Rio Mourão

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Rio Mourão
Stausee des Rio Mourão für das Wasserkraftwerk Mourão I

Stausee des Rio Mourão für das Wasserkraftwerk Mourão I

Daten
Lage im Inneren von Paraná, Brasilien
Flusssystem Rio Paraná
Abfluss über Rio Ivaí → Rio Paraná → Rio de la Plata
Ursprung Quelle im Munizip Mamborê
24° 21′ 47″ S, 52° 27′ 28″ W
Quellhöhe 792 m(GoogleMaps)
Mündung in den Rio IvaíKoordinaten: 23° 42′ 20″ S, 52° 6′ 41″ W
23° 42′ 20″ S, 52° 6′ 41″ W
Mündungshöhe 278 m(GoogleMaps)
Höhenunterschied 514 m
Sohlgefälle 3,3 ‰
Länge 157 km(Luftlinie Ursprung bis Mündung, errechnet aus Koordinaten: 81 km)
Einzugsgebiet 1652 km²
Linke Nebenflüsse Rio Ranchinho, Rio do Campo
Rechte Nebenflüsse Rio Sem Passo, Córrego Água Sumida
Durchflossene Seen keine
Durchflossene Stauseen UHE Mourão I, PCH Salto Natal
Schiffbarkeit nein
Karte

Der Rio Mourão ist ein Fluss im Inneren des brasilianischen Bundesstaats Paraná.

Etymologie und Geschichte

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Luís António de Sousa Botelho Mourão

Der Generalkapitän des neuerrichteten Kapitanats São Paulo, Luís António de Sousa Botelho Mourão (auch unter seinem Titel Morgado de Mateus bekannt) ließ in den Jahren 1768 bis 1771 sechs Expeditionen zur Erkundung des Landesinneren im Süden des Kapitanats aussenden. Mit dem Ziel Rio Paraná durchquerte die Bandeira von Hauptmann Estevão Ribeiro Baião 1768 das Gebiet zwischen Rio Ivaí und Rio Piquiri. Sie nannten das Gebiet nach ihrem Generalkapitän Campo do Mourão. Hieraus entstand der Name der größten Stadt des Gebiets, Campo Mourão und auch der Name des Flusses.[1]

Die Region entwickelte sich langsam, es entstanden nur einzelne Weiler und kleine Dörfer. Erst 1903 wurde mit der Ankunft einiger Siedlerfamilien in Campo Mourão eine neue Phase der Besiedlung eingeleitet.

Das Einzugsgebiet des Rio Mourão befindet sich auf dem Terceiro Planalto Paranaense (Dritte oder Guarapuava-Hochebene von Paraná) im Gebiet südlich von Maringá nahe der Wasserscheide zwischen Rio Ivaí und Rio Piquiri.[2]

Sein Quellgebiet liegt im Munizip Mamboré auf 792 m Meereshöhe etwa 10 km südöstlich der Ortschaft Mamboré in der Nähe der PR-249.[3]

Der Fluss verläuft in nördlicher Richtung.

Wasserfall im Parque do Lago Azul an der BR-387 nahe der Staumauer der UHE Rio Mourão I

In seinem Oberlauf durchfließt er die Munizipien Mamboré und Luiziana. Auf 581 m Höhe wird er für das Kraftwerk Mourão I (8 MW) aufgestaut. Anschließend durchfließt er den Parque Estadual Lago Azul bis zur Talsperre des Kraftwerks Salto Natal auf 503 m Höhe.

Kurz vor seiner Mündung liegt linkerhand die Estância Mandituba do Ivaí, eine Ferienhaus- und Freitzeitsiedlung mit unmittelbarem Zugang zum Rio Ivaí, die bei Anglern und Wassersportlern beliebt ist. Er fließt zwischen den Munizipien Engenheiro Beltrão und Quinta do Sol von links auf 278 m Höhe in den Rio Ivaí.[4]

Die Entfernung zwischen Ursprung und Mündung beträgt 81 km.[4] Er ist 157 km lang. Er entwässert ein Einzugsgebiet von 1652 km2.[5]

Munizipien im Einzugsgebiet

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Die Liste der Munizipien umfasst nach dem Quellort Mamboré

  • rechts: Luiziana, Quinta do Sol
  • links: Campo Mourão, Peabiru, Engenheiro Beltrão

Die wichtigsten der Nebenflüsse sind:

Rio Mourão: aufgestaut für das Wasserkraftwerk Mourão I

Wasserkraftwerke

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  • UHE Mourão I (581 Höhenmeter), aufgestaute Fläche von 12,7 km2[6]
  • PCH Salto Natal (503 Höhenmeter)[4]

Das Einzugsgebiet des Rio Mourão war ursprünglich mit Cerrado (Savanne) und Atlantischem Regenwald bedeckt, der aber nur noch unmittelbar am Ufer des Flusses und im Staatspark vorhanden ist. Die heutige Nutzung hat ihren Schwerpunkt auf der Weidewirtschaft, dem Anbau großflächiger Kulturen wie Soja und der Aufforstung mit schnellwachsendem Holz wie Eukalyptus.[7]

Natur und Umwelt

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  • Salto do Rio Mourão (513 Höhenmeter)
  • Cachoeira Silvolândia (508 Höhenmeter)

Das Umweltschutzgebiet Parque Estadual Lago Azul am Oberlauf des Rio Mourão wurde 1997 eingeweiht. Auf seinen 17 km2 beherbergt es rund um den Stausee des Kraftwerks UHE Mourão I eine weit gespannte Biodiversität. Seinen Namen (deutsch: Blauer See) erhielt es von dem Stausee. Auf dem See werden Wassersportarten wie Jet-Ski, Wasserski, Motorbootfahren, Kanufahren und Hobbyangeln betrieben.[8]

Einzelnachweise

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  1. Antônio Celso Mendes: História do Paraná – Aula 7: Bandeiras de Afonso Botelho. Academia Paranaense de Letras, abgerufen am 2. Oktober 2022 (brasilianisches Portugiesisch, verfasst auf der Grundlage des Buchs von Ruy Christovam Wachowicz).
  2. Reinhard Maack, Marcos Augusto Enrietti: Mapa Geolôgico do Estado do Paraná. JOINT RESEARCH CENTRE der Europäischen Kommission / European Soil Data Centre (ESDAC), 1953, abgerufen am 11. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. Google Maps. Abgerufen am 1. Oktober 2022.
  4. a b c d Google Maps Koordinaten einfach und schnell finden. mapccordinates.net (Service der Vivid Planet Software GmbH Internet Agentur und Webdesign Salzburg), abgerufen am 1. Oktober 2022.
  5. C. Petsch (UFRGS), Bueno Vargas (UEL): PARÂMETROS MORFOMÉTRICOS COMO IDENTIFICADORES DE DEFORMAÇÕES CRUSTAIS NO RIO MOURÃO-PR. In: Sinageo (Manaus 18. bis 22. Oktober 2014). 18. Oktober 2014, abgerufen am 1. Oktober 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  6. ENCARTE III – ANÁLISE DO PARQUE ESTADUAL LAGO AZUL. In: PLANO DE MANEJO - PARQUE ESTADUAL LAGO AZUL - 2005. INSTITUTO ÁGUA E TERRA, 2005, abgerufen am 2. Oktober 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  7. Carlos Vellozo Roderjan: DIAGNÓSTICO DA COBERTURA VEGETAL E DO USO DO SOLO DA ÁREA DE PRESERVAÇÃO PERMANENTE DO RESERVATÓRIO DA USINA HIDRELÉTRICA MOURÃO – CAMPO MOURÃO/PR. Fundação de Pesquisas Florestais do Paraná – FUPEF, Mai 2001, abgerufen am 2. Oktober 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  8. ENCARTE IV – PLANEJAMENTO. In: Plano de Manejo - Parque Estadual Lago Azul. Instituto Àgua e Terra, Governpo do Estado do Paraná, abgerufen am 2. Oktober 2022 (brasilianisches Portugiesisch).