Rudolf Hraby
Rudolf Hraby, auch Hrabý, (* 8. April 1872 in Sušice; † 6. November 1934 in Köln)[1] war ein deutsch-tschechischer Bühnenmaler und Bühnenbildner.
Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hraby erhielt seine Ausbildung in Wiener Theaterateliers und wanderte um 1902 nach Deutschland aus. Er nahm eine Stelle als Bühnenmaler an dem neu eröffneten Kölner Opernhaus an, das die modernste Bühnenmaschinerie Deutschlands besaß.
Um 1910 nahm er die deutsche Staatsbürgerschaft an.
Unter dem Intendanten Fritz Rémond avancierte er 1911 zum Ausstattungsleiter und gestaltete bis 1928 alle Bühnenbilder am Kölner Opernhaus. Das Haus war berühmt für opulente Ausstattungen, wo Hraby z. B. für Die Afrikanerin von Meyerbeer einen kompletten Dreimaster auf die Bühne stellte.
Nach dem Ersten Weltkrieg äußerte u. a. Theaterwissenschaftler Carl Niessen Befremden über die beim Publikum immens beliebten Bühnenbilder Hrabys und bezeichnete sie als „kitschige Zigarettensammelbildchen“. Nichtsdestotrotz entwarf Hraby auch zunehmend Bühnenbilder für das Kölner Schauspielhaus in der Glockengasse, unter anderem für Faust 1 und Faust 2. Weiterhin entwarf er Festwagen für die Kölner Rosenmontagszüge.
1927 feierte er sein 25-jähriges Dienstjubiläum an der Kölner Oper. Mit dem Intendantenwechsel 1928 trat er in den Ruhestand ein, übernahm aber noch bis zu seinem Tode im Jahre 1934 die Ausstattungen für die Divertissementchen des Kölner Männer-Gesang-Vereins in der Wolkenburg.
Hraby starb im Alter von 62 Jahren im St. Elisabeth-Krankenhaus Köln-Hohenlind. Er war verheiratet mit Julia Josefa geborene Rybacek.[1]
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Elmar Buck: Köln, Die Stadt und ihr Theater. M.Faste, Kassel 2007, ISBN 978-3-931691-52-3.
- Goethes Faust : Der Tragödie erster Teil in der Aufführung des Schauspielhauses zu Cöln / Inszenierung von Max Martersteig. Bühnenmalerei von Rudolf Hraby. In: Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Klassik Stiftung Weimar, abgerufen am 22. Mai 2024.
- Goethes Faust Der Tragödie zweiter Teil in der Aufführung des Schauspielhauses zu Cöln. ZVAB, abgerufen am 22. Mai 2024.
- Wie beim Rosenmontagszug vor 110 Jahren einen Kölner Kulturkampf ausgetragen wurde. Kölner Stadt-Anzeiger, 10. Februar 2024, abgerufen am 22. Mai 2024.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Sterbeurkunde Nr. 1578 vom 6. November 1934, Standesamt Lindenthal. In: LAV NRW R Personenstandsregister. Abgerufen am 22. Mai 2024.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Hraby, Rudolf |
ALTERNATIVNAMEN | Hrabý, Rudolf |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-tschechischer Bühnenmaler und Bühnenbildner |
GEBURTSDATUM | 8. April 1872 |
GEBURTSORT | Sušice |
STERBEDATUM | 6. November 1934 |
STERBEORT | Köln |