Wasser-Sumpfkresse
Wasser-Sumpfkresse | ||||||||||||
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Wasser-Sumpfkresse (Rorippa amphibia) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Rorippa amphibia | ||||||||||||
(L.) Besser |
Die Wasser-Sumpfkresse (Rorippa amphibia), auch als Ufer-Sumpfkresse, Wasserkresse oder Teichkresse bezeichnet, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Sumpfkressen (Rorippa) innerhalb der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae).
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Variabilität der Art
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Blattform ist sehr variabel. Bei Wasserformen sind die Stängel dick, hohl, röhrenförmig und nicht gefurcht.
Vegetative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Wasser-Sumpfkresse wächst als mehrjährige krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 50 bis 150 Zentimetern. Die Grundachse ist waagrecht kriechend und ist reich an Faserwurzeln. Sie ist bei Wasserformen bis fingerdick aufgeblasen.[1] Der Stängel wächst aufsteigend, ist kahl, verzweigt und besitzt teilweise niederliegende, ausläuferartige, sich bewurzelnde Stängel.
Die unteren Stängelblätter sind fiederspaltig bis kammförmig mit linealen bis lanzettlichen, spitzen Abschnitten. Sie sind in einen kurzen Stiel verschmälert und 7 bis 15 Zentimeter lang. Die oberen Stängelblätter sind sitzend, lineal bis lanzettlich und am Grunde nicht oder kaum geöhrt. Sie sind fast ganzrandig bis scharf gezähnt.
Generative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Blütezeit reicht vorwiegend von Mai bis August. Die Teil-Blütenstände sind doldentraubig.[1] Der aufrecht abstehende Blütenstiel ist 8 bis 10 Millimeter lang.[1] Die zwittrige Blüte ist radiärsymmetrisch und vierzählig. Die vier Kelchblätter sind 2,5 bis 4 Millimeter lang. Die vier goldgelben Kronblätter sind bei einer Länge von 3,5 bis 6,5 Millimetern verkehrt-eiförmig mit gerundetem oberen Ende.
Die Fruchtstielen sind 8 bis 15 Millimeter langen, waagerecht bis leicht nach unten gebogenen. Die Frucht ist bei einer Länge von 2 bis 5 Millimetern sowie einem Durchmesser von 1 bis 3 Millimetern eiförmig.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 16 oder 32.[2]
Ökologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Blüten werden von Insekten bestäubt. Beobachtet wurden Tanzfliegen (Empididae), Melgenthes-Arten, Musciden, Syrphiden, Apiden, Erzwespen (Pteromaliden) und Echte Blattwespen (Tenthrediniden).[1] Eine vegetative Vermehrung ist durch abgebrochene Sprossstücke leicht möglich. In der Pflanze entwickeln unter anderem die Larven des Sumpfkresse-Stängelrüsslers.
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rorippa amphibia kommt fast in weiten Teilen Europas und im nördlichen und zentralen Asien vor. Sie ist ein eurasisches Florenelement. Sie kommt in Mitteleuropa sehr zerstreut vor. In Österreich findet man Rorippa amphibia zerstreut bis selten. In der Schweiz kommt sie ebenfalls sehr zerstreut vor. In Deutschland kommt sie im Norden des Gebiets zerstreut bis teilweise verbreitet vor. Im übrigen Gebiet ist sie zerstreut bis selten zu finden.
Die Wasser-Sumpfkresse wächst in Mitteleuropa in Sümpfen auf nährstoffreichen, meist schlammigen und zeitweise auch trockenfallenden Böden an stehenden oder langsam fließenden Gewässern. Sie ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Oenantho-Rorippetum aus dem Phragmition-Verband, kommt aber auch in anderen Pflanzengesellschaften dieses Verbands sowie im Phalaridetum arundinaceae des Verbands Magnocaricion oder des Agropyro-Rumicion vor.[2]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 4+fw+ (nass aber stark wechselnd), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 4+ (warm-kollin), Nährstoffzahl N = 4 (nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).[3]
Taxonomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erstveröffentlichung erfolgte 1753 durch Carl von Linné unter dem Namen (Basionym) Sisymbrium amphibium in Species Plantarum, Tomus 2, S. 657. Die Neukombination zu Rorippa amphibia (L.) Besser wurde 1822 durch Wilibald Swibert Joseph Gottlieb von Besser in Enumeratio plantarum hucusque in Volhynia, Podolia, Gub. Kiioviensi, Bessarbia cis-tyraica et circa Odessam collectarum, simul cum observationibus in primitias florae Galiciae austriacae ... S. 27 veröffentlicht.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
- Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
- August Binz, Christian Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz. Schwabe, Basel 1986, ISBN 3-7965-0832-4.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Ulmer Verlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-3454-3.
- Christian August Friedrich Garcke (Begr.), Konrad von Weihe (Hrsg.): Illustrierte Flora. Verlag Paul Parey, Berlin 1972, ISBN 3-489-68034-0 (Früherer Titel: „Illustrierte Flora von Deutschland“).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Friedrich Markgraf: Familie Cruciferae. S. 180–181. In: Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 2. Auflage, Band IV, Teil 1, Verlag Carl Hanser, München 1958.
- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. S. 470.
- ↑ Rorippa amphibia (L.) Besser In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 30. August 2022.