Südliche Puppenschnecke
Südliche Puppenschnecke | ||||||||||||
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Südliche Puppenschnecke (Lauria sempronii) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lauria sempronii | ||||||||||||
(Charpentier, 1837) |
Die Südliche Puppenschnecke (Lauria sempronii), auch Zierliche Schillerschnecke genannt,[1] ist eine landlebende Schneckenart aus der Familie der Lauriidae.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gehäuse ist nur 3 bis 3,2 mm hoch und 1,5 mm breit (dick). Es ist schlank-oval mit einem stumpfen Apex. Die fünf bis sechs Umgänge sind mäßig gewölbt. Die Schale ist rötlichbraun gefärbt, sehr dünn und durchscheinend. Die Mündung ist oval mit einem umgeschlagenen, schmalen Mundsaum. Die Lippe ist relativ schmal und dünn. Der Angularzahn ist sehr klein oder fehlt völlig.
Ähnliche Arten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es ist dem Gehäuse der Genabelten Puppenschnecke (Lauria cylindracea) sehr ähnlich, jedoch noch kleiner und etwas schmaler als diese Art. Die Umgänge sind gewölbter und eine basale Kante fehlt. Die Lippe der Mündung ist schmaler und der Angularzahn ist, wenn überhaupt vorhanden, nicht mit der Außenlippe verbunden.
Geographisches Verbreitung und Lebensraum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Südliche Puppenschnecke kommt in Katalonien,[2][3] Süd- und Ostfrankreich (hauptsächlich in den Pyrenäen und den französischen Alpen) vor. Das Vorkommen zieht sich weiter in die Südschweiz (Wallis, Tessin), Norditalien, Apennin, Süditalien[4] bis nach Österreich. Einzelne Vorkommen gibt es auch in England,[5][6] wobei frühere Vorkommen möglicherweise bereits ausgestorben sind. Die Art wird auch von den Kanarischen Inseln und Albanien[7][8] gemeldet.
Sie lebt bevorzugt im Wald, an alten Mauern, die mit Moos bewachsen sind, eher seltener auf Baumstümpfen, die mit Moos bewachsen sind. Die Habitate liegen in höheren Regionen, jedoch selten über 1000 m über NN.
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Über die Lebensweise der Art ist so gut wie nichts bekannt. Sie dürfte jedoch ähnlich sein wie bei der nahe verwandten Genabelten Puppenschnecke (Lauria cylindracea), die in dieser Hinsicht etwas besser untersucht ist. Die zwittrigen Tiere sind ovovivipar, d. h. die Eier werden in der Mantelhöhle zurückgehalten, bis die Jungschnecken schlüpfen. Sie „gebären“ also voll entwickelte, sehr wenige Junge. Die Genabelte Puppenschnecke wächst nur sehr langsam, braucht zwei Jahre bis zur Geschlechtsreife und wird etwa fünf Jahre alt. Pro Brutsaison werden nur maximal sechs Jungen geboren.
Taxonomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Taxon wurde 1837 von Johann von Charpentier als Pupa (Sphyradium) Sempronii erstmals beschrieben.[9] Der Holotyp stammt von Gondo am Simplon-Pass (Kanton, Wallis, Schweiz). Es wird heute übereinstimmend in die Gattung Lauria Gray, 1840 gestellt.[10][11]
Gefährdung und Schutz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art ist in vielen Regionen gefährdet (z. B. Schweiz[12]), in Österreich möglicherweise bereits ausgestorben. Auch in England wurde angenommen, dass die Population in Gloucestershire erloschen wäre. Es wurden jedoch neue Vorkommen gefunden.[5][6]
Belege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Michael P. Kerney, R. A. D. Cameron & Jürgen H. Jungbluth: Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. 384 S., Paul Parey, Hamburg & Berlin 1983, ISBN 3-490-17918-8
- Francisco W. Welter-Schultes: European non-marine molluscs, a guide for species identification = Bestimmungsbuch für europäische Land- und Süsswassermollusken. A1-A3 S., 679 S., Q1-Q78 S., Planet Poster Ed., Göttingen 2012, ISBN 3-933922-75-5, ISBN 978-3-933922-75-5 (im Folgenden Welter Schultes, Bestimmungsbuch, mit entsprechender Seitenzahl)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Rote Listen gefährdeter Tierarten. Umweltbundesamt Österreich, abgerufen am 23. August 2023.
- ↑ David M. Alba, Antoni Tarruella Ruestes, Jordi Corbella Alonso, Manuel Vilella Tejedo, Glória Guillén Mestre, Lluís Prats Pi, Josep Quintana Cardona: Addenda a la llista dels molluscos continentals de Catalunya. Spira, 1(4): 1-10, 2004 PDF (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ M. Larraz: Distribución de Lauria sempronii (Gastropoda, Pupillidae) en la Península Ibérica. Noticiario de la Sociedad Española de Malacología, 39: 69-71, 2003.
- ↑ Dario Ferreri, Marco Bodon, Giuseppe Manganelli: Molluschi terrestri della provincia di Lecce. Thalassia Salentina, 28: 31-130, 2005 (PDF)
- ↑ a b Gloucestershire Biodiversity Action Plan: Lauria semponii (a snail) PDF ( des vom 29. November 2004 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b P. F. Whitehead: Another Gloucestershire locality for Lauria sempronii (Charpentier, 1837) (Gastropoda, Stylommatophora, Pupillidae) with observations on the species. Journal of Conchology, 39(4): 377-380, 2007
- ↑ Zoltán Fehér und Zoltán Péter Eröss: Contribution to the Mollusca fauna of Albania. Feldforschungsergebnisse des Ungarischen Naturwissenschaftlichen Museums zwischen 1992 und 2007. Schr. Malakozool. 25: 3-21 Cismar, Ostholstein, 2009 ISSN 0936-2959 PDF
- ↑ Register of Species of the Fauna of Albania 2010 PDF
- ↑ Johann von (Jean de) Charpentier: Catalogue des mollusques terrestres et fluviatiles de la Suisse. Formant la seconde partie de la faune Helvétique. Neue Denkschriften der Allgemeinen Schweizerischen Gesellschaft für die Gesammten Naturwissenschaften - Nouveaux Mémoires de la Société Helvétique des Sciences Naturelles, 1 (2): 1-28, Neuchatel Online bei www.biodiversitylibrary.org (S. 15).
- ↑ Welter Schultes, Bestimmungsbuch, S. 133
- ↑ Fauna Europaea: Lauria J. E. Gray 1840
- ↑ Rote Listen Schweiz PDF