Rivale (Oper)
Operndaten | |
---|---|
Titel: | Rivale |
Tankred und Clorinda | |
Form: | Kammeroper |
Originalsprache: | Italienisch |
Musik: | Lucia Ronchetti |
Libretto: | Lucia Ronchetti |
Literarische Vorlage: | La Gerusalemme liberata von Torquato Tasso |
Uraufführung: | 8. Oktober 2017 |
Ort der Uraufführung: | Staatsoper Berlin |
Spieldauer: | ca. 1 Stunde |
Ort und Zeit der Handlung: | Palästina, ca. 1100 |
Personen | |
|
Rivale ist eine Kammeroper der italienischen Komponistin Lucia Ronchetti (Musik und Libretto).
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Oper ist in drei umfangreiche Szenen gegliedert, die die Wandlung der Clorinda nachzeichnen.[1] Sie befindet sich als sarazenische Prinzessin in einem unauflöslichen inneren Widerspruch zwischen ihrer Ehre als Kämpferin gegen die christlichen Kreuzfahrer und ihrer Liebe für ihren Gegner, den normannischen Fürsten Tancrede. Die Handlung besteht aus einem inneren Monolog über diesen Konflikt, der insbesondere durch ihre Reise in einen verzauberten Wald, in dem Gedanken, Emotionen und innere Zwänge offengelegt werden, Ausdruck findet.[2]
Gestaltung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Instrumentation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Orchesterbesetzung der Oper enthält die folgenden Instrumente:[2]
Musik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Musik gibt im Barock-Stil der tonmalerischen Naturbeschreibung das Geflüster und das Lamento im verzauberten Wald wieder.[3] Die Schlachtszenen werden insbesondere durch Percussion geprägt. Die Musik legt dabei ein vielschichtige harmonische Reise durch viele Jahrhunderte und Gattungen zurück und dringt in musikalische Territorien vor, die von Perotin bis zu Led Zeppelin reichen.[1] Der Bratsche kommt die Aufgabe zu, das Bild Tancredes immer wieder wachzurufen. Dagegen werden die Blechbläser „vokalisiert“, während die Stimme ihrerseits „instrumentalisiert“ wird (u. a. in der Technik des Beatboxing).[1]
Libretto
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lucia Ronchetti erzählt die „Selva de Saron“-Episode aus Torquato Tassos Epos La Gerusalemme liberata aus der Sicht der muslimischen Kriegerin Clorinda. Der monologische Text besteht aus inneren Szenen, die die Erinnerungen, Gedanken und Emotionen dieser Frau reflektieren.[3] Durch eine gezielte Auswahl aus den französischen Versen hat die Komponistin ihren Text vom epischen und erhabenen Ton der Barock-Oper entfernt.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Entstehung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Werk ist eine Auftragsarbeit der Staatsoper Berlin unter Beteiligung des Staatstheaters Braunschweig.[4] Die Idee zu diesem Werk entstand unter dem Eindruck der Lektüre eines vergessenen Librettos, das Antoine Danchet 1701 für André Campras Oper Tancrède geschrieben hatte.[1]
Rezeption
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Uraufführung fand am 8. Oktober 2017 anlässlich der Wiedereröffnung der Staatsoper Berlin nach mehrjährigen Bauarbeiten statt.[5] Die Inszenierung leitete Isabel Ostermann, die musikalische Leitung lag bei Max Renne, und die Titelrolle wurde von Amira Elmadfa gesungen.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e Rivalität der Gefühle. Lucia Ronchettis Oper „Rivale“ für Berlin. [t]akte, abgerufen am 1. Oktober 2017.
- ↑ a b Lucia Ronchetti | Rivale. Abgerufen am 1. Oktober 2017.
- ↑ a b Staatstheater Braunschweig: Braunschweig liegt am Meer. 2017 (Programmheft Saison 2017/18).
- ↑ Rivale | Staatsoper Berlin. Abgerufen am 1. Oktober 2017.
- ↑ Martin Wilkening: Lucia Ronchettis „Rivale“ eröffnet die Neue Werkstatt der Staatsoper. Hrsg.: Berliner Zeitung. 9. Oktober 2017 (berliner-zeitung.de).