Roy Wagner (Mathematiker)
Roy Wagner (geboren am 6. Juni 1973), auch Roi Wagner, ist ein israelischer Mathematiker und Wissenschaftsforscher.
Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wagner studierte an der Universität Tel Aviv Mathematik und schloss 1991 mit dem Bachelor ab. 1997 wurde er ebenfalls an der Universität Tel Aviv promoviert.[1] 1997 war er Postdoc an der Universität Pierre und Marie Curie in Paris, 1998 an der University of Cambridge. Von 1999 bis 2007 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der School of Mathematical Sciences der Universität Tel Aviv, bis 2010 war er zudem an der Computer Science school des Academic College of Tel-Aviv-Jaffa tätig.[2]
2007 promovierte Wagner am Cohn Institute for the History and Philosophy of Science and Ideas der Universität Tel Aviv. Darauf folgten Aufenthalte als Postdoc an der Boston University, Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin und an der Hebräischen Universität Jerusalem. Von 2014 bis 2016 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Minerva Humanities Center der Universität Tel Aviv.[2]
Seit 2016 hat Wagner die neu geschaffene Professur für Geschichte und Philosophie der Mathematischen Wissenschaften an der ETH Zürich inne.[3]
Forschung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wagner forscht zur öffentlichen Wahrnehmung und zu den sozialen Auswirkungen der Mathematik sowie dazu, wie mathematische Zeichen Bedeutung erlangen und wie sich ihre Bedeutung verändert.[4] Seine Dissertation im Fach Philosophie ist eine poststrukturalistische Lesung des Gödelschen Beweises für den Unvollständigkeitssatz.
Wagner publizierte zudem eine Reihe von wissenschaftlichen Artikeln zu politischer Theorie, unter anderem zu Formen des Widerstands gegen die staatliche Ordnung, eine Analyse von Videos der israelischen Besatzung in den Palästinensergebieten oder über die Repräsentation von migrantischen Arbeiterinnen in der hebräischen Sprache.[3]
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Yehonatan Alsheh, Roy Wagner: מעשה סדום פוליטי ; הרלוונטיות של ז'אן ז'נה (Political Sodomy. The relevance of Jean Genet). Resliyng, Tel Aviv 2007.
- Roy Wagner: S(Zp,ZP); Post-structural readings of Gödel's proof. Polimetrica, Mailand 2009, ISBN 978-88-7699-157-8, doi:10.3929/ethz-b-000121677.
- Roy Wagner: Making and breaking mathematical sense; Histories and philosophies of mathematical practice. Princeton University Press, Princeton 2017, ISBN 978-0-691-17171-5.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Roy Wagner auf der Website der ETH Zürich.
- Roy Wagner in der Datenbank des Hochschularchivs der ETH Zürich.
- Roy Wagner: On mathematical thought. Einführungsvorlesung. Videoportal der ETH Zürich, 27. Februar 2017.
- Roy Wagner in der Datenbank zbMATH
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Roy Wagner im Mathematics Genealogy Project (englisch) abgerufen am 11. Dezember 2024.
- ↑ a b Wagner, Roy, Prof. Dr. | ETH Zurich. Abgerufen am 15. Mai 2021 (englisch).
- ↑ a b David Hunziker: «Und dann sind es plötzlich drei Häschen». In: WOZ. 28. November 2018, abgerufen am 15. Mai 2021.
- ↑ Prof. Dr. Roy Wagner. Abgerufen am 15. Mai 2021 (englisch).
Personendaten | |
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NAME | Wagner, Roy |
ALTERNATIVNAMEN | Wagner, Roi |
KURZBESCHREIBUNG | israelischer Mathematiker und Wissenschaftsforscher |
GEBURTSDATUM | 6. Juni 1973 |