Ruine Schimmelsprung
Ruine Schimmelsprung | ||
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Alternativname(n) | Thunau | |
Staat | Österreich | |
Ort | Thunau am Kamp | |
Entstehungszeit | vor 1196 | |
Burgentyp | Höhenburg | |
Erhaltungszustand | Ruine | |
Geographische Lage | 48° 35′ N, 15° 39′ O | |
Höhenlage | 360 m ü. A. | |
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Die Ruine Schimmelsprung befindet sich in Thunau am Kamp bei Gars am Kamp im Kamptal in Niederösterreich, unweit der Burgruine Gars am Kamp, und steht auf einem Felsen etwa 100 Meter über dem rechten Kampufer.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste urkundliche Erwähnung der Burg Thunau stammt aus dem Jahr 1196 und war Sitz des Ministerialgeschlechtes von Thunau (Thumbenove). Mit Ende des 14. Jahrhunderts trat der Verfall ein.
Den Namen Schimmelsprung hat die Ruine allerdings erst von den Legenden, die sich um diese Ruine ranken erhalten. In einigen davon wird der Burgherr als Tempelritter bezeichnet, in anderen als Raubritter. In allen Versionen wird er als sehr herrschsüchtiger und brutaler Ritter dargestellt, der seine Untertanen bis aufs Letzte ausbeutete. Die unterdrückten Bauern ließen sich das nach einiger Zeit nicht mehr gefallen und belagerten die Burg. Bei der Erstürmung der Burg wollte der Burgherr mit seinem Schimmel fliehen. Als er die aussichtslose Situation erkannte, gab er seinem Pferd die Sporen und stürzte sich über die Felswand.
Die Burg wurde nicht mehr aufgebaut und ist seither zu einer Ruine verfallen. Das Areal der damaligen Burg lässt sich aber noch heute aufgrund der noch vorhandenen Mauerreste erahnen. Zum Kamp hin steht noch ein sehr großer Mauerteil, mit noch vorhandenen Schießscharten. Außerdem sind noch Mauerteile mit Durchgängen zu sehen.
Burg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Burg wurde im Süden von Thunau auf einem nach drei Seiten zum Fluss Kamp senkrecht abfallenden Felsen errichtet. Der Zugang erfolgte vom Westen und war durch drei Abschnittsgräben befestigt. In der ehemaligen Burg mit quadratischem Bering war der Bergfried in der Westecke eingestellt. Vom Bergfried ist das tonnengewölbte Untergeschoss zum Teil erhalten.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Falko Daim, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber: Burgen – Waldviertel, Wachau, Mährisches Thayatal. 2. Auflage, Verlag Freytag & Berndt, Wien 2009, ISBN 978-3-7079-1273-9, S. 148–149.
- Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen – Burgruinen in Niederösterreich. 1. Auflage. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten/Wien 1999, ISBN 3-85326-114-0, S. 91–92.
- Dehio Niederösterreich nördlich der Donau 1990, Thunau am Kamp, Ruine Schimmelsprung, S. 1177.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ruine Schimmelsprung. In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg
- Ruine Schimmelsprung. In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl
- Die Geschichte der Ruine Schimmelsprung
- Interessensgruppe zur Rettung der Ruine Schimmelsprung ( vom 22. März 2018 im Internet Archive)