Ruth Köhler-Irrgang

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Ruth Lydia Wally Käthe Köhler-Irrgang (* 12. Februar 1900 in Berlin; † 26. September 1969 in Hannover)[1] war eine deutsche Schriftstellerin.

Die Tochter des Organisten und Musikprofessors Bernhard Irrgang studierte Philosophie und Volkswirtschaft und legte die Lehramtsprüfung ab. Als Schriftstellerin wirkte sie in Berlin. 1924[2] heiratete sie den Ingenieur Kurt Köhler (1878–1954)[3]. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten trat sie zum 1. Mai 1933 in die NSDAP ein (Mitgliedsnummer 2.644.673).[4] Sie wurde Gaurednerin der NS-Frauenschaft Berlin und arbeitete in der dortigen Presseabteilung mit. Im Oktober 1933 unterschrieb sie zusammen mit 87 weiteren Schriftstellern das Gelöbnis treuester Gefolgschaft für Adolf Hitler.[5] Ihre Schriften beschäftigten sich ausführlich mit der Rolle der Frau und wurden zum Teil für Propagandazwecke im Zentralverlag der NSDAP publiziert.

Mehrere Bücher von Köhler-Irrgang wurden 1946[6] und 1948[7] in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.

Werke (Auswahl)

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  • Die Frau im Glaubensleben des Volkes. Eher Nachf., München 1943.
  • Die Familie als Kraftquell und Lebensgrund des Volkes. (= Schriftenreihe zur weltanschaulichen Schulungsarbeit der NSDAP. Bd. 13: Der Kampf als Lebensgesetz). Zentralverlag der NSDAP, Eher Nachf., München 1942.
  • Die Sendung der Frau in der deutschen Geschichte. Von Hase & Koehler, Leipzig 1940 (3. Auflage 1943).
  • Sippenpflicht und Sittlichkeit. 1938.[8]
  • Die Frau aus dem Hügel. Adolf Klein, Leipzig 1938.
  • Die religiösen Grundlagen des Sippengedankens in der Isländersaga. Adolf Klein, Leipzig 1936.
  • Der alte Backtrog. Laienspiel. Kaiser, München 1936.
  • Weib und Kind am nordischen Ende der Welt. Adolf Klein, Leipzig 1935.
  • Die Flöte im Schilf u. a. Erzählungen. Behr, Berlin 1934.
  • Köhler-Irrgang, Ruth. In: Hans-Christian Harten, Uwe Neirich, Matthias Schwerendt (Hrsg.): Rassenhygiene als Erziehungsideologie des Dritten Reichs. Bio-bibliographisches Handbuch (= Edition Bildung und Wissenschaft. Bd. 10). Akademie, Berlin 2006, ISBN 3-05-004094-7, S. 415 (Kurzvita).

Einzelnachweise

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  1. Geburtsregister Nr. 150/1900 des Standesamts Berlin IVa mit Folgebeurkundung zum Versterben (Sterberegister Nr. 2673/1969 des Standesamts Hannover)
  2. Heiratsregister StA Wilmersdorf, Nr. 153/1924
  3. Sterberegister StA Steglitz von Berlin Nr. 2075/1954
  4. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/21741445
  5. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 321 und 477.
  6. Polunbi.de
  7. Polunbi.de
  8. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 321.