Rudolf Ameseder
Rudolf Ameseder (geboren am 8. Februar 1877 in Sombor, Ungarn; gestorben am 26. September 1937 in Wien) war ein österreichischer Kunsthistoriker, Komponist und Philosoph, der zur Grazer Schule gehörte.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ameseder wurde in Zombor,[1] serbisch Sombor, geboren. In Graz besuchte er das Gymnasium Lichtenfelsgasse und studierte an der dortigen Universität Kunstgeschichte und Philosophie. 1901 wurde er bei Alexius Meinong mit einer Arbeit Zur Systematik der idealen Gegenstände promoviert. Im Herbst 1902 wurde Ameseder Assistent am Kunsthistorischen Institut der Universität Graz und kam 1913 nach Wien. Hier wurde er am 1. November 1913 zum Bibliothekspraktikanten an der Akademie ernannt und betätigte sich als wissenschaftlicher Beamter der Akademie der bildenden Künste und als kunsthistorischer Referent am Unterrichtsministerium. Am 1. November 1916 wurde er zum Bibliotheksassistenten befördert.[2] Am 6. Februar 1936 wurde er aus Krankheitsgründen als Oberstaatsbibliothekar in den Ruhestand verabschiedet[3] und erhielt den Titel Hofrat.[4]
Ameseder komponierte zudem Chorlieder und war Mitglied der Berliner Vereinigung „Deutscher Tonsetzer“.[5]
Veröffentlichungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zur Systematik der idealen Gegenstände. Universität Graz 1901 (Dissertation, uni-graz.at).
- Beiträge zur Grundlegung der Gegenstandstheorie. In: Alexius Meinong (Hrsg.): Untersuchungen zur Gegenstandstheorie und Psychologie. Barth, Leipzig 1904, S. 51–120 (Textarchiv – Internet Archive).
- Über Vorstellungsproduktion. In: Alexius Meinong (Hrsg.): Untersuchungen zur Gegenstandstheorie und Psychologie. Barth, Leipzig 1904, S. 481–508 (Textarchiv – Internet Archive).
- Über Wertschönheit. In: Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft. 1, 1906, S. 203–215 (ub.uni-heidelberg.de).
- Ein Parisurteil Lukas Cranach d. Ä. in der Landesgalerie zu Graz. In: Repertorium für Kunstwissenschaft. Band 33, 1910, S. 65–84 (Textarchiv – Internet Archive).
Kompositionen
- 6 Lieder: für 1 mittlere Singstimme und Klavier: op. 1. Wunderhorn-Verlag, München 1911, OCLC 165535357.
- Schliesse mir die Augen beide: Gedicht von Theodor Storm: für 1 Singstimme und Klavier. Wunderhorn-Verlag, München 1913, OCLC 165535361.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wolfgang G. Stock: Die Genese der Theorie der Vorstellungsproduktion der Grazer Schule. In: Grazer Philosophische Studien. Band 50, Nr. 1, 1995, ISSN 0165-9227, S. 457–490 (philpapers.org).
- Mechtild Stock, Wolfgang G. Stock: Psychologie und Philosophie der Grazer Schule. Eine Dokumentation zu Werk und Wirkungsgeschichte Alexius Meinong, Stephan Witasek, Rudolf Ameseder, Vittorio Benussi, Ernst Schwarz, Wilhelm M. Frankl und France Veber (= Studien zur Österreichischen Philosophie = Internationale Bibliographie zur österreichischen Philosophie. Supplement, Band 3). Rodopi, Amsterdam 1990, ISBN 90-5183-083-1, S. 1365 (books.google.de – Leseprobe mit Kurzbiografie).
- Maria E. Reicher: Die Grazer Schule der Gegenstandstheorie. In: Bausteine zu einer Geschichte der Philosophie an der Universität Graz (= Studien zur österreichischen Philosophie. Band 33). Rodopi, Amsterdam 2001, ISBN 90-420-1151-3, S. 173–207, hier S. 175 (books.google.de – Leseprobe).
- Maria Sinatra: Rudolf Ameseder (1877–1937). In: Liliana Albertazzi, Dale Jacquette, Roberto Poli (Hrsg.): The School of Alexius Meinong. Ashgate, Aldershot 2001, ISBN 1-84014-374-6, S. 79–97 (taylorfrancis.com).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rudolf Ameseder Alexius-Meinong-Institut der Universität Graz
- Österreichisches Musiklexikon
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Die K. K. Akademie der Bildenden Künste in Wien in den Jahren 1892–1917: Zum Gedächtnis des zweithundertfünfundzwanzigjährigen Bestandes der Akademie. Die Akademie, Wien 1917, S. 64 (Textarchiv – Internet Archive).
- ↑ Die K. K. Akademie der Bildenden Künste in Wien in den Jahren 1892–1917: Zum Gedächtnis des zweithundertfünfundzwanzigjährigen Bestandes der Akademie. Die Akademie, Wien 1917, S. 82–83 und 106 (Textarchiv – Internet Archive).
- ↑ Rudolf Flotzinger: Ameseder, Rudolf. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Band 1: Abbado – Fux. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2002, ISBN 3-7001-3041-4 (musiklexikon.ac.at).
- ↑ Mechtild Stock: Kurzbiografie – Ameseder, Rudolf. In: Psychologie und Philosophie der Grazer Schule. Band 2. Rodopi, Amsterdam 1990, ISBN 90-5183-083-1, S. 1365 (books.google.de – Leseprobe).
- ↑ Roswitha Grassl, Peter Richart-Willmes: Ameseder, Rudolf. In: Denken in seiner Zeit: ein Personenglossar zum Umfeld Richard Hönigswalds. Königshausen & Neumann, Würzburg 1997, ISBN 3-8260-1275-5, S. 6–7 (books.google.de – Leseprobe).
Personendaten | |
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NAME | Ameseder, Rudolf |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Kunsthistoriker, Komponist und Philosoph |
GEBURTSDATUM | 8. Februar 1877 |
GEBURTSORT | Sombor, Serbien |
STERBEDATUM | 26. September 1937 |
STERBEORT | Wien |