Ruthenium(III)-chlorid

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Kristallstruktur
Strukturformel von Ruthenium(III)-chlorid
_ Ru3+ 0 _ Cl
Allgemeines
Name Ruthenium(III)-chlorid
Andere Namen
  • Rutheniumtrichlorid
  • Rutheniumchlorid (mehrdeutig)
Verhältnisformel RuCl3
Kurzbeschreibung

dunkelbrauner oder schwarzer Feststoff mit stechendem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
PubChem 61850
Wikidata Q303472
Eigenschaften
Molare Masse 207,43 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

3,11 g·cm−3 (20 °C)[2]

Schmelzpunkt

> 500 °C[2]

Löslichkeit
  • nahezu unlöslich in Wasser[2]
  • löslich in Säuren, Alkohol und Aceton[3]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[4]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 314
P: 280​‐​305+351+338​‐​310[4]
Toxikologische Daten

360 mg·kg−1 (LD50Rattei.p., Anhydrat)[5]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Ruthenium(III)-chlorid ist eine chemische Verbindung des Rutheniums aus der Gruppe der Chloride, die normalerweise als Hydrat vorliegt.

Gewinnung und Darstellung

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Ruthenium(III)-chlorid kann durch Reaktion von Ruthenium mit Chlor und Kohlenstoffdioxid gewonnen werden.[6]

Ruthenium(III)-chlorid kommt in zwei verschiedenen Kristallstrukturen vor. Die schwarze diamagnetische α-Form liegt in einer Chrom(III)-chlorid-Struktur mit Ru–Ru-Bindungen der Länge 346 pm vor. Die dunkelbraune und metastabile β-Form kristallisiert in einer hexagonalen Kettenstruktur. Sie wandelt sich bei 450–600 °C irreversibel zur α-Form um.

Das Hydrat liegt in Form von schwarzblauen, stark glänzenden hygroskopischen Blättchen vor, dessen wässrige Lösung eine rote Farbe besitzt.[3]

Als die am häufigsten verwendete Rutheniumverbindung wird Ruthenium(III)-chlorid zur Herstellung von anderen Rutheniumverbindungen eingesetzt.

Ruthenium(III)-chlorid wirkt als Katalysator für die ringöffnende Metathese bei stark gespannten Cycloalkenen wie Norbornen. Bei nicht-cyclischen Systemen wirkt es dagegen nicht als Metathese-Katalysator, hier müssen kompliziertere Systeme wie die Grubbs-Katalysatoren eingesetzt werden.[7]

Einzelnachweise

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  1. Datenblatt Ruthenium(III)-chlorid bei Alfa Aesar, abgerufen am 2. Juni 2010 (Seite nicht mehr abrufbar).
  2. a b c Datenblatt Ruthenium(III)-chlorid (PDF) bei Carl Roth, abgerufen am 2. Juni 2010.
  3. a b Georg Brauer (Hrsg.) u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band III, Ferdinand Enke, Stuttgart 1981, ISBN 3-432-87823-0, S. 1748.
  4. a b Datenblatt Ruthenium(III) chloride bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 22. April 2011 (PDF).
  5. Datenblatt Ruthenium (III) chloride, anhydrous (PDF) bei Strem, abgerufen am 25. Dezember 2012.
  6. H. Remy, M. Kühn: Beiträge zur Chemie der Platinmetalle. V. Thermischer Abbau des Ruthentrichlorids und des Ruthendioxyds. In: Z. Anorg. Chem. 1924, 127, 1, S. 365–388, doi:10.1002/zaac.19241370127.
  7. P. O. Nubel, C. L. Hunt: A convenient catalyst system employing RuCl3 or RuBr3 for metathesis of acyclic olefins. In: Journal of Molecular Catalysis A: Chemical. 1999, 1455, S. 323–327, doi:10.1016/S1381-1169(99)00150-8.