Ruine Falkenberg (Straßertal)

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Falkenberg
Staat Österreich
Ort Straß im Straßertale
Entstehungszeit Mitte des 12. Jhds
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand Ruine
Geographische Lage 48° 30′ N, 15° 44′ OKoordinaten: 48° 29′ 51,1″ N, 15° 43′ 55,3″ O
Ruine Falkenberg (Niederösterreich)
Ruine Falkenberg (Niederösterreich)

Die Burgruine Falkenberg ist der Rest einer mittelalterlichen Höhenburg in der Gemeinde Straß im Straßertale im Bezirk Krems-Land in Niederösterreich. Die Burgruine steht unter Denkmalschutz.

Die Ruine liegt im Tal des Gscheinzbaches am südlichen Ende des Manhartsberges.

Um die Mitte des 12. Jahrhunderts ist ein Rapoto von Valchenberch erwähnt. Seine Nachfahren Hadmar und Rapotto wurden einer dem habsburgischen Landesherrn feindlichen Gesinnung und Wegelagerei beschuldigt. Während Hadmar nach Böhmen floh, verteidigte Rapoto die Burg. Die Belagerung dauerte von Michaelis (29. September) 1299 bis zum Tod Rapotos im März 1300. Der Herzog ließ zwar den Falkenbergern gegenüber Gnade walten und gab ihnen ihren Besitz zurück, die Burg wurde aber geschleift. Eventuell wurde die Kapelle davon ausgenommen, da um 1365 noch ein Pfarrer zu Valchenberg erwähnt wurde. Beim Aussterben der Falkenberger 1355 erhielten die Kapeller und Walseer als ihre Erben die Erlaubnis, die Burg wieder aufzubauen, was aber nicht geschah.

Die Burg liegt am Rand der Marktgemeinde Straß, deren Zentrum sich früher in der Nähe der Burg befand, auf einem Steilhang, der nach drei Seiten eine natürliche Befestigung bietet. Von der ehemals imposanten Burg (Vorhof 60 Meter) ist nur noch ein spärlicher Rest übergeblieben.

Als 1645 die Schweden kamen, zogen sich viele Leute in die Ruine zurück. Torstenson, der Anführer der Schweden, ließ sich gegenüber der Ruine am Pösingberg nieder, um den Angriff gegen die hierher geflüchtete Bevölkerung zu leiten. Er nahm gerade sein Mittagsmahl ein, als plötzlich an seinem steinernen Tisch Einschläge der Falkenberger Verteidiger aufprallten. Er war darüber derart erschrocken, dass ihm Messer und Gabel aus der Hand fielen. Torstenson konnte sich nicht erklären, woher dieser unverhoffte Angriff kam und gab seinen Männern unverzüglich den Befehl zum Abzug.[1]

  • Evelyn Benesch, Bernd Euler-Rolle, Claudia Haas, Renate Holzschuh-Hofer, Wolfgang Huber, Katharina Packpfeifer, Eva Maria Vancsa-Tironiek, Wolfgang Vogg: Niederösterreich nördlich der Donau (= Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs). Anton Schroll & Co, Wien u. a. 1990, ISBN 3-7031-0652-2, S. 1150.
  • Georg Binder: Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser. 2 Bände, Wien/Leipzig 1925, II, S. 45.
  • Bertrand Michael Buchmann, Brigitte Fassbinder: Burgen und Schlösser zwischen Gföhl, Ottenstein und Grafenegg. Burgen und Schlösser in Niederösterreich (= Birken-Reihe. Band 17). St. Pölten/Wien 1990, S. 124 ff.
  • Falko Daim, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber: Burgen – Waldviertel, Wachau, Mährisches Thayatal. 2. Auflage, Verlag Freytag & Berndt, Wien 2009, ISBN 978-3-7079-1273-9, S. 518 f.
  • Franz Eppel: Das Waldviertel. Verlag St. Peter, Salzburg 1978, S. 45.
  • Friedrich-Wilhelm Krahe: Burgen des deutschen Mittelalters, Grundrisslexikon. Würzburg 1994, S. 179.
  • Otto Piper, Thomas Kühtreiber (Hrsg.): Die Burgen Niederösterreichs von Otto Piper. Schleinbach, Ed. Winkler-Hermaden, 2012, ISBN 978-3-9503151-0-3, S. 53.
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber: Burgen Waldviertel Wachau. Verlag Schubert & Franzke, St. Pölten 2001, ISBN 3705605305, S. 378 ff.
  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 7. Band: Sebarn bis Zwingendorf. Mechitaristen, Wien 1835, S. 130 (ValckhenbergInternet Archive; mit einem Nachtrag zum 6. Band: Schloßhof; c) Sebarn).
  • Gerhard Stenzel: Von Burg zu Burg in Österreich. Verlag Kremayr & Scheriau, Wien 1973, ISBN 321800229X, S. 172.
  • Hans Tietze: Die Denkmale des politischen Bezirkes Krems. Österreichische Kunsttopographie I, Wien 1907, S. 121.
Commons: Burgruine Falkenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Die Ruine Falkenberg und der Schwedentisch. In: sagen.at. Abgerufen am 13. Januar 2021 (Quelle: Thomas Hofmann: Das Weinviertel in seinen Sagen, Weitra 2000, S. 160).