Rotschopftangare

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Rotschopftangare

Rotschopftangare (Paroaria coronata)

Systematik
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Tangaren (Thraupidae)
Unterfamilie: Thraupinae
Gattung: Paroaria
Art: Rotschopftangare
Wissenschaftlicher Name
Paroaria coronata
(J. F. Miller, 1776)
Eier

Die Rotschopftangare (Paroaria coronata) oder Graukardinal ist ein südamerikanischer Singvogel aus der Familie der Tangaren.

Die 20 cm lange Rotschopftangare ist an Rücken, Flügel und Schwanz grau, an Brust, Bauch und Halsseiten weiß und an Gesicht, Haube und Kehle rot gefärbt.

Wegen seines vielfältigen und melodischen Gesangs ist er ein beliebter Käfigvogel.

Der Vogel lebt in offenen Graslandschaften mit vereinzelten Bäumen und Büschen, oft in Wassernähe, in Südwestbrasilien, Nordargentinien, Paraguay, Uruguay und Südostbolivien. Auf Hawaii wurde er eingeführt.

Die Rotschopftangare ist ein geselliger Vogel, der häufig paarweise oder in kleinen Trupps am Boden nach Samen sucht. Den Ruheplatz nimmt er hoch oben auf einem Baum oder Busch ein.

Beim Balzritual spreizt das Männchen seine Schwanzfedern und hüpft, mit Futter oder Nistmaterial im Schnabel, um das Weibchen herum. Das schalenförmige Nest aus Wurzeln und Gras wird unten in Büschen oder kleinen Bäumen gebaut. Beide Elterntiere bebrüten drei bis vier Eier etwa zwei Wochen lang. Mit zwei Wochen sind die Jungvögel flügge. Sie werden aber noch eine weitere Woche von den Eltern gefüttert.

Die Rotschopftangare ist monotypisch.[1]

Etymologie und Forschungsgeschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erstbeschreibung der Rotschopftangare erfolgte 1776 durch John Frederick Miller in Form einer Tafel unter dem wissenschaftlichen Namen Loxia coronata. Zum Verbreitungsgebiet des Typusexemplar nannte er kein Details.[2] Bereits 1832 führte Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte die Gattung Paroaria für Fringilla cucullata Vieillot, ein Synonym zur Rotschopftangare ein.[3] In der Tupí-Guaraní-Sprache wurde ein kleiner gelber, roter und grauer Vogel Tiéguacú paroára genannt.[4] Der Artname »coronata« leitet sich vom lateinischen coronatus, coronare, corona für gekrönt, krönen, Krone ab.[5] Alfred Laubmann erwähnte in seinem Werk Die Vögel Von Paraguay eine potentielle Unterart Paroaria cristata schulzei Brodkorb, 1937 , bei der er aber keine größeren Unterschiede zur Nominatform feststellen konnte.[6] Brodkorb benannte die für ihn neue Unterart nach seinem Sammler Alberto Schulze.[7]

  • Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte: Saggio d'una distribuzione metodica degli Animali Vertebrati a sangue freddo. In: Giornale Arcadico di Scienze Lettere ed Arti. Band 52, 1832, S. 129–209 (biodiversitylibrary.org).
  • Pierce Brodkorb: New or noteworthy birds from the Paraguayan Chaco. In: Occasional papers of the Museum of Zoology, University of Michigan. Nr. 345, 1937, S. 1–2 (englisch, umich.edu [PDF; 56 kB]).
  • Colin Harrison, Alan Greensmith: Vögel. Dorling Kindersley Limited, London 2000, ISBN 978-3-8310-0785-1.
  • Bryan Richard: Vögel. Parragon, Bath 2006, ISBN 978-1-4054-5506-0.
  • Alfred Laubmann: Die Vögel von Paraguay. Band 2. Strecker und Schröder, Stuttgart 1940, S. 151–152 (google.de).
  • John Frederick Miller: Icones Animalium: Various subjects of natural history, wherein are delineated birds, animals and many curious plants, with the parts of fructification of each plant, all of which are drawn and coloured from nature. Published by the author, ?? 1776 (biodiversitylibrary.org).
Commons: Rotschopftangare – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. IOC World Bird list Tanagers and allies
  2. John Frederick Miller (1776), Tafel 2
  3. Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte (1832), S. 206
  4. Paroaria The Key to Scientific Names Edited by James A. Jobling
  5. coronata The Key to Scientific Names Edited by James A. Jobling
  6. Alfred Laubmann (1940), S. 151–152
  7. Pierce Brodkorb (1937), S. 2