SSB Spezialschiffbau Oortkaten
| SSB Spezialschiffbau Oortkaten GmbH | |
|---|---|
| Rechtsform | Gesellschaft mit beschränkter Haftung |
| Gründung | 2000 |
| Auflösung | 28. Februar 2014 |
| Auflösungsgrund | Insolvenz |
| Sitz | Hamburg, Deutschland |
| Leitung |
|
| Branche | Schiffbau |
| Website | www.spezialschiffbau.de |
Die SSB Spezialschiffbau Oortkaten war eine Werft im Hamburger Stadtteil Ochsenwerder. Das Unternehmen baute und wartete im Schwerpunkt die Personenfähren der HADAG Seetouristik und Fährdienst AG in Hamburg und ist im Jahre 2000 aus der Heinrich-Grube-Werft hervorgegangen. Im Dezember 2013 meldete das Unternehmen Insolvenz an und gilt laut Handelsregistereintrag vom 28. Februar 2014 als aufgelöst.
Heinrich Grube Werft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Heinrich Grube gründete 1865 in Kirchwerder einen Schiffbaubetrieb zur Reparatur und zum Bau kleiner Flussschiffe aus Holz. Der Betrieb wurde von seinem Sohn Reimer Hermann nach Kirchwerder-Warwisch verlegt und vom Holzschiffbau auf den Eisenschiffbau umgestellt. Der Enkel Heinrich Grube jr. erweiterte die Werftanlagen, um auch größere Schiffe zu bauen.
Der Werftbetrieb wurde 1962 nach der großen Sturmflut in den Hafen Oortkaten an der Elbe verlagert. Hier wurden bis 1982 vor allem große Binnenschiffe bis 3000 Tonnen gebaut, aber auch andere Binnen- und Hafenschiffe. Dieser Betrieb ging 1999 in Konkurs.
SSB Spezialschiffbau Oortkaten
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Nach der Insolvenz der Heinrich Grube Werft KG wurde die Werft 2000 von dem ehemaligen Kommanditisten, dem 60-jährigen Schiffbauingenieur Klaus Schlünzen[2], der seit 1962 für Grube arbeitete[3], übernommen und saniert und die SSB Spezialschiffbau Oortkaten GmbH gegründet. Die SSB spezialisierte sich auf den Neubau von Fahrgastschiffen für Binnengewässer. Schlünzen war maßgeblich an der Entwicklung der Serie 2000 – wegen der Form im Volksmund als „Bügeleisen“[4] bezeichnet – für die HADAG beteiligt. Neben der optimalen Ausnutzung der Beförderungsräume, zeichnet sich die Serie 2000 besonders durch ihre Wirtschaftlichkeit und den Einmann-Betrieb aus, der auf deutschen Gewässern einzigartig ist.
Nach dem Tod von Klaus Schlünzen 2008[5] übernahm seine Lebensgefährtin Renate Schütte die SSB.[6] Im Herbst 2013 wurde Álvaro L. Moreno als Geschäftsführer dazubestellt.
Das Familienunternehmen mit 16 Beschäftigten meldete im Dezember 2013 wegen finanzieller Altlasten sowie Baufinanzierungsproblemen für eine neue Flachfähre im Wert von einer Million Euro[7], die im Frühjahr 2014 für die HADAG ausgeliefert werden sollte, Insolvenz an.[8][9][10] Ende Juli 2014 wurde der Neubau letztendlich für zwei Millionen Euro fertiggestellt, auf den Namen Reiherstieg getauft und den 13 verbliebenen Mitarbeitern gekündigt.[11][12]
Marine Service Brandt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Oktober 2014 begann die Marine Service Brandt GmbH ihren Betrieb auf dem Werksgelände. Das Unternehmen beschäftigt sich mit Reparaturen, Wartung und Umbauten, erstellt aber keine Neubauten mehr.[13]
Bisher gebaute Schiffe oder Schiffsklassen des SSB
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Folgende Bauten des Typs 2000 hat die SSB an die HADAG ausgeliefert:
- Harmonie (2001)[14]
- Waltershof (2004)
- Elbmeile (2005)[15]
- Övelgönne
- Tollerort (2006)
- Wilhelmsburg (2008)
- Oortkaten (2009)
- Harburg (2009)
- Hamburgensie (2013)
Flachbauten:
- Nala (2002)
- Reiherstieg (2014)
Folgendes Fahrgastschiff hat die SSB an die Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel (SFK) ausgeliefert:
- Schwentine (2007)
Folgende Bauten hat die SSB an die ATG Alstertouristik ausgeliefert:
- Fleetenkieker (2003)
- Alsterwasser (2008)[16]
Schiffe oder Schiffsklassen der Werft Heinrich Grube
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- Ramme I (1976, Schwimmramme)
- Entölerdienst Elbe (1980, Entölerboot für das Amt für Strom- und Hafenbau Hamburg)
- Oberspritzenmeister Repsold (1985, Feuerlöschboot für die Feuerwehr Hamburg)
Folgende Schiffe wurden für die HADAG gebaut:
- Finkenwerder (1989)
- Altona (1989)
- Blankenese (1990)
- Neuenfelde (1991)
- Falkenstein (1992)
- Wolfgang Borchert (1993)
- St. Pauli, Serie 2000 (1997)
- Hafen City, Serie 2000 (1998)
- Reeperbahn, Serie 2000 (2000) (damalige Nettokosten: 3,3 Millionen Mark[17], ein Neubau der Elbfähre dieses Typs kostet inzwischen gut 2 Mio. Euro (Stand Juni 2013)[18])
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Impressum, SSB Spezialschiffbau Oortkaten GmbH
- ↑ Kleine Werft, großer Erfolg, Welt am Sonntag, 19. Oktober 2003
- ↑ Früherer Gesellschafter erhärtet Vorwürfe gegen Ex-Chef, glaubt aber an die Rettung. Neue Hoffnung für die marode Grube-Werft, Hamburger Morgenpost, 29. Oktober 1999
- ↑ Oortkaten: Ist das neue Bügeleisen ein Grashüpfer? ( des vom 7. Januar 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Elbdampfer-Hamburg.de, 10. Juli 2009
- ↑ Menschen, die 2008 Schlagzeilen machen, Bergedorfer Zeitung, 29. Dezember 2008.
- ↑ Hamburgs kleinste Werft trotzt der Krise, Hamburger Abendblatt, 24. Juli 2010.
- ↑ Neues Flachschiff soll Hadag-Flotte unterstützen, Hamburger Abendblatt, 10. Dezember 2013
- ↑ SSB Spezialschiffbau, Werft der Hamburger Hafenfähren insolvent, Hamburger Abendblatt, 13. Dezember 2013
- ↑ Werft der Hadag-Fähren insolvent, Die Welt, 14. Dezember 2013
- ↑ Peter Kleinort: Interessenten für Werft Oortkaten. In: Täglicher Hafenbericht vom 21. Februar 2014, S. 3, ISSN 2190-8753
- ↑ Linie 73, Neue Hadag-Fähre an den Landungsbrücken getauft, Hamburger Abendblatt vom 19. Juli 2014
- ↑ Insolvente SSB-Werft: Mitarbeiter müssen gehen NDR 90,3 vom 24. Juli 2014 ( vom 26. Juli 2014 im Internet Archive)
- ↑ Startseite von Marine Service Brandt
- ↑ Mit „Harmonie“ über die Elbe. Neues Fährschiff für die Strecke Finkenwerder–St. Pauli, Hamburger Abendblatt, Historisches Archiv, Nr. 285, 6. Dezember 2001, S. 13
- ↑ Neue Fähre für die HADAG, Hamburger Abendblatt, 1. März 2005
- ↑ Erstes Alsterschiff mit Brennstoffzellen, Hamburger Abendblatt, 6. Juli 2007
- ↑ Grubes letzter Neubau, Hamburger Morgenpost, 1. Februar 2000
- ↑ HADAG – Neue Fähre getauft - mehr Schiffe zur HafenCity, Hamburger Abendblatt, 4. Juni 2013
Koordinaten: 53° 26′ 53″ N, 10° 5′ 42″ O