Ruder-Bundesliga

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Ruder-Bundesliga
Sportart Rudern
Abkürzung RBL
Verband Deutscher Ruderverband
Ligagründung 2009
Mannschaften 15 (Männer)
6 (Frauen)
Titelträger Münster-Achter (Männer)
Havel-Queen-Achter Berlin (Frauen)
Rekordmeister Crefelder Ruder-Club 1883 (Männer und Frauen)
Website www.rudern.de/bundesliga

Die Ruder-Bundesliga (RBL) ist eine Rennruderserie für Achter in Deutschland (vollständiger Name zwischen 2013 und 2015 nach dem Hauptsponsor PRODYNA Ruder-Bundesliga).[1] Von 2009 bis 2016 veranstaltete die Ruder-Event GmbH & Co. KG in Kooperation mit dem Deutschen Ruderverband die 1. Frauen-Ruder-Bundesliga und die 1. und 2. Männer-Ruder-Bundesliga. Seit der Saison 2017 ist der Deutsche Ruderverband der Hauptveranstalter. Der Deutsche Ligachampion wird über Sprintdistanzen von 350 m an fünf bis sechs Rennwochenenden ermittelt.

Die Ruder-Bundesliga soll dem deutschen Rudersport verlorengegangene Präsenz in der Öffentlichkeit zurückbringen. Nachdem das öffentliche Interesse am Rudern in den letzten Jahrzehnten stark abgefallen ist und der Deutsche Ruderverband starke Einbrüche in den jugendlichen Altersklassen zu verzeichnen hatte, wurde nach einem zukunftsfähigen Veranstaltungskonzept für Ruderregatten in der deutschen Sportlandschaft gesucht. Da Anfang des Jahrtausends vereinzelte Sprintruderregatten, insbesondere für Achtermannschaften, besseren Zuspruch bei Vereinen wie Zuschauern fanden, entstand die Idee, eine einheitliche Rennserie für die Bootsklasse Achter an mehreren Standorten zu entwickeln und durchzuführen.

Die Initiative für dieses Ligaprojekt geht zurück auf die Organisatoren Arne Simann und Nils Budde, die im Jahr 2007 in Ratzeburg eine Sprintregatta für Achter, den Buss-Capital Achter-Sprintcup, ausrichteten.

Lizenzierung der teilnehmenden Mannschaften

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Voraussetzung zur Meldung einer Mannschaft zur Ruder-Bundesliga ist der entgeltliche Erwerb einer Lizenz als Startberechtigung für die betreffende Saison. Die startenden Vereine erkennen die Lizenzordnung der Ruder-Bundesliga verpflichtend an.

Die Ruder-Bundesliga wird an den verschiedenen Standorten mit denselben Rudervereinen nach identischem Modus ausgetragen. Unüblich für den Rudersport verpflichten sich die Rudervereine mit Anerkennung des Lizenzvertrages ihre Achtermannschaften auf allen Regatten der Ruder-Bundesliga-Saison verbindlich teilnehmen zu lassen. An jedem Rennwochenende werden die ersten drei Boote jeder Liga mit Medaillen geehrt, der Sieger erhält zusätzlich einen Pokal. Auf Grundlage dieser Punktgewinne der Mannschaften wird am Ende der Rennwochenenden die Tabelle der Ruder-Bundesliga erstellt. Der Tabellenführer nach dem letzten Regattawochenende gewinnt den Titel Deutscher Ligachampion.

Potenzielle Ausrichter bewerben sich jährlich beim Deutschen Ruderverband um die Ausrichtung der Bundesliga-Rennen und schließen gegebenenfalls einen Ausrichtervertrag mit selbigen ab. Das Rahmenprogramm zum Rennbetrieb sowie die Bereitstellung des Albano-Systems (Bojenketten-System) und der Wettkampfrichter liegt im Aufgabenbereich der Ausrichter.

Mit dem Ziel, die Entwicklung des Rudersports in allen Regionen des Bundesgebiets gleichermaßen zu fördern, wird grundsätzlich angestrebt, die Austragungsorte gleichmäßig über das Bundesgebiet zu vergeben, sofern die Rahmenbedingungen für die Ausrichtung erfüllt sind.

An jedem Rennwochenende rudern die Achter jeder Liga in einem Zeitfahren, in dem alle Mannschaften die Distanz gegen die Uhr absolvieren. Nach den Ergebnissen dieser sogenannten Time-Trials werden die Paarungen für die folgenden Achtelfinals gesetzt. Die Endrunde besteht aus Achtel-, Viertel-, Halb- und Finalrennen, die im K.-o.-System ausgetragen werden. Jede Platzierung wird ausgefahren, um den Mannschaften Punkte zuteilen zu können. Der Sieger eines Rennwochenendes gewinnt 16 Punkte, jedes weiter platzierte Boot einen Punkt weniger. Aus der Addition der gewonnenen Punkte jedes Vereinsbootes an den Rennwochenenden resultieren die Tabellenstände in den einzelnen Ligen.

Ergebnisse und Deutsche Ligachampions

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Jahr Männer Frauen
2009 Crefelder Ruder-Club 1883 Hamburger Alsterachter (Ruder-Gesellschaft Hansa Hamburg)
2010 Crefelder Ruder-Club 1883 Hamburger Alsterachter (Ruder-Gesellschaft Hansa Hamburg)
2011 Crefelder Ruder-Club 1883 Hamburger Alsterachter (Ruder-Gesellschaft Hansa Hamburg)
2012 Crefelder Ruder-Club 1883 Crefelder Ruder-Club 1883
2013 Crefelder Ruder-Club 1883 Crefelder Ruder-Club 1883
2014 Crefelder Ruder-Club 1883 Crefelder Ruder-Club 1883
2015 Crefelder Ruder-Club 1883 Ruderverein Rauxel 1922
2016 Crefelder Ruder-Club 1883 Melitta-Achter Minden „Team Red“ (Bessel-Ruder-Club Minden/Ruderverein Münster von 1882)
2017 Crefelder Ruder-Club 1883 Melitta-Achter Minden „Team Red“ (Bessel-Ruder-Club Minden/Ruderverein Münster von 1882)
2018 Hauptstadtsprinter DWB-HOLDING (Ruder-Union Arkona Berlin 1879) Havel-Queen-Achter (Ruder-Club Potsdam/Ruder-Club Tegel 1886/Ruder-Union Arkona Berlin 1879)
2019 Hauptstadtsprinter DWB-HOLDING (Ruder-Union Arkona Berlin 1879) Havel-Queen-Achter (Ruder-Club Potsdam/Ruder-Club Tegel 1886/Ruder-Union Arkona Berlin 1879)
2020 Saison aufgrund der COVID-19-Pandemie abgesagt
2021 Münster-Achter (Ruderverein Münster von 1882) Banner Wiking Linz
2022 Münster-Achter (Ruderverein Münster von 1882) Havel-Queen-Achter (Ruder-Club Tegel 1886/ Ruder-Union Arkona Berlin 1879)

In der 1. Ruder-Bundesliga der Männer starteten 16 Achter, in der 2. Ruder-Bundesliga 11 Ruderboote. Für die 1. Frauen-Ruder-Bundesliga wurden acht Bundesliga-Lizenzen an Vereine erteilt. In der Saison 2009 wurden Rennwochenenden in Münster, Ratzeburg, Castrop-Rauxel, Hannover, Leer und Krefeld ausgetragen. Die erstmalige Einteilung der Ligen fand durch ein Zeitfahren mit drei Versuchen pro Mannschaft am ersten Rennwochenende der RBL statt. Die schwächste gefahrene Zeit einer jeden Mannschaft fiel als Streichergebnis aus der Wertung. Aus der Summe der zu wertenden Zeiten wurde eine Rangfolge erstellt, welche die ersten 16 Mannschaften zum Start in der ersten Liga berechtigte.

„Deutscher Ligachampion“ der Männer wurde der Crefelder Ruder-Club 1883, „Deutscher Ligachampion“ der Frauen der Hamburger Alsterachter.[2] Neben den Siegerpokalen wurden als Siegprämie in der 1. Ruder-Bundesliga der Männer ein Zweier ohne Steuermann, in der 1. Liga der Frauen ein Renneiner ausgeschüttet.

In der Saison 2010 fanden Renntage in Frankfurt am Main (15. Mai), Castrop-Rauxel (19. Juni), Krefeld (10. Juli),[3] Hamburg (24. Juli), Hannover (14. August) und Münster[4] (4. September) statt. Statt Rennwochenenden wurden jetzt grundsätzlich nur noch eintägige Veranstaltungen durchgeführt. Die 2. Bundesliga der Männer war in dieser Saison mit 17 Mannschaften überbelegt, in der 1. Bundesliga der Frauen starteten 12 Mannschaften.

Deutscher Liga Champion wurden erneut bei den Männern der Crefelder Ruder-Club 1883 und bei den Frauen der Hamburger Alsterachter.[5]

In der Saison 2011 wurden erstmals nur fünf Renntage für die Bundesligawertung ausgetragen:[6] Frankfurt am Main (4. Juni), Münster (9. Juli), Hannover (6. August), Hamburg (27. August), Krefeld (3. September). Deutscher Ligachampion wurden der Hamburger Alsterachter bei den Frauen und der Crefelder Ruder-Club 1883 bei den Männern.

Die fünf Austragungsorte der Saison 2012 waren Rüdersdorf bei Berlin (15. bis 17. Juni), Bitterfeld, Duisburg, Münster und Hamburg. Erstmals gab es in diesem Jahr auch je eine Liga für Junioren und eine für Juniorinnen. Der Titel „Deutscher Ligachampion“ wurden sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen durch die Achter des Crefelder Ruder-Club 1883 gewonnen.

Die fünf Austragungsorte der Ligasaison 2013 waren:

Deutscher Liga-Champion wurde sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen der Crefelder Ruder-Club 1883.

2014 gab es wieder fünf Renntage:

Auch die Saison 2014 wurde wieder vom Crefelder Ruder-Club 1883 dominiert, der sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen den Liga-Champion stellte. Bei den Männern ruderten 24 Mannschaften in 2 Ligen, bei den Frauen 12 Mannschaften in einer Liga.

Für die Saison 2015 haben 28 Männerachter (vier mehr als im Vorjahr) und 11 Frauenachter (einer weniger als im Vorjahr) gemeldet. Insgesamt werden somit 39, also drei Mannschaften mehr als in der letzten Saison antreten.[7] Die fünf Austragungsorte der Ligasaison 2015 werden sein:

  • Frankfurt am Main (16. Mai) ist zum dritten Mal nach 2013 und 2014 Austragungsort für den ersten Renntag.
  • Hannover (13. Juni) ist nach einer mehrjährigen Pause auch wieder Austragungsort der Ruderbundesliga.
  • Münster (18. Juli) mit der Aaseearena hat sich in den letzten Jahren als Austragungsort bewährt.
  • Leipzig (15. August) ist 2015 erstmal Austragungsort der Ruderbundesliga und somit einziger Neuling in dieser Saison.
  • Hamburg (12. September) ist wie in den letzten Jahren auch Austragungsort des Ligafinales.

In der 8. Saison der Ruderbundesliga traten 33 Achter in der Ruder-Bundesliga an, davon 11 Frauenachter. Neu war dabei, dass die 1. Liga der Männer auf 8 Boote verkleinert wurde. Die fünf Renntage fanden statt in:[8]

In der 9. Saison der Ruderbundesliga fanden die fünf Renntage statt in:[9]

In der 12. Saison der Ruderbundesliga sollten die fünf Renntage stattfinden in:

Die komplette Serie wurde jedoch vom DRV abgesagt wegen der COVID-19-Pandemie.[10]

In der 13. Saison der Ruderbundesliga traten 27 Achter in der Ruder-Bundesliga an, davon 9 Frauenachter und 18 Männerachter. Die fünf Renntage fanden statt in:[12]

Die fünf Renntage sind geplant in:[13]

Einzelnachweise

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  1. PRODYNA AG ist neuer Titelsponsor der Ruder-Bundesliga! Deutscher Ruderverband, abgerufen am 11. April 2013.
  2. Bundesliga-Finale: Crefelder RC ist Deutscher-Liga-Champion. Deutscher Ruderverband, abgerufen am 11. April 2013.
  3. Austragungsortwechsel von Münster nach Krefeld. Ruder-Bundesliga, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. März 2010; abgerufen am 11. April 2013.
  4. Arne Simann: Bundesliga-Finale 2010 steigt auf Aasee. In: rudern.de. Abgerufen am 11. April 2013.
  5. Grandioses Bundesligafinale auf dem Aasee. Ruder-Event GmbH, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. September 2010; abgerufen am 11. April 2013.
  6. Vorschau – Flyeralarm Ruder-Bundesliga 2011. Ruder-Bundesliga, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Dezember 2010; abgerufen am 11. April 2013.
  7. „PRODYNA Ruder-Bundesliga“ im Aufwärtstrend. Deutscher Ruderverband, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 10. April 2015.@1@2Vorlage:Toter Link/www.rudern.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  8. Ruder-Bundesliga | rudern.de. Abgerufen am 30. Juli 2016.
  9. Ruder-Bundesliga | rudern.de. Abgerufen am 3. April 2017.
  10. Ruder-Bundesliga | rudern.de. Abgerufen am 22. April 2020.
  11. a b Ruder-Bundesliga | rudern.de. Abgerufen am 7. Januar 2022.
  12. RBL 2022: Alle Zeichen auf grün | rudern.de. Abgerufen am 21. September 2022.
  13. Nur Achter - Nur Sprint - Nur Vollgas: Die RBL 2023. Abgerufen am 23. April 2023.