Rudolf Augustin Vogel
Rudolf Augustin Vogel (* 1. Mai 1724 in Erfurt; † 5. April 1774 in Göttingen) war ein deutscher Arzt, der ab 1753 in Göttingen wirkte.
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rudolf Augustin Vogel studierte von 1740 bis 1747 an den Universitäten Erfurt, Leipzig und Berlin Medizin. Am 5. Oktober 1747 wurde er in seiner Heimatstadt Erfurt zum Doktor der Medizin promoviert. Dort lehrte er bis 1753 als Privatdozent für Medizin an der Universität Erfurt.
Am 1. Oktober 1753 wurde Vogel als außerordentlicher Professor für Medizin und Chemie an die Universität Göttingen berufen und am 11. April 1760 zum ordentlichen Professor für Medizin an der Universität Göttingen und ordentlichem Mitglied der Medizinischen Fakultät ernannt. In dieser Position, die bis zu seinem Tod innehatte, hielt er Vorlesungen über Chemie, Mineralogie, Pathologie, Therapie, Semiotik, Arzneimittellehre und Chirurgie. Drei Mal, vom 3. Januar 1764 bis 3. Juli 1764, vom 2. Januar 1766 bis 3. Juli 1766 und vom 2. Januar 1771 bis 2. Juli 1771, fungierte er als Prorektor der Universität. 1764 wurde Vogel zum Leibarzt von Georg III. ernannt.
Vom 8. Januar 1764 an war er ordentlicher Professor für Chirurgie und vom 23. Juni 1773 erster Professor der Medizinischen Fakultät in Göttingen. 1772 wurde Vogel Direktor der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften Göttingen.
Bereits während seiner Erfurter Zeit gab Vogel die Medicinische Bibliothek heraus, die er nach seiner Berufung nach Göttingen ab 1754 unter dem Titel Neue medicinische Bibliothek bis zu seinem Tod fortführte. Er verfasst einige lateinische Schriften über Medizin und Chemie, die teilweise auch ins Deutsche übersetzt wurden. Sein Sohn Samuel Gottlieb von Vogel veröffentlichte 1778 eine Sammlung seiner kleinerer Schriften.
Der Mediziner Samuel Gottlieb Vogel war einer seiner Söhne. Der Chemiker Heinrich August von Vogel war sein Enkel.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 11. August 1754 wurde er mit dem akademischen Beinamen Philoxenus III. zum Mitglied (Matrikel-Nr. 591) der Leopoldina gewählt.[1]
Schriften (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Autor
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- De larynge humana et vocis formatione. 1747. – Dissertation
- Institutiones chemiae ad lectiones academicas accommodatae. Göttingen 1755, 1757 und 1762 (deutsch von Johann Christian Wiegleb, Weimar 1775, 1785)
- Historia materiae medicae ad novissima tempora producta. Leiden und Leipzig 1758 Digitalisierte Ausgabe, 1760, 1764 Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf und 1774.
- Rvd. Augvst. Vogel Medicinae Doctoris Et In Vniversitate Gottingensi Professoris Academiae Natvrae Cvriosorvm Sodalis Institvtiones Chemiae Ad Lectiones Academicas Accommodatae. Francofurti Et Lipsiae 1774. (Digitalisat)
- Praelectiones academicae de cognoscendis et curandis praecipuis corporis humani affectibus. Göttingen 1772, 2. Auflage, Lausanne 1789.
- Opuscula medica selecta antea sparsim edita, nunc autem in unum collecta etc. Göttingen 1768.
- Ausgesuchte akademische kleine Schriften pathologischen, praktischen und chirurgischen Inhalts. Aus dem Lateinischen übersetzt und mit Anmerkungen und Zusätzen vermehrt von Samuel Gottlieb von Vogel, Lemgo 1778.
Als Herausgeber
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Medicinische Bibliothek, darin von den neuesten zur Arzneygelahrheit gehörigen Büchern und Schriften ausführliche Nachricht gegeben, und zugleich nützlicbe Erfahrungen, nebst andern Neuigkeiten bekannt gemacht werden. Erfurt/Leipzig 1751–1753.
- 1. Band, 10 Stücke, Erfurt/Leipzig 1751.
- 2. Band, 10 Stücke, Erfurt/Leipzig 1752–1753.
- Neue medicinische Bibliothek. Göttingen 1754–1773
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Andreas Elias Büchner: Academiae Sacri Romani Imperii Leopoldino-Carolinae Natvrae Cvriosorvm Historia. Litteris et impensis Ioannis Iustini Gebaueri, Halae Magdebvrgicae 1755, De Collegis, S. 517 Digitalisat
- Constantin von Wurzbach: Crantz, Heinrich Johann Nepomuk von. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 3. Theil. Verlag der typogr.-literar.-artist. Anstalt (L. C. Zamarski, C. Dittmarsch & Comp.), Wien 1858, S. 25 f. (Digitalisat).
- Karl Arndt, Gerhard Gottschalk, Rudolf Smend, Ruth Slenczka (Hrsg.): Göttinger Gelehrte: die Akademie der Wissenschaften zu Göttingen in Bildnissen und Würdigungen 1751–2001. Band 1, Wallstein Verlag, 2001, ISBN 3892444854, S. 36.
- Johann Georg Meusel: Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller. Band 14, Gerhard Fleischer, der Jüngere, Leipzig 1815, S. 269–272, (online).
- Johann Daniel Ferdinand Neigebaur: Geschichte der kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher während des zweiten Jahrhunderts ihres Bestehens. Friedrich Frommann, Jena 1860, S. 222 Digitalisat
- Julius Pagel: Vogel, Rudolf Augustin. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 40, Duncker & Humblot, Leipzig 1896, S. 123 f.
- Johann Stephan Pütter: Versuch einer academischen Gelehrten-Geschichte von der Georg-Augustus-Universität zu Göttingen. Band 2, Göttingen 1788, S. 45–46, S. 281, S. 373, (online).
- Willi Ule: Geschichte der Kaiserlichen Leopoldinisch-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher während der Jahre 1852–1887. Mit einem Rückblick auf die frühere Zeit ihres Bestehens. In Commission bei Wilhelm Engelmann in Leipzig, Halle 1889, Nachträge und Ergänzungen zur Geschichte Neigebaur’s, S. 161 (archive.org).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise und Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Mitgliedseintrag von Rudolph Augustin Vogel bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 1. Dezember 2015.
Personendaten | |
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NAME | Vogel, Rudolf Augustin |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Arzt |
GEBURTSDATUM | 1. Mai 1724 |
GEBURTSORT | Erfurt |
STERBEDATUM | 5. April 1774 |
STERBEORT | Göttingen |