetreten hatte, die reformorientierte Vereinigung Ring gegründet. Die Gruppe veranstaltete Feste, Konzerte, Theateraufführungen, Ausstellungen und Vorträge. Woher ihr Name stammt, ist unbekannt. Das Vereinslokal befand sich anfangs in einem alten Wirtshaus an der Bäckerstraße 1 in der Düsseldorfer Carlstadt. Dort hatte der Verein einen Saal angemietet und eingerichtet. Beitreten konnten Schüler und Lehrkräfte der Kunstgewerbeschule, sowohl ehemalige als auch aktive.[1] Die Vereinigung unterhielt freundschaftliche Beziehungen mit gleichgerichteten künstlerischen Bestrebungen in den Niederlanden.[2]
Unter der Schriftleitung des Architekten Johannes Ludovicus Mathieu Lauweriks und unter Mitwirkung von Christian Bayer (* 1886), Fritz Hoeber, Wilhelm Niemeyer, Rudolf Bosselt, Fritz Kaldenbach, Louis Ziercke und anderen gab der Verein im Verlag von Ernst Pieper (Düsseldorf) ab Oktober 1908 die Zeitschrift Ring heraus. Die Finanzierung ergab sich aus einer großzügigen Entschädigung für die Aufgabe des Vereinslokals im Wirtshaus,[3] welches nach der Rheinufervorschiebung zugunsten der Stadtentwicklung weichen musste. Ein Schwerpunkt des Blattes, das auf Japanpapier gedruckt wurde, lag in der Veröffentlichung von kunstgewerblichen und architektonischen Entwürfen und Entwurfslehren. So erschienen dort auch Lauweriks bedeutende architekturtheoretische Schriften Leitmotive und Ein Beitrag zum Entwerfen auf systematischer Grundlage in der Architectur,[4][5] in denen er den Gedanken vortrug, aus einer symbolischen geometrischen „Entstehungsfigur“ modulare „Systemzellen“ zu entwickeln. Daraus sollten ganze Gebäude entworfen werden.[6] Mit dem Ende der Lehrtätigkeit in Düsseldorf und dem Wechsel Lauweriks’ nach Hagen kam das Ende der Zeitschrift. Ihr sechstes und letztes Heft erschien im August 1909. Nach 1910 löste sich auch der Verein auf.[7]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ring – Zeitschrift für künstlerische Kultur im Katalog der Universiteit van Amsterdam
- Ring – Zeitschrift für künstlerische Kultur im Katalog der University of Wisconsin–Madison
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gisela Moeller: Peter Behrens in Düsseldorf. Die Jahre von 1903 bis 1907. VCH, Weinheim an der Bergstraße 1991, ISBN 978-3-527-17726-4, S. 114 f.
- ↑ Richard Klapheck: Neue Baukunst in den Rheinlanden. Rheinischer Verein für Denkmalschutz und Heimatpflege, Verlag von L. Schwann, Düsseldorf 1928, S. 24 (Digitalisat)
- ↑ Jutta Assel: Fritz Helmuth Ehmcke und seine Neusser Schüler Hermann Coßmann, Ewald Malzburg, Josef Urbach. Katalog, Clemens-Sels-Museum, Neuss 1984, S. 54
- ↑ Johannes Ludovicus Mathieu Lauweriks: Leitmotive und Ein Beitrag zum Entwerfen auf systematischer Grundlage in der Architectur. Beide Beiträge in: Ring. 1. Jahrgang (1908/1909), Heft 4, S. 5–9 und S. 25–34
- ↑ Nic Tummers: Der Hagener Impuls. Das Werk von J. L. M. Lauweriks und sein Einfluß auf Architektur und Formgebung 1910. Linnepe Verlag, Hagen 1972, S. 11 ff. und S. 22 ff.
- ↑ Hanno-Walter Kruft: A History of Architectural Theory from Vitruvius to the Present. Princeton Architectural Press, 1994, ISBN 1-56898-001-9, S. 377 (Google Books)
- ↑ Haila Ochs: Fritz Kaldenbach 1887–1918. Ein Architekt muss Künstler sein mit Leidenschaft… Dissertation an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn 1995, Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften, Weimar 1995, ISBN 978-3-95899-045-6, S. 36 (Google Books)