Robert Maresch

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Robert Maresch (* 3. November 1903 in Warnsdorf, Böhmen; † 11. September 1989 in Böblingen) war ein deutscher Politiker (GB/BHE, GDP, SPD).

Maresch wurde als Sohn eines Getreidehändlers geboren. Nach dem Volksschulabschluss und dem Besuch der Bürgerschule absolvierte er eine Lehre und arbeitete anschließend im Geschäft seines Vaters. 1934 war er Mitbegründer der chemisch-pharmazeutischen Fabrik Rudolf Breuer in Reichenau, die für die Zittwerke Textilprodukte herstellte. Später war er als Werbefachmann tätig. Zum 1. Dezember 1938 trat er der NSDAP bei.[1] Von 1940 bis 1945 nahm er als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil.

Maresch wurde 1945 aus der Tschechoslowakei ausgewiesen, flüchtete als Heimatvertriebener nach Westdeutschland und ließ sich in Herrenberg nieder. Von dort aus gelangte er 1946 nach Böblingen, wo er sich an der Gründung des „Hilfsverbandes für die Neubürger“ beteiligte. Von 1950 bis 1952 war er Organisationsreferent und Hauptgeschäftsführer des Bundes der Vertriebenen für Württemberg-Baden, danach für Baden-Württemberg. Bei der Bundestagswahl 1949 bewarb er sich als unabhängiger Kandidat erfolglos für einen Sitz im Parlament. Über seine Arbeit als Angestellter in den Vertriebenenverbänden kam er zum BHE und wurde Mitglied im Landesvorstand der Partei.

Bei der Landtagswahl 1960 wurde Maresch über ein Zweitmandat des Wahlkreises Böblingen als Abgeordneter in den Landtag von Baden-Württemberg gewählt. Nach den Stimmenverlusten des GB/BHE bei der Bundestagswahl 1961 und dem Zusammenschluss mit der Deutschen Partei (DP) zur Gesamtdeutschen Partei (GDP) bildete diese seit Juni 1961 eine neue Landtagsfraktion, der alle ehemaligen BHE-Abgeordneten angehörten. Aufgrund innerparteilicher Streitigkeiten sowie der drohenden Liquidierung der GDP trat Maresch am 6. November 1963 in die SPD ein. Am 15. November 1963 wechselte er gemeinsam mit Josef Janota zur SPD-Fraktion über.[2] 1964 schied er aus dem Landtag aus.

Robert Maresch war verheiratet und hatte zwei Kinder.

  • Landtag von Baden-Württemberg (Hrsg.): MdL, Die Abgeordneten der Landtage in Baden-Württemberg 1946–1978. Stuttgart 1978, ISBN 3-12-911930-2, S. 152.
  • Frank-Roland Kühnel: Landtage, Abgeordnete und Wahlkreise in Baden-Württemberg 1946 bis 2009. Stuttgart 2009, ISBN 978-3-923476-01-5, S. 213.
  • Herrmann A. L. Degener, Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Band 14. Schmidt-Römhild, Lübeck 1962, S. 964.
  • Robert Maresch. In: Martin Schumacher (Hrsg.): M.d.B. – Die Volksvertretung 1946–1972. – [Maack bis Muuss] (= KGParl Online-Publikationen). Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien e. V., Berlin 2006, ISBN 3-7700-5224-2, S. 788, urn:nbn:de:101:1-2014070812574 (kgparl.de [PDF; 375 kB; abgerufen am 19. Juni 2017]).

Einzelnachweise

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  1. Helmut Gewalt: Ehemalige Mitglieder der NSDAP als nachmalige Baden-Württembergische Landtagsabgeordnete online
  2. Werner Sonntag: Neuer Parteikurs: der Konkurs – In Stuttgart wird das Erbe des BHE zwischen SPD und CDU verteilt. In: Die Zeit Nr. 46. 15. November 1963, abgerufen am 29. Dezember 2012.
  3. Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg - Liste der Ordensträgerinnen und Ordensträger 1975–2023 (PDF; 307 KB). Staatsministerium Baden-Württemberg, 19. April 2024, S. 3