Rutschajiwka

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Rutschajiwka
Ручаївка
Wappen fehlt
Rutschajiwka (Ukraine)
Rutschajiwka (Ukraine)
Rutschajiwka
Basisdaten
Oblast: Oblast Saporischschja
Rajon: Rajon Saporischschja
Höhe: 52 m
Fläche: 29,02 km²
Einwohner: 314 ()
Bevölkerungsdichte: 11 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 70413
Vorwahl: +380 61
Geographische Lage: 47° 53′ N, 34° 53′ OKoordinaten: 47° 52′ 55″ N, 34° 53′ 2″ O
Verwaltungsgliederung:
Statistische Informationen
Rutschajiwka (Oblast Saporischschja)
Rutschajiwka (Oblast Saporischschja)
Rutschajiwka
i1

Der ukrainische Ort Rutschajiwka (ukrainisch Ручаївка) in der Oblast Saporischschja geht auf das deutsch-mennonitische Dorf Schönhorst (ukrainisch Шенгорст) zurück.

Typisches Mennonitisches Wohnhaus im ehemaligen Schönhorst

Schönhorst wurde 1790 durch 32 Familien aus Westpreußen gegründet. Der Ort liegt am Fluss Tomakiwka (Томаківка), dem die zwei Hauptstraßen, die Obere Straße und die Untere Straße folgten. Der Ortsname bezieht sich wohl auf den westpreußischen Auswanderungsort, heute Gniazdowo in der Gmina Ostaszewo. Ackerland von hoher Qualität befand sich direkt neben der Siedlung. Im Dorf gab es eine Dorfschule, einen Laden, Windmühlen und eine dampfbetriebene Getreidemühle. 1907 bestanden hier 35 Bauernhöfe.

Ehemalige Dorfschule

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Das Gebäude aus Ziegel mit Rundbogenfenstern in den Giebeln, ähnelte andren Schulen in der Kolonie. Die hölzernen Fensterrahmen mit bemerkenswerten Schnitzereien sind teils erhalten. Die ursprünglichen Dachziegel sind durch Asbestzementplatten ersetzt. Das Gebäude ist heute als Krankenhaus und Bürgerzentrum genutzt.

Weitere Baudenkmäler

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Erhalten ist auch ein Wohnhaus im typischen Stil der Kolonie. Es ist aus Ziegel errichtet und hat zwei der Straße zugewandte Rundbogenfenster im Giebel. Die Mauern sind durch Pfeiler an den Gebäudeecken und in der Fassadenmitte verstärkt. Die Fenster im Erdgeschoss sind mit hölzernen Zierrahmen und Läden versehen. Ein weiteres erhaltenes Wohnhaus zeigt Baumerkmale der Mennoniten aus dem Weichseldelta. Dieses stammt wohl aus der Zeit vor 1840 und ist ein mit dünner Putzschicht verkleidetes Blockhaus. Die rechteckigen Holzbohlen werden an den Ecken mit Schwalbenschwanzverbindung zusammengehalten. Der vordere Giebel weist eine senkrechte Holzbeplankung mit zwei sehr schmalen Fenstern auf. Weiterhin ist auch ein Getreidespeicher mit Baujahr um 1938 erhalten.

  • Rudy P. Friesen, Edith Elisabeth Friesen: Bauwerke der Vergangenheit: mennonitische Architektur, Landschaft und Siedlungen in Russland/Ukraine. Tweeback, S. -253–257.
Commons: Rutschajiwka – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien