Rusek Wielki
Rusek Wielki | ||
---|---|---|
? | ||
Basisdaten | ||
Staat: | Polen
| |
Woiwodschaft: | Ermland-Masuren | |
Powiat: | Szczytno | |
Gmina: | Pasym | |
Geographische Lage: | 53° 42′ N, 20° 51′ O | |
Einwohner: | 126 (2011[1]) | |
Postleitzahl: | 12-130[2] | |
Telefonvorwahl: | (+48) 89 | |
Kfz-Kennzeichen: | NSZ | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | Grzegrzółki ↔ Giławy–Krupoliny–Barczewo/DK 16 | |
Leszno–Sąpłaty–Mycielin–Rusek Mały → Rusek Wielki | ||
Eisenbahn: | kein Bahnanschluss | |
Nächster int. Flughafen: | Danzig |
Rusek Wielki (deutsch Groß Rauschken, 1928 bis 1945 auch: Rauschken) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Es gehört zur Gmina Pasym (Stadt-und-Land-Gemeinde Passenheim im Powiat Szczycieński (Kreis Ortelsburg)).
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rusek Wielki liegt am Südufer des (Groß) Rauschker Sees (polnisch Jezioro Ruskie) in der südlichen Mitte der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 19 Kilometer nordwestlich der Kreisstadt Szczytno (deutsch Ortelsburg).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dorf Groß Rauschken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das damals Groß Rauschken genannte Dorf wurde im Jahre 1389 gegründet.[3] Die Gründungshandfeste stellte der Hochmeister Konrad von Rotenstein unter dem Datum vom 26. Juli 1389 aus.[4] Im Jahre 1472 wurde sie von Hochmeister Heinrich von Richtenberg erneuert. 1874 wurde Groß Rauschken in den neu errichteten Amtsbezirk Klein Rauschken (polnisch Rusek Mały) im ostpreußischen Kreis Ortelsburg eingegliedert.[5] In Groß Rauschken waren 1910 insgesamt 495 Einwohner registriert.[6]
Am 1. März 1927 wurden Groß Rauschken und Klein Rauschken (polnisch Rusek Mały) sowie Hanau und Tannenhof (polnisch Długipole und Jeglijak, beide nicht mehr existent) zur neuen Landgemeinde Rauschken zusammengeschlossen.[4] Groß Rauschken wurde am 30. September 1928 in „Rauschken“ (ohne Zusatz) umbenannt.[5]
Die Gemeinde Rauschken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die neugebildete Landgemeinde Rauschken nahm ihren Sitz in Groß Rauschken, das 1928 in „Rauschken“ umbenannt wurde. Die Zahl ihrer Einwohner belief sich 1933 auf 618 und 1939 auf 593.[7]
Im Jahre 1945 wurde Rauschken in Kriegsfolge mit dem gesamten südlichen Ostpreußen an Polen überstellt. In der erteilten polnischen Namensform „Rusek Wielki“ erscheint wieder der ehemalige Dorfname. Rusek Wielki ist heute Sitz eines Schulzenamtes (polnisch Sołectwo) und als solches in die Stadt-und-Land-Gemeinde Pasym (Passenheim) im Powiat Szczycieński integriert, bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig. Im Jahre 2011 zählte Rusek Wielki 126 Einwohner.[1]
Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Groß Rauschken resp. Rauschken war bis 1945 in die evangelische Kirche Passenheim[8] in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union sowie in die römisch-katholische Pfarrei Giławy (Gillau) im damaligen Bistum Ermland eingepfarrt.[9]
Der kirchliche Bezug ist nach 1945 der gleiche geblieben: evangelischerseits zur Kirche in Pasym, jetzt in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, katholischerseits zu Groß Purden bzw. ab 1898 zur Pfarrei in Giławy, jetzt im Erzbistum Ermland.
Schule
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Dorfschule in Groß Rauschken verdankt ihre Gründung Friedrich Wilhelm I. 1939 war sie in drei Klassen unterteilt, in denen etwa 150 Kinder unterrichtet wurden.[4]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rusek Wielki liegt an einer Nebenstraße, die von Grzegrzółki (Kukukswalde) über Giławy (Gillau) bis nach Barczewo (Wartenburg in Ostpreußen) führt. Außerdem endet in Rusek Wielki eine von Leszno (Leschnau) und Rusek Mały (Klein Rauschken) kommende Nebenstraße. Eine Anbindung an den Bahnverkehr besteht nicht.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Michael Bulitta. Katholiken in Gonschorowen, Saborowen, Groß und Klein Rauschken 1898–1901. Ortelsburger Heimatbote 2007, S. 211–216.
- Michael Bulitta: Historische Einwohner-Verzeichnisse (HEV) für das ehemalige Südostpreußen: Das Heiratsregister des katholischen Kirchspiels St. Johannes Baptist zu Gillau (Landkreis Allenstein) von 1898 bis 1945 (= Schriften der Arbeitsgemeinschaft Genealogie Neidenburg Ortelsburg, Nr. 20). Selbstverlag, Bonn 2009.
- Michael Bulitta: Historische Einwohner-Verzeichnisse (HEV) für das ehemalige Südostpreußen. Das Firmregister des katholischen Kirchspiels St. Johannes Baptist in Gillau / Kr. Allenstein von 1903 bis 1950 (= Schriften der Arbeitsgemeinschaft Genealogie Neidenburg Ortelsburg, Nr. 33). Selbstverlag, Bonn 2017.
- Michael Bulitta: Historische Einwohner-Verzeichnisse (HEV) für das ehemalige Südostpreußen. Das Personenstandsregister des katholischen Kirchspiels St. Johannes Baptist in Gillau / Kr. Allenstein. Band I 1898 bis 1910 (= Schriften der Arbeitsgemeinschaft Genealogie Neidenburg Ortelsburg, Nr. 34/I). Selbstverlag, Bonn 2017.
- Michael Bulitta: Historische Einwohner-Verzeichnisse (HEV) für das ehemalige Südostpreußen. Das Personenstandsregister des katholischen Kirchspiels St. Johannes Baptist in Gillau / Kr. Allenstein. Band II 1911 bis 1920 (= Schriften der Arbeitsgemeinschaft Genealogie Neidenburg Ortelsburg, Nr. 34/II). Selbstverlag, Bonn 2020.
- Michael Bulitta: Historische Einwohner-Verzeichnisse (HEV) für das ehemalige Südostpreußen. Das Personenstandsregister des katholischen Kirchspiels St. Johannes Baptist in Gillau / Kr. Allenstein. Band III 1921 bis 1930 (= Schriften der Arbeitsgemeinschaft Genealogie Neidenburg Ortelsburg, Nr. 34/III). Selbstverlag, Bonn 2023.
- Michael Bulitta, Dietmar Falk. Historische Einwohner-Verzeichnisse (HEV) für das ehemalige Südostpreußen – Einwohnerbuch der ehemaligen Gemeinde Rauschken/Kr. Ortelsburg. Nr. 38 der Schriften der Genealogischen Arbeitsgemeinschaft Neidenburg Ortelsburg, Bonn, 2023.
- G. Lucka. Flucht und Vertreibung – Gedanken eines Pfarrers. Ortelsburger Heimatbote 1995, S. 75–76.
- Max Meyhöfer. Landgemeinde Rauschken. In: Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg, Rautenberg Verlag, Leer, 1994., S. 239–241.
- Max Meyhöfer. Das Siedlungsbild der Landgemeinde Rauschken. In: Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg (Ergänzungsband), Rautenberg Verlag, Leer, 1995., S. 172–173.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Wieś Rusek Wielki w liczbach (polnisch)
- ↑ Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 1100 (polnisch)
- ↑ Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Groß Rauschken
- ↑ a b c Rauschken bei der Kreisgemeinschaft Ortelsburg
- ↑ a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Klein Rauschken
- ↑ Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Ortelsburg
- ↑ Michael Rademacher: Ortsbuch, Landkreis Ortelsburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.
- ↑ Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 497
- ↑ Kreis Ortelsburg bei der AGOFF