SŽD-Baureihe Ээл2
Ээл2 (Eel2) | |
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Ээл2 in Kiew, 1928, vorbaulose Seite
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Anzahl: | 1 |
Hersteller: | Maschinenfabrik Esslingen, Deutschland |
Baujahr(e): | 1923–1924 |
Achsformel: | 1’Eo1’ |
Spurweite: | 1524 mm |
Länge: | 13.822 mm (14.221 mm nach Umbau) |
Dienstmasse: | 118,3 t (125 t nach Umbau) |
Installierte Leistung: | 883 kW (1200 PS) |
Traktionsleistung: | 800 kW |
Anfahrzugkraft: | 147 kN (15.000 kp) |
Treibraddurchmesser: | 1220 mm |
Motorentyp: | Dieselmotor MAN |
Leistungsübertragung: | dieselelektrisch |
Anzahl der Fahrmotoren: | 5 |
Als Baureihe Ээл2 (deutsche Transkription: Eel2, anfangs als Юэ001 nummeriert) wird eine der ersten sowjetischen Diesellokomotiven der Sowjetischen Eisenbahnen (SŽD) bezeichnet. Das Kürzel Ээл2 bezeichnet eine Diesellokomotive mit elektrischer Übertragung und Baureihennummer „2“. Das Fahrzeug wurde unter der Leitung und nach den Plänen von Juri Wladimirowitsch Lomonossow in den Werkstätten der Maschinenfabrik Esslingen von 1923 bis Frühjahr 1924 gebaut.
Lomonossow stand für die Herstellung der Lokomotive zunächst mit der Aktiengesellschaft für Lokomotivbau Hohenzollern in Verbindung. Zur Entstehungsgeschichte heißt es: „Lomonossow bestellte schließlich auf eigene Faust bei der Hohenzollern AG in Düsseldorf. Das Vorgehen wurde nachträglich vom Rat der Volkskommissare gebilligt. Als aber 1923 die Ruhrbesetzung begann, traf Lomonossow mit Hohenzollern ein zusätzliches Abkommen, wonach der Bau seines Lieblingskindes – der dieselelektrischen Lokomotive – der Maschinenfabrik Esslingen übertragen wurde.“[1]
Bei ersten Tests zeigten sich einige Schwachpunkte in der Konstruktion, die dann behoben wurden. Ab Februar 1925 wurde die Ээл2 nach umfangreichen Versuchsfahrten regulär im Betrieb der SŽD eingesetzt.
Sie gilt als die erste betriebstaugliche Streckendiesellokomotive der Welt. Obwohl die Bauart nicht in die Serienfertigung ging, war sie die Grundlage für weitere Reihen von Diesellokomotiven der SŽD.
Ein direkter Nachfolger war die SŽD-Baureihe Ээл, von der insgesamt 46 Stück in Serie gefertigt wurden. Sie unterschied sich äußerlich vor allem durch ein zweiachsiges Laufdrehgestell an Stelle der einzelnen Laufachse unter dem Vorbau und hatte damit die Achsfolge 2’Eo1’. Außerdem wurde ein leistungsstärkerer Dieselmotor verwendet.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Wolfgang Messerschmidt: Lokomotiven der Maschinenfabrik Esslingen, 1984, transpress Verlag für Verkehrswesen; 1. Auflage Lizenz (1984)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Juri Lomonossow: Diesellokomotiven, Berlin, 1929, VDI-Verlag; Reprint-Ausgabe Düsseldorf (VDI-Verlag), 1985.
- Juri Lomonossow: Die Diesel-elektrische Lokomotive. Übers. aus d. Russ. von Erich Mrongovius, Berlin: VDI-Verlag 1924
- Wolfgang Messerschmidt: Von Lok zu Lok. Esslingen und der Lokomotivbau für die Bahnen der Welt. 1969, Franckh’sche Verlagshandlung, S. 133 ff.
- Wolfgang Messerschmidt: Lokomotiven der Maschinenfabrik Esslingen, Lizenzdruck 1984, transpress Verlag für Verkehrswesen