Rzeczyca (Tuczno)
Rzeczyca | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen
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Woiwodschaft: | Westpommern | |
Powiat: | Wałcz | |
Gmina: | Tuczno | |
Geographische Lage: | 53° 15′ N, 16° 8′ O | |
Einwohner: | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 67 | |
Kfz-Kennzeichen: | ZWA |
Rzeczyca (deutsch Knakendorf, früher Knakendorff[1] und Knackendorf[2]) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Er ist der Landgemeinde (gmina miejsko-wiejska) Tuczno (Tütz) im Powiat Wałecki (Deutsch Kroner Kreis) zugeordnet.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt etwa 23 Kilometer westsüdwestlich von Wałcz (Deutsch Krone), sieben Kilometer nordnordwestlich von Tuczno (Tütz) und 2 ½ Kilometer nordwestlich von Jeziorki (Schulzendorf).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1337 hieß der Ort Knokendorp, im 17. Jahrhundert Knakendorp. Knakendorf gehörte zu einer adligen Herrschaft und war im 18. Jahrhundert ein westpreußisches Gut, das im Rahmen der ersten polnische Teilung 1772 mit Preußen wiedervereinigt wurde. Um das Jahr 1789 befand sich das Gutsdorf, in dem es eine katholische Kirche gab, im Besitz des Starosten Leo Moszczeński, der auch Grundherr der Stadt Tütz und weiterer fünf Dörfer war, unter denen sich Marthe (Martew), Mehlgast (Miłogoszcz) und Schulzendorf (Jeziorki) befanden.[3] Am Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der Wert des Guts Knakendorf auf ungefähr hunderttausend Reichstaler geschätzt.[4]
Die Gemeinde Knakendorf hatte um 1930 eine 19,1 km² große Gemarkungsfläche, und auf dem Gemeindegebiet befanden sich vier Wohnplätze, auf denen insgesamt 103 bewohnte Wohnhäuser standen:[5]
- Gut Schulenberg
- Knakendorf
- Schwanenfeld
- Siedlung Marienthal
Der Ort gehörte 1945 zum Landkreis Deutsch Krone im Deutschen Reich. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Kreisgebiet bis 1939 der Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen zugeordnet, danach der Provinz Pommern. Knakendorf gehörte zum Amtsbezirk Schulzendorf.
Im Februar 1945 wurde Knakendorf von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens – militärische Sperrgebiete ausgenommen – der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. Knakendorf wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung „Rzeczyca“ verwaltet. Die einheimische Bevölkerung wurde von der polnischen Administration aus Knakendorf vertrieben.
Demographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
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1783 | – | adliges Dorf und Vorwerk nebst einer katholischen Kirche, 29 Feuerstellen (Haushaltungen), im Netzedistrikt, Kreis Krone[1] |
1818 | 195 | adliges Dorf[2] |
1864 | 495 | davon 418 in Knakendorf (14 Evangelische, 404 Katholiken) und 77 auf Gut Schulenberg (24 Evangelische, 53 Katholiken)[6] |
1910 | 668 | am 1. Dezember, 533 in Knakendorf (zwölf Evangelische, 521 Katholiken; zwei Personen mit polnischer Muttersprache) und 135 auf Gut Schulenberg (41 Evangelische, 94 Katholiken)[7] |
1925 | 714 | darunter 157 Evangelische und 552 Katholiken[5] |
1933 | 605 | [8] |
1939 | 537 | [8] |
Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Protestanten der bis 1945 anwesenden Dorfbevölkerung gehörten zum evangelischen Kirchspiel Tütz.[9]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Knakendorf, Dorf, Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Knakendorf (meyersgaz.org).
- Schulenberg, Gutsbezirk, Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Schulenberg und Schulzendorf (meyersgaz.org).
- Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch-Croner Kreises. Thorn 1867, S. 240 (Google Books).
- Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 472 (Google Books).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Gemeinde Knakendorf im ehemaligen Kreis Deutsch Krone in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
- Amtsbezirk Schulzendorf (Territorial.de)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 108 (Google Books).
- ↑ a b Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 2: G–Ko, Halle 1821, S. 357, Ziffer 3114 (Google Books).
- ↑ Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Band 2: Topographie von West-Preussen. Marienwerder 1789, S. 119, Nr. 7.).
- ↑ Leopold Krug: Betrachtungen über den National-Reichthum des preußischen Staats, und über den Wohlstand seiner Bewohner: Berlin 1805, S. 420.
- ↑ a b Die Gemeinde Knakendorf im ehemaligen Kreis Deutsch Krone in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
- ↑ E. Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868. Ortschaft-Verzeichnis des Regierungsbezirks Marienwerder, S. 60–61, Ziffer 126 (Google Books), und S. 66–67, Ziffer 246 (Google Books).
- ↑ Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 14–15, Ziffer 46 (Google Books), und S. 16–17, Ziffer 114 (Google Books).
- ↑ a b Michael Rademacher: Deutschkrone. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 472 (Google Books).