Rotor (Kunstverein)
Rotor – Zentrum für zeitgenössische Kunst (< rotor >) | |
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Rechtsform | Verein (ZVR: 356734597) |
Gründung | 1999 |
Gründer | Margarethe Makovec, Anton Lederer |
Sitz | Graz |
Zweck | Kunstverein |
Vorsitz | Anton Lederer |
Website | rotor.mur.at |
Der Kunstverein Rotor – Zentrum für zeitgenössische Kunst (Eigenschreibweise < rotor >) wurde im Jahr 1999 in Graz von den Kuratoren Margarethe Makovec und Anton Lederer gegründet.[1] Der Fokus des Vereins liegt auf gegenwärtiger Kunst, die sich mit sozialen, soziopolitischen, ökologischen sowie ökonomischen Fragen auseinandersetzt.
Schwerpunkte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Makovec und Lederer kuratieren themengebundene, nicht-kommerzielle Ausstellungen sowohl in den Rotor-Räumlichkeiten in Graz als auch im Rahmen von Kulturfestivals, wie z. B. bei den Wiener Festwochen oder dem steirischen Herbst, und im öffentlichen Raum. Im Rahmen themengebundener Ausstellungen und Projekte vergibt der Kunstverein Rotor immer wieder auch Werkaufträge an Künstlerinnen und Künstler.
Ein inhaltlicher Schwerpunkt des Kunstvereins Rotor liegt auf zeitgenössischem Kunstschaffen in Mittel- und Südosteuropa. Im Austausch mit Partnerinstitutionen in diesen Ländern war der Kunstverein bereits an mehreren EU-Projekten als Teilnehmer bzw. Koordinator beteiligt. Zudem wickelt Rotor für die Republik Österreich künstlerische Austausch- und Artist-in-Residence-Programme in Mittel- und Südosteuropa ab.
Seit der Übersiedelung der Ausstellungsräume in den kulturell durchmischten Grazer Stadtteil Lend im Jahr 2007 engagiert sich der Kunstverein Rotor vermehrt auch in der lokalen Kulturvermittlung sowie in der Vernetzung lokaler Kunstschaffender, so zum Beispiel im Nachbarschaftsprojekt „Annenviertel“ und in der Vereinigung CRK+ gemeinsam mit Camera Austria und dem Grazer Kunstverein.[2]
Für seine Aktivitäten wurde der Kunstverein Rotor mehrfach ausgezeichnet.
Ausstellungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2013 Maßnahmen zur Rettung der Welt: Ausstellungsserie in fünf Teilen, unter Beteiligung von Lucia Dellefant, Christian Eisenberger, Tue Greenfort, Marjetica Potrč, Ivan Moudov und vielen anderen
- 2015 Blind Spots: Gruppenausstellung im Rahmen der OFF-Biennále Budapest, unter Beteiligung von Ovidiu Anton, Lörinc Borsos, Anna Witt und Hannes Zebedin
- 2016 Haus der offenen Tore: Kunstintervention im Rahmen des „steirischen herbst“[3]
- 2018 Archipelago. Inseln des unvorhersehbaren Denkens: Gruppenausstellung im Rahmen der Reihe „Into the City“ der Wiener Festwochen, unter Beteiligung von Iris Andraschek, Hubert Lobnig, Lisl Ponger, Marlene Hausegger, Aldo Giannotti und vielen anderen
- 2018–2019 Guerilla der Aufklärung: Ausstellungsserie in vier Teilen, unter Beteiligung von Amoako Boafo, Manaf Halbouni und vielen anderen.
- 2019–2020 Alphabet des anarchistischen Amateurs: Künstlerische Positionen zu Herbert Müller-Guttenbrunn, unter Beteiligung von G.R.A.M., Delaine Le Bas, Damian Le Bas, The Blue Noses Group, Mladen Stilinović, Arne Rautenberg und vielen anderen.
Kunst im öffentlichen Raum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2003 Real*Utopia: 15 Kunstwerke im Grazer Stadtteil Gries, realisiert im Rahmen von Graz 2003 – Kulturhauptstadt Europas
- 2009–2011 Annenviertel! Die Kunst des urbanen Handelns realisiert in Kooperation mit der Stadtbaudirektion Graz, dem steirischen Herbst und vielen anderen Projektpartnern.
Projekte in Kooperation mit dem Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark und dem steirischen Dachverband der offenen Jugendarbeit:
- 2008–2010 Freizeichen
- 2014–2015 Nice Places
- 2016–2017 Was geht
Projekte (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]EU-Projekte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rotor war Koordinator bei folgenden Projekten im Rahmen des Programms „Kultur“ der damaligen Generaldirektion Bildung und Kultur der Europäischen Union:
- 2007–2009: Land of Human Rights. Projektpartner waren unter anderem riesa efau – Motorenhalle (Dresden), Trafó Gallery Budapest, Galerija Škuc (Ljubljana), g - mk – Galerija Miroslav Kraljevic (Zagreb)
- 2009–2011: The Art of Urban Intervention / Die Kunst des urbanen Handelns Projektpartner waren unter anderem die Jan-Evangelista-Purkyně-Universität Ústí nad Labem, BLOK – Local Base for Cultural Refreshment (Zagreb), The Blue House Foundation (Amsterdam), das Institute of Contemporary Art (Sofia) und NABA – New Academy of Fine Arts (Mailand).
Rotor war österreichischer Partner bei folgendem Projekt, das im Programm „Kreatives Europa“ der Europäischen Union von der Kunsthalle Bratislava und der Slowakischen Nationalgalerie geleitet wurde:
- 2019–2021: Eastern Sugar[4] Projektpartner waren unter anderem Centre for Contemporary Art FUTURA (Prag), Schafhof – Europäisches Künstlerhaus Oberbayern (Freising), La Box gallery of the Ecole Nationale Supérieure d’Art (Bourges), T-TUDOK Inc., Centre for Knowledge Management and Educational Research (Budapest). Assoziierte Partner waren Kunsthalle Bratislava und Muzeum Sztuki Lódž.
Artist-in-Residence- bzw. Austauschprogramme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Auftrag der Sektion Kultur des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten hat der Kunstverein Rotor bisher folgende Austauschprogramme geleitet und durchgeführt:
- 2011–2013: Black Sea Calling in Kooperation mit 15 Partnerinstitutionen in der Schwarzmeer-Region und in Österreich[5]
- 2014–2016: Westbalkan Calling in Kooperation mit 12 Partnerinstitutionen am Balkan und in Österreich[6]
- 2018–2019: Central & East Europe Calling in Kooperation mit 14 Partnerinstitutionen in Zentral- und Osteuropa und in Österreich[7]
Bilaterale Kooperationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Auftrag des ehemaligen Bundeskanzleramts (Kunst und Kultur) wurden folgende Projekte entwickelt:
- 2016–2017: Kulturno Prijateljstvo / Kulturelle Freundschaft Bosna i Hercegovina / Österreich in Kooperation mit Kuratoren in Banja Luka, Sarajevo, Trebinje (Bosnien-Herzegowina)
- 2019: I Do Not Feel Free to Do What I Want in Kooperation mit der Kharkiv Municipal Gallery (Ukraine)
Preise und Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2002: Österreichischer Würdigungspreis für grenzüberschreitende Kulturarbeit[8]
- 2010: Hanns-Koren-Kulturpreis des Landes Steiermark
- 2011: Bank Austria Kunstpreis – Kategorie International[9]
- 2017: Outstanding Artist Award des österreichischen Bundeskanzleramts in der Kategorie „Innovative Kulturarbeit“[10]
Publikationen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Margarethe Makovec, Anton Lederer (Hrsg.): Haus der offenen Tore. rotor, Graz 2019.
- Judith Laister, Margarethe Makovec, Anton Lederer (Hrsg.): Die Kunst des urbanen Handelns / The Art of Urban Intervention. Löcker Verlag, Wien 2014, ISBN 978-3-85409-702-0.
- Florian Arlt, Margarethe Makovec, Anton Lederer (Hrsg.): Freizeichen. Künstlerische Interventionen im Kontext jugendlicher Lebenswelten. Archiv der Jugendkulturen Verlag, Graz 2012, ISBN 978-3-943774-08-5.
- Laila Huber, Judith Laister, Anton Lederer, Margarethe Makovec, Oliver Ressler (Hrsg.): Land of Human Rights. Reader. Revolver Publishing, Berlin 2009, ISBN 978-3-86895-029-8.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Margit Kothgasser-Vutuc: Rotor. Schwerpunkt politische und sozialkritische Kunst aus Südosteuropa. Diplomarbeit. Graz März 2012, S. 14.
- ↑ Homepage der Arbeitsgemeinschaft CRK+
- ↑ Eintrag im Programmarchiv des Kunstfestivals „steirischer herbst“, abgerufen am 16. April 2020.
- ↑ Interview mit Margarethe Makovec und Anton Lederer im Magazin Info Europa, des Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa, Heft 1/2020, S. 9 ff. (view.joomag.com), abgerufen am 16. April 2020.
- ↑ Website des Calls, abgerufen am 15. April 2020.
- ↑ Website des Calls, abgerufen am 15. April 2020.
- ↑ Website des Calls, abgerufen am 15. April 2020.
- ↑ Grenzüberschreitende Kulturarbeit von rotor und Schiele Art Centrum gewürdigt. In: Der Standard. 7. Oktober 2002 (derstandard.at).
- ↑ Bank Austria Kunstpreis an „Sprachsalz“, „rotor“ und „Lakeside“. In: Der Standard. 24. Februar 2012 (derstandard.at).
- ↑ Liste der Preisträger des „Outstanding Artist Awards“ auf der Website des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, abgerufen am 15. April 2020.