Ruhestein Frankfurter Straße (Sprendlingen)
Der Ruhestein Frankfurter Straße ist ein Kleindenkmal und geschütztes Kulturdenkmal, das in Dreieich-Sprendlingen im südhessischen Landkreis Offenbach steht. Es ist neben dem Ruhestein in der Offenbacher Straße der einzige Ruhestein in Dreieich und einer von dreien im Landkreis Offenbach.[1]
Lage und Datierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ruhestein befindet sich an der Frankfurter Straße in der Grünanlage vor der Siedlung Hirschsprung, etwa 50 Meter nördlich der Abzweigung zum Kurt-Schumacher-Ring. Ursprünglich stand er etwa einen Kilometer entfernt auf der Ostseite der Frankfurter Straße, damals noch außerhalb des Ortes. Beim Ausbau der Bundesstraße 3 im Jahr wurde er 1967 an die heutige Position versetzt.[2][3]
Die Entstehung des Ruhesteins wird um die Mitte des 18. Jahrhunderts angesetzt. Aufgrund der nahezu identischen Abmessungen mit dem Ruhestein in der Frankfurter Straße wird angenommen, dass beide Ruhesteine zusammen aufgestellt wurden. Letzterer hat auf seiner Rückseite die Jahreszahl 1736 eingemeißelt.[4][2]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der aus Sandstein gefertigte Ruhestein ist dreigliedrig aufgebaut mit einer höheren Bank zum Abstellen von den auf dem Rücken getragenen Lasten in der Mitte sowie rechts und links davon niedrigeren Sitzbänken. Die Gesamtbreite beträgt 3,40 Meter, davon ist der mittlere Sturz 1,50 Meter lang und 1,40 Meter hoch. Die beiden seitlich angebrachten Sitzflächen weisen eine Länge von jeweils 1,00 Meter auf, die Sitzhöhe beträgt 50 bis 55 Zentimeter.[4][3]
Im Jahr 1969 wurde zwischen den mittleren Pfosten ein Sandsteinplatte eingefügt, auf deren Vorderseite eine Bronzetafel angebracht wurde. Sie enthält eine Erläuterung der Dreieicher Hirschsprung-Legende: Vor Zeiten, als die Jagd im Reichsbann-Forst Dreieich noch in hoher Blüte stand, soll hier ein Hirsch, der von Jagdhunden verfolgt wurde, sich durch einen Sprung über einen beladenen Heuwagen gerettet haben. Im Sprendlinger Stadtwappen ist dieses Ereignis festgehalten.[5] Auf der Rückseite wird die Funktion einer Ruhe erläutert.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dagmar Söder: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Hessen, Kreis Offenbach. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Friedr. Vieweg & Sohn, Braunschweig und Wiesbaden 1987, ISBN 3-528-06237-1.
- Rolf Nieß: Denkmäler in Wald und Flur der Landschaft Dreieich. In: Landschaft Dreieich. Blätter für Heimatforschung, Jahrgang 1991, Dreieich und Langen 1991, ISBN 3-9801962-2-4 / ISSN 0936-6733, S. 103–108.
- Gesinde Weber: Steinerne Ruhebänke luden einst zur Rast. In: Landschaft Dreieich. Blätter für Heimatforschung, Jahrgang 1996, Dreieich und Langen 1996, ISBN 3-9801962-8-3 / ISSN 0936-6733, S. 61–67.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ruhesteine in Hessen bei steine-in-der-dreieich.de, abgerufen am 1. April 2022
- Steinbank in Sprendlingen bei wild-annweiler.homepage.t-online.de (private Website), abgerufen am 1. April 2022
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Weber, S. 62
- ↑ a b c Ruhesteine in Hessen bei steine-in-der-dreieich.de
- ↑ a b Steinbank in Sprendlingen bei wild-annweiler.homepage.t-online.de (private Website)
- ↑ a b Söder, S. 134
- ↑ Nieß, S. 108
Koordinaten: 50° 1′ 56,1″ N, 8° 41′ 42,8″ O