Rippenfarne
Rippenfarne | ||||||||||||
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Westlicher Rippenfarn (Blechnum occidentale) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Blechnum | ||||||||||||
L. |
Die Rippenfarne (Blechnum) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Rippenfarngewächse (Blechnaceae). Die etwa 200 Arten kommen überwiegend pantropisch vor,[1] wobei der Verbreitungsschwerpunkt auf der Südhalbkugel liegt.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rippenfarn-Arten wachsen als mäßig große bis große ausdauernde krautige Pflanzen terrestrisch oder lithophytisch, selten epiphytisch. Sie bilden ein aufrechtes, aufsteigendes oder kriechendes, selten auch kletterndes, dünnes bis kräftiges Rhizom, welches dicht mit Schuppen bedeckt ist. Die braunen bis dunkelbraunen oder schwarzen Schuppen an den Rhizomen sind meist ganzrandig und lanzettlich.[1][2][3]
An den Enden der Rhizome stehen büschelartig angeordnet die langstieligen Wedel, welche einheitlich oder zweigestaltig (Dimorphismus) sein können. Die kräftigen Wedelstiele sind an der Basis beschuppt, weisen darüber aber keine Schuppen mehr auf. Die gefiederten Wedel enthalten Paare an Fiederblättchen sowie ein einzelnes Fiederblatt am oberen Ende der Wedelachse. Die ledrigen Fiederblättchen sind meist linealisch und haben ganze oder gesägte Ränder. Die Fiederblättchen an der Wedelbasis sind zurückgebildet und ähneln Blattöhrchen. Das Fiederblatt an der Wedelspitze gleicht den anderen Fiederblättchen und ist ganzrandig.[1][2]
Die linealisch geformten Sori bedecken die Unterseite der Fiederblättchen. Das Indusium ist an der Naht angewachsen und zeigt in Richtung des Mittelnerves. Die elliptischen Sporen sind meist glatt und weisen ein Perispor auf.[1]
Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 28, 29, 31, 32, 34, 36 und 37.[2][3]
Systematik und Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gattung Blechnum wurde im Jahr 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Band 2, Seite 1077 aufgestellt. Die Typusart ist Blechnum occidentale L.[4]
Nach André Luís de Gasper et al. 2016 ist die artenreiche Gattung Blechnum s. l.nach molekularen Untersuchungen besser in eine Reihe kleinerer Gattungen aufzulösen: Blechnum L. s. str. (mit der Typusart Blechnum occidentale), Struthiopteris Scop. (mit dem Rippenfarn, Struthiopteris spicant und mit Struthiopteris niponica), Austroblechnum (mit Austroblechnum penna-marina), Parablechnum (mit Parablechnum chilense und Parablechnum cordatum), Neoblechnum (mit Neoblechnum brasiliense), Oceaniopteris (mit Oceaniopteris gibba und Oceaniopteris vittata), Lomaria (mit Lomaria nuda), Lomariocycas (mit Lomariocycas tabularis), Cranfillia (mit Cranfillia fluviatilis) und Blechnopsis (mit Blechnopsis orientalis).[5]
Synonyme für Blechnum L. s. l. sind dann nur noch: Distaxia C.Presl, Lomaridium C.Presl, Lonchitis-aspera Hill ex Farw., Mesothema C.Presl und Orthogramma C.Presl.[4]
Das natürliche Verbreitungsgebiet der Rippenfarn-Arten liegt überwiegend in den pantropischen Regionen der Erde, mit einem Verbreitungsschwerpunkt auf der Südhalbkugel.[1][2] In den nördlichen gemäßigten Breiten – nördlich bis Skandinavien und Alaska – kommen höchstens drei Arten vor (ohne eingebürgerte und verwilderte).
Es gibt rund 200 Arten[1] der noch unaufgeteilten Gattung Blechnum s. l. Hier eine Auswahl:
- Blechnum appendiculatum Willd.: Sie ist von den südlichen US-Bundesstaaten Texas sowie Florida, über Mexiko bis Panama und die Insel Trinidad bis Kolumbien, Ecuador, Bolivien, Venezuela, Paraguay, Brasilien, Argentinien und Peru weitverbreitet.[6]
- Blechnum areolatum V.A.O.Dittrich & Salino: Sie wurde 2012 aus dem nördlichen Brasilien erstbeschrieben.[7]
- Blechnum australe L.: Sie kommt im südlichen Afrika vor.[8]
- Blechnum lanceola Sw.: Sie kommt in Kolumbien, Bolivien, Peru, Suriname, Brasilien, Argentinien und Paraguay vor.[6]
- Blechnum longipilosum V.A.O.Dittrich & Salino: Sie wurde 2012 aus dem nördlichen Brasilien erstbeschrieben.[7]
- Blechnum microphyllum (Goldm.) C.V.Morton: Sie kommt in Argentinien und in Chile vor.
- Blechnum moranianum A.Rojas: Sie wurde 2006 aus Costa Rica erstbeschrieben.[9]
- Blechnum nigrum A.Rojas nom. illeg.: Sie wurde 2006 ungültig aus Costa Rica erstbeschrieben.[9]
- Blechnum obtusatum (Labill.) Mett.: Sie ist ein Endemit von Neukaledonien.[6]
- Blechnum obtusum R.C.Moran & A.R.Sm: Sie wurde 2005 aus Venezuela erstbeschrieben.[10]
- Westlicher Rippenfarn (Blechnum occidentale L.): Er ist von Mexiko über Zentralamerika und auf Karibischen Inseln bis Südamerika weitverbreitet.[6]
- Blechnum orientale L. (Syn.: Blechnopsis orientalis (L.) C.Presl): Sie ist in China, Japan, im tropischen Asien, Australien und auf Inseln in Pazifik verbreitet.[1]
- Blechnum pacificum Lorence & A.R.Sm.[11] (Syn.: Parablechnum pacificum (Lorence & A.R.Sm.) Gasper & Salino)[12]: Sie wurde 2011 aus den Inseln des südlichen Pazifik erstbeschrieben.
- Blechnum penna-marina (Poir.) Kuhn (Syn.: Austroblechnum penna-marina (Poir.) Gasper & V.A.O.Dittrich). Sie kommt in Australien, Neuseeland, im südlichen Brasilien, in Bolivien, Chile und Argentinien vor.[6] Auch in Südgeorgien kommt diese Art vor. Nach ihr sind dort drei Berggipfel als Blechnum Peaks benannt worden. Mit zwei Unterarten:
- Blechnum ×rodriguezii Aguiar, Quintanilla & Amigo (Syn.: Austroblechnum ×rodriguezii (Aguiar, Quintanilla & Amigo) Gasper & V.A.O.Dittrich)[13] = Blechnum corralense Espinosa × Blechnum mochaenum G.Kunkel: Sie kommt in Chile vor.
- Blechnum serrulatum Richard: Sie kommt in Florida, in Zentral- und in Südamerika vor.[2]
- Rippenfarn (Blechnum spicant (L.) Sm., Syn.: Struthiopteris spicant (L.) Weis)
- Blechnum wattsii Tindale: Sie kommt in Australien vor.
- Blechnum yungense Ramos Giacosa (Syn. Lomariocycas yungensis (Ramos Giacosa) Gasper & A.R.Sm.): Sie wurde 2010 aus Argentinien und Bolivien erstbeschrieben.[14]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g Wang Faguo, Fuwu Xing & Masahiro Kato: Pteridophytes. Blechnum. In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven, Hong Deyuan (Hrsg.): Flora of China. Blechnaceae. Volume 2. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 20. Juli 2013, Blechnum, S. 411 (englisch, Blechnum - Online – dieses gedruckte Werk ist textgleich online).
- ↑ a b c d e Clifton E. Nauman: Blechnaceae. Blechnum. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Pteridophytes and Gymnosperms. Volume 2. Oxford University Press, New York u. a. 1993, ISBN 0-19-508242-7, Blechnum (englisch, Blechnum - Online – dieses Werk ist textgleich online.).
- ↑ a b Blechnum. In: Flora of the Hawaiian Islands. www.botany.si.edu/pacificislandbiodiversity/hawaiianflora, abgerufen am 25. August 2015 (englisch).
- ↑ a b Blechnum bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 25. August 2015.
- ↑ André Luís de Gasper et al.: A classification for Blechnaceae (Polypodiales; Polypodiopsida); New genera, resurrected names and combinations. In: Phytotaxa, Volume 275, Issue 3, 2016, S. 191–227.
- ↑ a b c d e Blechnum im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 8. März 2019.
- ↑ a b Vinícius Antonio de Oliveira Dittrich, Alexandre Salino, Thais Elias Almeida: Two New Species of the Fern Genus Blechnum with Partially Anastomosing Veins from Northern Brazil. In: Systematic Botany. Band 37, Nr. 1, 2012, ISSN 1548-2324, S. 38–42, doi:10.1600/036364412X616602.
- ↑ a b Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2: Arten und Sorten. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.
- ↑ a b Alexander Fco Rojas-Alvarado: Two new species of Blechnum (Blechnaceae) from the neotropics. In: Brittonia. Band 58, Nr. 4, 2006, ISSN 1938-436X, S. 388–394, doi:10.1663/0007-196X(2006)58[388:TNSOBB]2.0.CO;2.
- ↑ Robbin C. Moran, Alan R. Smith: Blechnum obtusum (Blechnaceae), a new species from western Venezuela. In: Brittonia. Band 57, Nr. 3, 2005, ISSN 1938-436X, S. 237–239.
- ↑ David H. Lorence, Warren L. Wagner, Kenneth R. Wood, Alan R. Smith: New pteridophyte species and combinations from the Marquesas Islands, French Polynesia. In: PhytoKeys. Nr. 4, 2011, ISSN 1314-2003, S. 5–51, doi:10.3897/phytokeys.4.1602.
- ↑ Michael Hassler: Taxon in Suchmaske eintragen bei World Ferns. - Synonymic Checklist and Distribution of Ferns and Lycophytes of the World. Version 12.10 vom Februar 2022.
- ↑ Sonia Aguiar, Luis G. Quintanilla, Javier Amigo: Blechnum ×rodriguezii Hyb. Nov., a Deer Fern Hybrid from Southern Chile. In: American Fern Journal. Band 97, Nr. 4, 2007, ISSN 1938-422X, S. 225–229.
- ↑ Juan Pablo Ramos Giacosa: Blechnum yungense (Pteridophyta, Blechnaceae), una Nueva Especie de Argentina y Bolivia. In: Novon: A Journal for Botanical Nomenclature. Band 20, Nr. 1, 2010, ISSN 1945-6174, S. 68–72.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Suche nach „Blechnum“ in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN.