Vertretung des Freistaates Sachsen bei der Europäischen Union
Vertretung des Freistaates Sachsen bei der Europäischen Union | |
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Staatliche Ebene | Land |
Stellung | Landesvertretung |
Aufsichtsbehörde | Sächsisches Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung |
Hauptsitz | Etterbeek, Region Brüssel-Hauptstadt |
Behördenleitung | Dr. Cornelius Huppertz |
Bedienstete | 17 |
Haushaltsvolumen | 676.500 Euro (2023)[1] |
Netzauftritt | Homepage der Vertretung |
Die Vertretung des Freistaates Sachsen bei der Europäischen Union (engl. Representation of the Free State of Saxony to the European Union, franz. Représentation de l’État libre de Saxe auprès de l’Union européenne) ist die Landesvertretung Sachsens in Brüssel, eine Institution des Freistaates Sachsen. Sie repräsentiert den Freistaat bei allen europäischen Institutionen (beispielsweise dem Europäischen Parlament oder dem Europäischen Ausschuss der Regionen).
Vertretung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Vertretung ist seit der Landtagswahl 2019 Teil des Sächsischen Staatsministeriums der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung.
Derzeit sind in der Vertretung 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig, von denen die Mehrzahl aus den Fachministerien zeitweise abgeordnet sind.
Aufgaben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In erster Linie beobachtet die Vertretung die Aktivitäten der europäischen Einrichtungen und der in Brüssel ansässigen Institutionen und informiert hierüber. Auf der anderen Seite benachrichtigt sie diese über Neuigkeiten aus Sachsen, etwa welche Positionen der Freistaat zu aktuellen politischen Themen vertritt. Zu diesem Zweck bereitet die Vertretung sowohl Besuche sächsischer Regierungsmitglieder sowie von Expertinnen und Experten in Brüssel vor und regt zu Besuchen in Sachsen an.
Des Weiteren pflegt sie Kontakte zu den europäischen Institutionen sowie den Verbindungsbüros der anderen europäischen Regionen, Firmen und Verbände.
Zudem dient sie als Anlaufstelle für sächsische Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen in Brüssel. Im Gegenzug macht sie durch Ausstellungen und Fachveranstaltungen auf Sachsen aufmerksam.
Die Vertretung veröffentlicht seit 2007 zweimal im Monat die Europa-News für Sachsen, einen Newsletter, der über die Aktivitäten der europäischen Institutionen informiert.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit Sommer 1991 unterhält der Freistaat ein Büro in Brüssel, damals jedoch noch mit dem Namen Sachsenbüro Brüssel. Zunächst war es mit den anderen ostdeutschen Büros im ehemaligen Botschaftsgebäude der DDR untergebracht. Am 19. Februar 2003 erwarb man die Liegenschaft in der Avenue d’Auderghem; deren Umbauarbeiten begannen am 7. Juni 2004. Die Büroetagen wurden am 1. Dezember 2004 übergeben, so dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Büros bereits am 9. Dezember ihr neues Quartier beziehen konnten. Die Gesamtübergabe erfolgte am 22. März 2005. Im April 2005 weihte der damalige Ministerpräsident Georg Milbradt das Gebäude ein. Mit Kabinettsbeschluss vom 10. Mai 2022 wurde das Sachsen-Verbindungsbüro Brüssel zur Vertretung des Freistaates Sachsen bei der Europäischen Union aufgewertet.
Der derzeitige Leiter der Vertretung des Freistaates Sachsen bei der Europäischen Union ist Dr. Cornelius Huppertz, sein Vertreter ist Christopher Lang. Frühere Leiter und Leiterinnen waren:
- Hans-Werner Dahl, Herbst 1991 bis August 1999
- Klaus Kofler, September 1999 bis Dezember 2002
- Ulrich Beyer, Januar 2003 bis Juni 2007[2]
- Wolf-Eberhard Kuhl, Juli 2007 bis April 2018
- Christian Avenarius, Mai 2018 bis März 2020
- Stefanie Sifft, Januar 2021 bis Juni 2023
- Jiří Zapletal, November 2023 bis August 2024
Gebäude
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das jetzige Gebäude befindet sich in der Avenue d’Auderghem 67 im Stadtteil Etterbeek und liegt damit in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Gebäuden der Europäischen Kommission und des Europäischen Parlamentes.
Das fünfgeschossige Gebäude wurde Anfang des 20. Jahrhunderts als niederländische Handels- und Wirtschaftsrepräsentanz errichtet und ist in eine geschlossene Blockbebauung einbezogen. Es hat eine historisierende Sandsteinfassade, auf deren oberen Rundbogenfeld das niederländische Staatswappen ruht, was an die erste Nutzung des Gebäudes erinnert.
Nach dem Erwerb des Gebäudes durch den Freistaat wurde es konzeptionell überarbeitet: Die vier oberen Stockwerke mit seinen Büroräumen dienen als Arbeitsräume, während die Erdgeschossebene mit dem neu errichteten Wintergarten als Veranstaltungsbereich dienen.
Für die Innengestaltung wurden die sächsischen Farben Weiß und Grün genutzt und für die Wandflächen Werke zeitgenössischer Künstler aus Sachsen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fred J. Heidemann: Sachsens Vertretungen. Von den Kurfürstlich-Sächsischen Gesandtschaften zur Vertretung des Freistaates Sachsen beim Bund. 1. Auflage. Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, Dresden 2008, DNB 988163233, S. 113–120.
- Broschüre „Das Sachsen-Verbindungsbüro Brüssel“
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ [1] (PDF; 2,37 MB), S. 284–287.
- ↑ Renate Kohl-Wachter: Wechsel im Sachsen-Büro. Ulrich Beyer geht, Wolf-Eberhard Kuhl kommt ( vom 20. Juli 2012 im Webarchiv archive.today), www.belgieninfo.net, 3. Juli 2007.
Koordinaten: 50° 50′ 16,9″ N, 4° 23′ 9,5″ O