UC 90 wurde bei Blohm & Voss in Hamburg unter der Baunummer 324 gebaut. Es war das erste von 29 auf dem Amtsentwurf „Projekt 41 A“ basierenden Bootsneubauten der Werft und lief am 19. Januar 1918 vom Stapel.[1] Am 15. Juli erfolgte die Indienststellung unter Kapitänleutnant Justus Oldekop, das zunächst als Schulboot fungierte. Nach dem Waffenstillstand wurde UC 90 am 13. November in Karlskronainterniert. Das Boot konnte jedoch noch im selben Monat nach Kiel zurückkehren, musste aber der Entente ausgeliefert werden. Am 1. Februar 1919 verließ UC 90 mit einer Reihe anderer Boote Deutschland, wurde in Harwich übergeben und zur japanischen Kriegsbeute. In Japan kam das Boot als O 4 für kurze Zeit in Dienst.[2] Nach ausgiebigen Tests wurde das Boot in Kure teilzerlegt und der Rumpf von der japanischen Unterwaffenschule für Tests verwendet. 1921 wurde das Boot abgewrackt.
Harald Bendert: Die UC-Boote der Kaiserlichen Marine 1914–1918. E. S. Mittler & Sohn, 2001, ISBN 3-8132-0758-7.
Wolfgang Göthling, Oliver Lörscher, Simon Schnetzke: Ausgeliefert. Die deutschen U-Boote 1918–1920 und ihr Verbleib. digital business and printing, Berlin 2016, ISBN 978-3-00-037421-0.
Erich Gröner, Dieter Jung, Martin Maass: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945. Band3: U-Boote, Hilfskreuzer, Minenschiffe, Netzleger und Sperrbrecher. Bernard & Graefe, Bonn 1985, ISBN 3-7637-4802-4.