Ruston & Hornsby

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Ruston & Hornsby Ltd.

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Rechtsform Limited Company
Gründung 1918
Auflösung 1968
Auflösungsgrund Reorganisation nach Übernahme
Sitz Boultham, Lincolnshire, Vereinigtes Königreich
Mitarbeiterzahl 8600 (1918)
10.000 (1939–1945)
Branche Dampfmaschinen, Verbrennungsmotoren (Gas, Diesel, Schweröl), Gasturbinen, Agrartechnik, Baumaschinen, Pumpen, Mühlen, Lokomotiven, (Dampf, Diesel, Schweröl), Automobile, Nutzfahrzeuge, Traktoren, Rüstungstechnik

Die Ruston & Hornsby Ltd. war ein britischer Industriekonzern. Das Unternehmen entstand 1918 aus der Übernahme von Richard Hornsby & Sons durch Ruston, Proctor and Company und stellte unter den Markennamen Ruston & Hornsby, R & H und Ruston Industriegüter wie Maschinen, Dampfmaschinen, Schweröl-, Diesel-- und Benzinmotoren aller Größen und für vielfältige Anwendungen; dazu Nutzfahrzeuge wie Ackerschlepper, Traktoren, Baumaschinen und Straßenwalzen, Raupenfahrzeuge, Lokomotiven und kurzzeitig auch Luxusautomobile her.

Ruston & Hornsby wurde 1966 von English Electric übernommen. Das Unternehmen wurde 1968 Bestandteil der General Electric Company und nach weitreichenden Umstrukturierungen des Mutterkonzerns faktisch aufgelöst.

Das Unternehmen entstand 1918 durch den Zusammenschluss von Richard Hornsby & Sons und der 1840 als Proctor & Burton gegründeten Ruston, Proctor and Company. Ruston & Hornsby war nach dem Ersten Weltkrieg Weltmarktführer für Schwerölmotoren.

Ransomes Sims & Jefferies

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Ransomes-Dampflokomobil mit Dreschmaschine

Mit dem Agrartechnik- und Nutzfahrzeughersteller Ransomes, Sims & Jefferies arbeitete man schon früh zusammen. Bereits 1919 erwarb Ruston & Hornsby Anteile aus dem Nachlass früherer Eigentümer des Unternehmens. Im Zuge einer Sortimentsstraffung überließ man Ransomes, Sims & Jefferies sowohl die Agrartechnik-Sparte wie auch den Bau von dampfbetriebenen Nutzfahrzeugen und Straßenschleppern. Viele Ransomes-Dampffahrzeuge bis 1930 waren mit Ruston-Heizkesseln ausgestattet. 1927 erwarb Ruston & Hornsby die Kontrollmehrheit an Ransomes Simms & Jefferies.[1][2]

Der Firmensitz befand sich von 1919 bis 1924 in Boultham (Lincolnshire).

Ruston-Bucyrus Raupenbagger

Um die Entwicklungskosten für große Bagger zu senken, suchte Ruston & Hornsby einen Partner. Dieser fand sich in Bucyrus Erie in South Milwaukee (USA), wo man nach Möglichkeiten einer Expansion nach Europa suchte. Per 1. Januar 1930 wurde als Joint-Venture die Ruston Bucyrus Ltd. in Lincoln gegründet. Ihre Produkte basierten auf den amerikanischen Entwürfen und wurden durchweg von Ruston-Motoren angetrieben.[3]

Das Unternehmen war erfolgreich und überstand auch die Fusionen des britischen Mutterhauses in den 1960er Jahren. Bucyrus trennte sich im Zuge einer Sanierung 1985 von diesem Unternehmen. 1985 verkaufte GEC seine Anteile an Ruston-Bucyrus.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Produktion von Gasturbinen aufgenommen, in den 1960ern war R&H der europäische Marktführer stationärer Gasturbinen geworden, in den folgenden Jahrzehnten gehörten sie zu den modernsten auf dem Markt.

Übernahme durch English Electric und GEC

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1966 wurde Ruston & Hornsby von English Electric übernommen, die wiederum 1968 von General Electric Company (GEC) übernommen wurde. Die Dieselmotorenproduktion wurde innerhalb des English-Electric-Konzerns auf andere Töchter verschoben, bei R&H verblieben nur die Turbinenaktivitäten, weshalb die Firma in Ruston Gas Turbines umbenannt wurde.

Dorman Diesels Ltd. in Stafford, eine Sparte des Maschinenbauers und Fahrzeugzulieferers W.H.Dorman & Company, übernahm die Produktion der kleinen Ruston-Dieselmotoren.[4]

Im Zuge eines Joint-Venture der französischen Alsthom und GEC entstand 1988 GEC-Alsthom. Von britischer Seite wurde die Sparte Power Systems eingebracht, zu der auch die Ruston-Produkte gehörten. Der Bereich wurde als European Gas Turbines Ltd. Bestandteil des neuen Konzerns.[5]

GEC verschmolz 1989 seine Schwermaschinenaktivitäten mit Alsthom zu GEC-Alsthom, die später zu Alstom wurden. Alstom veräußerte Rustons Gasturbinengeschäft 2003 an Siemens,[6] die Dieselmotorensparte war im Jahr 2000 an MAN Diesel gegangen, die nach der Fusion mit ihrer Schwestergesellschaft MAN Turbo heute als MAN Energy Solutions firmiert.[7]

Ruston-Hornsby A3 20/25 hp (1923)

Gebaut wurden zwei Grundmodelle des Ruston-Hornsby mit seitengesteuerten Vierzylinder-Reihenmotoren, die 2,6 l, bzw. 3,3 l, Hubraum aufwiesen. Der kleinere Motor war von Dorman zugekauft, der größere eine eigene Entwicklung.[8] Frühe Exemplare hatten Dreiviertelelliptik-Blattfedern an der Hinterachse, danach wurde auf Halbelliptikfedern umgestellt. In allen Modellen wurden Dreiganggetriebe verbaut.[8] Diese Mittelklassewagen wurden zunächst gut aufgenommen und besaßen eine recht gute Reputation[8], konnten sich in der Weltwirtschaftskrise letztendlich nicht auf dem Markt halten.[9][8] Als Gründe dafür werden der relativ hohe Preis[9] genannt wie auch eine gewisse Schwerfälligkeit[8], die wohl auf das hohe Gewicht zurückzuführen ist. Wohl deshalb galten Ruston-Hornsby-Automobile als nicht gerade schnell.[8]

1923 reagierte man mit einem kleineren Modell mit 15[8] oder 16 RAC-PS[9], zu dem aber keine technischen Daten vorliegen und dessen tatsächliche Produktion wahrscheinlich, aber nicht belegt ist.[8]

Modelle

Modell Bauzeitraum Zylinder Hubraum Leistung bei Drehzahl Radstand
A1 (16/20 hp) 1919–1924 4 Reihe 2613 cm³ 35 bhp (26 kW) 2000 min−1 2972 mm
A2 (20 hp) 1920 4 Reihe 3308 cm³ 45 bhp (33 kW) 2000 min−1 2972 mm
A3 (20/25 hp) 1921–1924 4 Reihe 3308 cm³ 45 bhp (33 kW) 2000 min−1 3200 mm
B1 (16/20 hp) 1923–1924 4 Reihe 2613 cm³ 35 bhp (26 kW) 2000 min−1 2972 mm
B2 (20 hp) 1923–1924 4 Reihe 3308 cm³ 45 bhp (33 kW) 2000 min−1 3200 mm

Galerie mit Produkten von Ruston & Hornsby

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  • David Culshaw, Peter Horrobin: The Complete Catalogue of British Cars 1895–1975. Veloce Publishing plc. Dorchester (1999). ISBN 1-874105-93-6
Commons: Ruston & Hornsby – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Grace's Guide Ransomes, Sims and Jefferies.
  2. Ray Hooley: Ruston-Hornsby History, p. 4: Expansion, The Lister connection, Bucyrus-Erie, WWII.
  3. Ray Hooley: Ruston-Hornsby History, p. 4: Expansion, The Lister connection, Bucyrus-Erie, WWII.
  4. Ray Hooley: Ruston-Hornsby History, p. 5: Gas Turbines, Napiers, English Electric, GEC.
  5. Ray Hooley: Ruston-Hornsby History, p. 5: Gas Turbines, Napiers, English Electric, GEC.
  6. Bernd Müller: Rebirth of an Imp. Siemens, 12. Dezember 2018, abgerufen am 23. März 2020 (englisch).
  7. MAN Diesel & Turbo: Registered owners of Mirrlees Blackstone, Paxman and Ruston. MAN, 9. Dezember 2018, archiviert vom Original am 9. Dezember 2018; abgerufen am 17. Mai 2022 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/uk.man-es.com
  8. a b c d e f g h Georgano: Complete Encyclopedia of Motorcars, 1885 to the Present. 1973, S. 603.
  9. a b c Culshaw, Horrobin: The Complete Catalogue of British Cars 1895–1975. 1997, S. 265.