Rodomonteur
Rodomonteur ist eine veraltete Bezeichnung für einen Aufschneider. Der Begriff leitet sich ab von dem französisch-italienischen Wort Rodomontade (Aufschneiderei, Großsprecherei), das sich auf den prahlenden Helden und König von Algier Rodomont (auch: Rodomonte) in den Roland-Epen der italienischen Dichter Boiardo (Verliebter Roland) und Ariosto (Der rasende Roland) bezieht.[1][2] Eine Abwandlung ist das ebenfalls veraltete Verb rodomontieren (aufschneiden).[3]
Musikbeispiel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Georg Philipp Telemanns Suite h-moll für Solovioline, Streicher & b.c. (TWV 55:h4) endet mit einer "Rodomontade".
Zitat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Musikpublizist Bernard Grun beschrieb in seiner Kulturgeschichte der Operette den Komponisten Paul Abraham so: „Rodomonteur, Phantast, Epikureer; elegisch, depressiv, hypochondrisch; oberflächlich und ein Pedant; apodiktisch und ein Zweifler; lässig und ein Feuergeist.“[4]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Herders Conversations-Lexikon, 1. Auflage 1854–1857, Digitale Bibliothek 133, Directmedia, Berlin 2005.
- ↑ Der Große Duden. Fremdwörterbuch. 2. Verbesserte und vermehrte Auflage, Bibliographisches Institut, Mannheim Wien Zürich 1966.
- ↑ Duden. Die deutsche Rechtschreibung, 24. Völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag Mannheim Leipzig Wien Zürich 2006, ISBN 978-3411040148.
- ↑ Bernhard Grun: Die leichte Muse. Kulturgeschichte der Operette, Langen-Müller Verlag, München, 2. Auflage 1961, S. 435.