Süddeutscher Radfahrer-Bund
Der Süddeutsche Radfahrer-Bund e. V. wurde am 17. August 1902 unter dem Namen Süddeutsch-Schweizerischer Radfahrer-Verband gegründet und feierte 1927 sein 25. Geschäftsjahr. Langjähriger 1. Vorsitzender war Rupert Martin, der 1905 an die Spitze des damaligen Süddeutsch-Schweiz. Radfahrer-Verbandes gewählt wurde.[1][2] Das Amt des Ersten Vorsitzenden hatte Rupert Martin bis mindestens 1932 inne.[3]
Gründungsvereine waren Velo-Club Konstanz, Radfahrer-Verein Konstanzia Konstanz, Velo-Club Singen, Radler-Club Pfullendorf, Velo-Club Vorwärts Radolfzell sowie weitere Vereinsvertreter aus den Orten Kreuzlingen, Bohlingen, Worblingen, Schlatt und Wahlwies.[4] 1905 werden die „14tägige Unterstützung der Mitglieder bei Radunfällen“, „Rechtsschutz“ und „Freier Verkehr mit Oesterreich“ als wirtschaftliche Einrichtungen des Bundes eingeführt.
1912 erfolgte die Umbenennung in Süddeutscher Radfahrer-Bund e. V. Rupert Martin: „Alle Schweizer-Vereine mußten ausscheiden.“ Zuvor hatten Verleumdungen und der Entzug von Grenzerleichterungen wiederholt zu Konflikten geführt.[5] Ende 1917 wurde der Süddeutsche Radfahrer-Bund kriegsbedingt aufgelöst. Im April 1919 beschloss der Vorstand die Neugründung.[6]
Die Bundeszeitung Süddeutscher Radfahrer erschien 1920 in Radolfzell.[7] In den Jahren 1925 bis 1928 erschien das Bundesorgan am 15. jedes Monats in Donaueschingen als Verlagsort. Den Druck besorgte dort die Buch- und Kunstdruckerei der Gebrüder Simon, die Redaktion Rupert Martin.
Nach dem Ersten Weltkrieg hatte sich bereits der Schwarzwälder Radfahrer-Verband dem Süddeutschen Radfahrer-Bund angeschlossen, schrieb Rupert Martin als Bundesvorsitzender in der Sonderausgabe des Süddeutschen Radfahrers am 1. Mai 1920 mit Blick auf die „Verständigung und Vereinigung“ mit der „früheren Konkurrenz“.[8] Am 9. Mai 1920 diskutierte die Bundeshauptversammlung des Süddeutschen Radfahrer-Bunds in Singen abschließend eine etwaige Verschmelzung mit dem Oberbadischen Radfahrer-Bund. Zuvor hatte in Singen eine gemeinsame Sitzung der Ausschüsse beider Bünde stattgefunden. Bereits im Oktober 1919 hatten Ausschüsse beider Radfahrerbünde über die Vereinigung verhandelt. Statt des vorgeschlagenen Namens Süddeutsche Radfahrer-Bund sollte der gemeinsame Name Südwestdeutscher Radfahrer-Bund lauten. Schließlich wurde die Verschmelzung von der Hauptversammlung mehrheitlich abgelehnt.[9]
Auch der Süddeutsche Radfahrer-Bund verfügte über assoziierte Bundeseinkehrstellen.[10]
Mitglieder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1905: 240 Mitglieder in 21 Vereinen
- 1906: 500
- 1907: 2.000
- 1912: 6.000
- 1914/17: 7.000 Mitglieder in "über 200" Vereinen[11]
- 1919: 1.000
- 1927: 10.000 Mitglieder.[12] Im 25. Jubiläumsjahr waren Neumitglieder "aufnahmefrei" und waren von der Aufnahmegebühr in Höhe von 50 Pfennig befreit.[13]
- 1928: 230 Vereine[14]
Bezirke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Folgende Bezirke werden im Süddeutschen Radfahrer u. a. genannt:
- Überlinger-See
- Wiesentalgau / Vorderes Wiesental und Markgräflergau
- Rheintal
- Klettau
- Untersee
- Schwarzwald / Feldberggau
Bundesfeste
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1903: Verbandsfest in Kreuzlingen
- 1907: Aach, RMSV Edelweiss Aach
- Lörrach
Motorrad-Club des Süddeutschen Radfahrer-Bundes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Süddeutsche Motorradfahrer-Club wurde am 14. August 1927 mit Wirkung zum 1. Januar 1928 in Donaueschingen gegründet und bot den Mitgliedern Unfall-, Haftpflicht- und Rechtsschutz. Motorradfahrer sollten in den örtlichen Bundesvereinen Mitglied sein.[15]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Süddeutscher Radfahrer : Bundesorgan d. Süddeutschen Radfahrerbundes e. V., Sondernummer, 18. Jahrgang, Radolfzell, 1. Mai 1920, S. 4; sowie 25. Jahrgang, Donaueschingen, 19. Februar 1927, S. 1.
- ↑ vgl. Twitter: Mitgliedskarte 1907 des Süddeutsch-Schweiz. Radfahrer-Verbands, @velohonig, 7. Januar 2017.
- ↑ Ebay: Donaueschingen Süddeutscher Radfahrer Bund 1932 Ausweis mit Foto, Angebot bis 24. März 2018.
- ↑ Süddeutscher Radfahrer : Bundesorgan d. Süddeutschen Radfahrerbundes e. V., 29. September 1927, S. 3: 25jährige Bundesfeier des Südd. Radf.-Bundes e.V.
- ↑ Süddeutscher Radfahrer : Bundesorgan d. Süddeutschen Radfahrerbundes e. V., 29. September 1927, S. 4: 25jährige Bundesfeier des Südd. Radf.-Bundes e. V.
- ↑ Süddeutscher Radfahrer : Bundesorgan d. Süddeutschen Radfahrerbundes e. V., 29. September 1927, S. 5.
- ↑ Süddeutscher Radfahrer: Bundesorgan d. Süddeutschen Radfahrerbundes e. V., 18. Jahrgang, 1. Mai 1920
- ↑ Süddeutscher Radfahrer : Bundesorgan d. Süddeutschen Radfahrerbundes e. V., Sondernummer, 18. Jahrgang, Radolfzell, 1. Mai 1920, S. 4.
- ↑ Süddeutscher Radfahrer : Bundesorgan d. Süddeutschen Radfahrerbundes e. V., 15. Juni 1920, S. 2/3.
- ↑ ebay 2017: Schild Süddeutscher Radfahrer-Bund e. V. * Einkehrstelle / 20.er Jahre - Deutschland.
- ↑ Süddeutscher Radfahrer : Bundesorgan d. Süddeutschen Radfahrerbundes e. V., Sondernummer, 18. Jahrgang, Radolfzell, 1. Mai 1920, S. 4.
- ↑ Süddeutscher Radfahrer : Bundesorgan d. Süddeutschen Radfahrerbundes e. V., 22. Mai 1928, S. 4: Geschäfts- und Jahresbericht über das Geschäftsjahr 1927, das 25. Geschäftsjahr vom 1. Januar 1927 bis 31. Dezember 1927.
- ↑ Süddeutscher Radfahrer : Bundesorgan d. Süddeutschen Radfahrerbundes e. V., 15. Januar 1928, S. 2.
- ↑ Süddeutscher Radfahrer : Bundesorgan d. Süddeutschen Radfahrerbundes e. V., 22. Mai 1928, S. 2.
- ↑ Süddeutscher Radfahrer: Bundesorgan d. Süddeutschen Radfahrerbundes e. V., 17. November 1927, S. 2/3; sowie 15, Januar 1928, S. 1; sowie Aufruf mit "Einladung der Motorradfahrer" am 1. August 1927, S. 8.