Rupert Ursin
Rupert Ursin (* 26. Januar 1973 in Salzburg) ist ein österreichischer Physiker. Er war Vizedirektor sowie bis ins Jahr 2022 Forschungsgruppenleiter am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Er ist Gründer und CEO der österreichischen Quantentechnologieunternehmen Quantum Technology Laboratories (qtlabs)[1] und Quantum Industries.[2]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Während des 1993 begonnenen Studiums der Experimentalphysik hatte Ursin mehrere wissenschaftliche Forschungsstellen inne, u. a. beim CERN. 2001 legte er seine Magisterarbeit vor. Im Dezember 2006 schloss er an der Universität Wien seine Dissertation mit dem Titel „Quantenteleportation über lange Distanzen“ ab. Nach einer Stelle als Univ. Ass. an der Fakultät für Physik der Universität Wien war er von 2009 bis 2022 Forschungsgruppenleiter am IQOQI, wo er ab 2011 auch Vizedirektor war.[3] Im Jahr 2017 gründete er mit Thomas Scheidl das Quantentechnologieunternehmen qtlabs, in dem er seit 2022 CEO ist. Später gründete er mit Felix Tiefenbacher das in der Quantenkryptographie tätige Unternehmen Quantum Industries, in welchem er ebenfalls CEO ist.[2]
Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2004 gelang Rupert Ursin zusammen mit einigen Kollegen vom Institut für Experimentalphysik an der Universität Wien erstmals außerhalb des Labors die Quantenteleportation eines Photons. Sie überbrückten dabei eine Strecke von 600 m über die Donau. 2007 gelang ihm die Verteilung von verschränkten Photonen zwischen den Kanarischen Inseln La Palma und Teneriffa über eine Distanz von 144 km in Zusammenarbeit mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Weitere Partner waren die Universitäten von München, Bristol und Padua.
Im Jahr 2016 testete Ursins Gruppe Verschränkung in beschleunigten Bezugssystemen[4] und 2021 während eines Parabelfluges.[5] Die Experimente verwendeten eine beschleunigte Quelle verschränkter Photonen und zeigten, dass die erzeugte Verschränkung im getesteten Bereich von mal der Normfallbeschleunigung unabhängig von der Beschleunigung ist.
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rupert Ursin et al.: Quantum Teleportation across the Danube, Nature, 430, 849 (2004).
- Rupert Ursin et al.: Entanglement-based quantum communication over 144 km, Nature Physics 3, 481 – 486 (2007).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Curriculum Vitae ( vom 20. September 2021 im Internet Archive)
- derstandard.at (abgerufen am 14. Mai 2017)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ qtlabs Team: Dr. Rupert Ursin. abgerufen am 9. September 2023.
- ↑ a b team. In: quantum-industries.eu. Abgerufen am 26. Januar 2024 (englisch).
- ↑ Rupert Ursin Curriculum Vitae. In: iqoqi-vienna.at. Archiviert vom am 20. September 2021 .
- ↑ Matthias Fink, Ana Rodriguez-Aramendia, Johannes Handsteiner, Abdul Ziarkash, Fabian Steinlechner, Thomas Scheidl, Ivette Fuentes, Jacques Pienaar, Timothy C. Ralph: Experimental test of photonic entanglement in accelerated reference frames. In: Nature Communications. 8. Jahrgang, 10. Mai 2017, S. 15304, doi:10.1038/ncomms15304, PMID 28489082, PMC 5436216 (freier Volltext), arxiv:1608.02473, bibcode:2017NatCo...815304F (englisch).
- ↑ Julius Arthur Bittermann, Lukas Bulla, Sebastian Ecker, Sebastian Philipp Neumann, Matthias Fink, Martin Bohmann, Nicolai Friis, Marcus Huber, Rupert Ursin: Photonic entanglement during a zero-g flight. In: Quantum. 8. Jahrgang, 15. Februar 2024, S. 1256, doi:10.22331/q-2024-02-15-1256, arxiv:2303.13183, bibcode:2024Quant...8.1256B (englisch).
- ↑ Rupert Ursin erhält Christian-Doppler-Preis 2009 ( vom 3. Mai 2015 im Internet Archive). Artikel vom 22. Juni 2010, abgerufen am 3. Mai 2015.
Personendaten | |
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NAME | Ursin, Rupert |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Physiker |
GEBURTSDATUM | 26. Januar 1973 |
GEBURTSORT | Salzburg |