Ringgau (Gau)
Der Ringgau war vom 10. bis zum 12. Jahrhundert eine mittelalterliche Gaugrafschaft im Nordosten von Hessen und im äußersten Westen Thüringens. Es umfasste Teile der heutigen Landkreise Werra-Meißner-Kreis und Wartburgkreis und der Stadt Eisenach.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gau umfasste Teile der heutigen Landkreise Werra-Meißner-Kreis und Wartburgkreis und der Stadt Eisenach und war wohl größer als die Landschaft des heutigen Ringgaus. Eine genaue Abgrenzung der Gaue ist schwierig, da sich zu unterschiedlichen Zeiträumen die Zugehörigkeiten und auch die Bezeichnungen geändert haben.
Nachbargaue waren im Norden die thüringische Germar-Mark und im Westen der fränkische Hessengau.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 993 wird der Ringgau als in pago Reinichgouue erstmals erwähnt. Im selben Jahr wird als Gaugraf ein Graf Siegfried (von Northeim?) genannt.[1] Das Gebiet war ursprünglich thüringisches Stammesgebiet und vermutlich ein Teil des Westergaues.[2][3] Ab dem 13. Jahrhundert kam der Ringgau schrittweise an die Landgrafschaft Hessen.
Dialekt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der lokale Übergangsdialekt Ringgauisch wird heute zumindest in Thüringen als Westthüringisch bezeichnet.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Herbert Gehlsdorf: Landschaft und Besiedlung im Ringgaugebiet. Johannes Braun Verlag, Eschwege, 1926
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- „Die Gaue nach 900“. Geschichtlicher Atlas von Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Heimatverein Datterode zum Begriff Ringgau
- Karte: Deutschlands Gaue (Südthüringen-Franken)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ RI II,3 n. 1102, in: Regesta Imperii Online ...in pago Reinichgouue vocato ac comitatu Sigifridi comitis iacentes ... (Abgerufen am 19. September 2017)
- ↑ Johann Friedrich Schulte: Lehrbuch der Deutschen Reichs- und Rechtsgeschichte. Verlag Wilhelm Nitschke 1876, 26-7
- ↑ Herbert Gehlsdorf: Landschaft und Besiedlung im Ringgaugebiet. Johannes Braun Verlag, Eschwege 1926