Rudolf Wittenzellner
Rudolf Wittenzellner (* 1921 in München; † 20. April 1997 ebenda)[1] war ein deutscher Strahlenschützer und Universitätsprofessor.
Rudolf Wittenzellner studierte Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München und wurde im Jahr 1951 dort zum Doktor der Medizin promoviert.[1] In den folgenden Jahren als Assistent an der Ludwig-Maximilians-Universität beschäftigte er sich mit der Anwendung von Röntgenstrahlung in der Medizin und war für den Umgang mit radioaktiven Stoffen und die Strahlenschutzfortbildung verantwortlich.[1] Im Jahr 1959 trat man an ihn mit der Bitte heran, eine Forschungseinrichtung im Strahlenschutz zu gründen, woraus im Jahr 1960 als Teil der Gesellschaft für Kernforschung die Versuchs- und Ausbildungsstätte für Strahlenschutz in Neuherberg bei München wurde.[1][2] Im Jahr 1964 entstand daraus die Gesellschaft für Strahlenforschung, das heutige Helmholtz Zentrum München.[2] Rudolf Wittenzellner wurde zusammen mit Otto Hug deren erster wissenschaftlicher Geschäftsführer, ab 1964 war er wissenschaftlich-technischer Geschäftsführer und blieb es bis zum Ruhestand 1981.[1][3] Unter seiner Leitung wurde der Arbeitsbereich des Forschungszentrums um Themen umweltbedingter Einflüsse auf die Gesundheit erweitert.[1] In der Gesellschaft für Strahlenforschung leitete er außerdem bis 1966 das Institut für Strahlenschutz; in dieser Funktion folgte ihm Felix Wachsmann nach.[2]
Im Jahr 1974 erhielt er eine Honorarprofessur für medizinische Ökologie und Strahlenschutz an der Ludwig-Maximilians-Universität München.[1] In seinem Ruhestand wurde er Mitglied des Beratenden Ausschusses der Vereinten Nationen für Wissenschaft und Technologie im Dienste der Entwicklung, der heutigen Kommission für Wissenschaft und Technologie im Dienste der Entwicklung.[1] Rudolf Wittenzellner wurde mit zwei japanischen Orden, dem Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes, dem Bayerischen Verdienstorden und dem Verdienstpreis der International Academy of Environmental Safety ausgezeichnet.[1]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g h i Frederick Coulston, Werner Klein, Friedhelm Korte: In Memoriam Rudolf Wittenzellner (1921–1997). In: Ecotoxicology and Environmental Safety 38 (1), Seite 1, 1997. Academic Press.
- ↑ a b c Geschichte des ISS ( vom 11. Oktober 2016 im Internet Archive). Website des Instituts für Strahlenschutz im Helmholtz Zentrum München (abgerufen am 11. Oktober 2016).
- ↑ Jahresbericht 2010 des Helmholtz Zentrums München (PDF-Datei, abgerufen am 11. Oktober 2016).
Personendaten | |
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NAME | Wittenzellner, Rudolf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Strahlenschützer und Universitätsprofessor |
GEBURTSDATUM | 1921 |
GEBURTSORT | München, Deutschland |
STERBEDATUM | 20. April 1997 |
STERBEORT | München, Deutschland |