Rudolph von Cranach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Rudolph Anton Lucas von Cranach (* 22. Dezember 1823 auf Rittergut Craatzen bei Pyritz, Provinz Pommern; † 1. August 1879 in Soldin, Provinz Brandenburg) war ein deutscher Verwaltungsjurist und Politiker. Vor und nach der Deutschen Reichsgründung war er Reichstagsabgeordneter.[1]

Seine Eltern waren Christian Heinrich Wilhelm Lucas von Cranach (* 24. Oktober 1789; † 6. Oktober 1834) und dessen Ehefrau Clara geb. von Sander (* 8. April 1797; † 10. November 1883).

Rudolph von Cranach besuchte das Gymnasium in Stargard und studierte anschließend an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Rechtswissenschaft. 1842 wurde er im Corps Saxo-Borussia Heidelberg aktiv.[2] Als Inaktiver wechselte er an die Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin.

Später wurde er Landrat im Landkreis Soldin. Er war Mitglied des Brandenburgischen Provinziallandtags. 1871 war er Mitglied der Deputation der Reichstagsabgeordneten des Norddeutschen Bundes bei der Kaiserproklamation in Versailles.[3] Verheiratet war er seit dem 12. August 1864 mit Mathilde geb. von Gundlach (* 29. Februar 1840; † 5. März 1928), Tochter[4] des Gutsbesitzers Hans von Gundlach (* 1812; † 1864) auf Brunsdorf bei Marlow und der Lucie von Zepelin-Appelhagen (* 1816; † 1882).[5][6] Die Hochzeit fand auf Gut Rumpshagen statt.

Von 1870 bis 1873 war Cranach Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses für den Wahlkreis Frankfurt 2 (Landsberg-Soldin).[7] Er gehörte von 1867 bis 1870 dem Reichstag (Norddeutscher Bund) sowie von 1871 bis 1874 und 1878 bis 1879 dem Reichstag (Deutsches Kaiserreich) an. Dorthin wurde er vom Wahlkreis Frankfurt 2 (Landsberg-Soldin) entsandt. Im Reichstag gehörte er zur Fraktion der Konservativen Partei.[8]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Fr. Kortkampf: Preussischer Landtags-Almanach 1871. Die Mitglieder des Hauses. Selbstverlag. Buchhandlung für Staatswissenschaften und Geschichte. Verlag der Reichsgesetze, Berlin Januar 1870, S. 34 (google.de [abgerufen am 22. März 2023]).
  2. Kösener Korps-Listen 1798 bis 1910, Hrsg. Karl Rügemer, Verlag der Academischen Monatshefte, Buchdruckerei Carl Gerber GmbH, München, Starnberg 1910, 120/243.
  3. Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3, Kurzbiographie S. 390.
  4. Friedrich Warnecke: Lucas Cranach der Aeltere. Beitrag zur Geschichte der Familie von Cranach. Nachkommen von IX, 77, Nr. 106. C. A. Starke, Görlitz 1879 (uni-heidelberg.de [abgerufen am 22. März 2023]).
  5. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser Alter Adel und Briefadel 1930. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsverbände. In: GGT. "Der Gotha". 22. Auflage. Gundlach, Rumpshagen, Leizen. Justus Perthes, Gotha 1929, DNB 010781048, S. 319.
  6. Kurliste von Kissingen No. 25. Nr. 676. T. A. Schachenmeyer, Bad Kissingen 1881, S. 1 (google.de [abgerufen am 30. März 2023]).
  7. Mann, Bernhard (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867-1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Düsseldorf : Droste Verlag, 1988, S. 99 (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien : Bd. 3); zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 214–216.
  8. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten, 2. Auflage, Carl Heymanns Verlag, Berlin 1904, S. 38–39.