SIEPAC

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SIEPAC (spanisch Sistema de Interconexión Eléctrica de los Países de América Central) ist die Bezeichnung für das Verbundnetz, das mit Ausnahme Belizes die nationalen Stromnetze aller übrigen Länder in Zentralamerika verbindet: Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua und Panama.

Erste Überlegungen zu einem grenzüberschreitenden Strommarkt in der Region gehen bis in die 1970er Jahre zurück. Der spanische Stromversorger ENDESA führte 1987 eine Machbarkeitsstudie durch. 1989 wurde die CEAC (span. Consejo de Electrificación de América Central) als eine Koordinierungsstelle gegründet. Zwischen 1992 und 1997 wurden weitere Machbarkeitsstudien durchgeführt.[1]

Die erste länderübergreifende Verbindung wurde 1976 zwischen Honduras und Nicaragua errichtet. Weitere Verbindungen (Nicaragua - Costa Rica und Costa Rica - Panama) folgten, aber bis 2002 blieb die Region zweigeteilt: Guatemala und El Salvador waren untereinander verbunden, aber von den restlichen Ländern isoliert. Die beiden Blöcke wurden 2002 zwar durch eine Leitung zwischen El Salvador und Honduras vereinigt, jedoch blieb die Übertragungskapazität der jeweiligen grenzüberschreitenden Verbindung beschränkt (30 bis maximal 100 MW).[1]

SIEPAC sollte mit einer Übertragungskapazität von 300 MW nicht nur die Sicherheit und Verlässlichkeit der Stromversorgung in den angeschlossenen Ländern erhöhen, sondern auch helfen, die Erzeugungskosten zu reduzieren. Die Erzeugungskosten in der Region lagen 2013 bei geschätzten 150 USD pro MWh, verglichen mit 50 USD in vergleichbaren Märkten.[2] Darüber hinaus könnten die vorzuhaltenden Reservekapazitäten in den teilnehmenden Ländern durch SIEPAC reduziert werden.[3]

Die einzelnen Abschnitte von SIEPAC wurden von Dezember 2010 bis Oktober 2014 fertiggestellt.[4] Mit der Fertigstellung der Leitung zwischen den Umspannwerken Parrita und Palmar Norte in Costa Rica war SIEPAC dann vollständig.[5]

Gegenwärtig (Stand Mai 2015) besteht SIEPAC aus Hochspannungsleitungen (230 kV, 300 MW) mit einer Gesamtlänge von 1.793 km.[4] Es handelt sich dabei zurzeit um einfache Leitungen, jedoch wurden die Masten bereits für eine Doppelleitung ausgelegt.[4] Insgesamt wurden 15 Umspannwerke und 4,632 Masten errichtet.[6]

Es existiert eine Verbindung zum Stromnetz Mexikos: das Umspannwerk in Tapachula (Mexiko) ist über eine einfache Leitung (400 kV, 225 MW) mit dem Umspannwerk in Retalhuleu (Guatemala) verbunden.[7][8] Eine Verbindung mit dem Stromnetz in Kolumbien besteht zurzeit nicht, ist aber geplant.[9]

Um einen gemeinsamen Markt, genannt MER (span. Mercado Eléctrico Regional) errichten zu können, mussten Institutionen sowie die zugrundeliegenden Regeln und Rahmenbedingungen des gemeinsamen Marktes festgelegt werden.[2][3] Es wurden folgende Institutionen eingerichtet:[1]

  • CEAC (span. Consejo de Electrificación de América Central) als Koordinierungsstelle
  • CRIE (span. Comisión Regional de Interconexión Eléctrica) als Regulierungsbehörde
  • EOR (span. Ente Operador Regional) als regionaler Systembetreiber
  • EPR (span. Empresa Proprietaria de la Red) als Betreiber der Übertragungsleitung

SIEPAC wird von der in Panama registrierten Gesellschaft EPR betrieben, die zu gleichen Teilen im Besitz von neun Anteilseignern ist. Die Anteilseigner sind zum einen die jeweiligen nationalen Stromversorger bzw. Übertragungsnetzbetreiber der beteiligten Länder:[6][10]

  • ICE (span. Instituto Costarricense de Electricidad) und CNFL (span. Compañía Nacional de Fuerza y Luz), Costa Rica
  • CEL (span. Comisión Ejecutiva Hidroeléctrica del Río Lempa) und ETESAL (span. Empresa Transmisora de El Salvador), El Salvador
  • INDE (span. Instituto Nacional de Electrificación), Guatemala
  • ENEE (span. Empresa Nacional de Energía Eléctrica), Honduras
  • ENATREL (span. Empresa Nacional de Transmisión Eléctrica), Nicaragua
  • ETESA (span. Empresa de Transmisión Eléctrica S.A.), Panama

Darüber hinaus sind noch beteiligt:[6][10]

Die Kosten für die Errichtung von SIEPAC lagen bei 494[4] bzw. 507,7[11] Mio. USD. Die IDB finanzierte davon 253,5[2][12] Mio. USD.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Economic Consulting Associates Limited (Hrsg.): The Potential of Regional Power Sector Integration - Central American Electric Interconnection System (SIEPAC) - Transmission & Trading Case Study. März 2010, S. 18–21, 25, 29–32, 38 (englisch, esmap.org [PDF; 879 kB; abgerufen am 21. Mai 2015]).
  2. a b c Energy integration in Central America: Full steam ahead. IDB, 25. Juni 2013, abgerufen am 19. Mai 2015 (englisch).
  3. a b WORKSHOP ENERGY REGULATION AND SECURITY OF SUPPLY IDB’S EXPERIENCE. (PDF; 196 kB, S. 8 (6)) IDB, 9. Juni 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Mai 2015; abgerufen am 19. Mai 2015 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.icer-regulators.net
  4. a b c d Descripción: Línea SIEPAC. www.eprsiepac.com, abgerufen am 17. Mai 2015 (spanisch).
  5. Industry Trend Analysis - SIEPAC Completion To Enhance Regional Energy Security - NOV 2014. www.powerandrenewablesinsight.com, abgerufen am 24. Mai 2015 (englisch).
  6. a b c Sistema de Interconexión Eléctrica de los Países de América Central (SIEPAC). www.proyectomesoamerica.org, abgerufen am 21. Mai 2015 (spanisch).
  7. Interconexión México – Guatemala. www.eprsiepac.com, abgerufen am 19. Mai 2015 (spanisch).
  8. Interconexión Guatemala-México. constructorelectrico.com, 27. Januar 2014, abgerufen am 23. Mai 2015 (spanisch).
  9. Interconexión Panamá – Colombia. www.eprsiepac.com, abgerufen am 19. Mai 2015 (spanisch).
  10. a b Accionistas. www.eprsiepac.com, abgerufen am 17. Mai 2015 (spanisch).
  11. Celebran conclusión y reafirman compromiso para la Interconexión Eléctrica Centroamericana, SIEPAC. IDB, 10. Dezember 2014, abgerufen am 23. Mai 2015 (spanisch).
  12. Gobierno de El Salvador y la Empresa Propietaria de la Red (EPR) inauguran red eléctrica del proyecto SIEPAC tramo El Salvador. www.proyectomesoamerica.org, 16. August 2012, abgerufen am 21. Mai 2015 (spanisch).