Sakraler Name
Ein sakraler Name ist in der Namenkunde ein Name, der ein Element mit sakraler lexikalischewr Bedeutung enthält. Des Weiteren lassen sich die sakralen Namen in christliche sakrale Namen und pagane sakrale Namen unterteilen. Häufig kommen in den Ortsnamen sowie den Personennamen einer Sprache die sakralen Namen vor.[1]
Quellenlage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Christliche sakrale Namen sind der christlichen Zeit mit guter historischer Quellenlage zugehörig, Pagane sakrale Namen hingegen sind aus einer Zeit vor einer Christianisierung mit unsicherer Quellenlage, dafür stellen sie in der Regel selbst historische Quellen dar. Nicht selten sind sakrale Namen – und hier insbesondere die Untergruppe der theophoren Namen, die eine Götterbezeichnung oder einen Götternamen enthalten oder – ausnahmsweise – einen Name, der aus einem Namen mit einer Götterbezeichnung oder einem Götternamen abgeleitet ist – das einzige Quellenmaterial, wenn die üblichen historischen Quellen wie zeitgenössische Texte oder archäologische Funde fehlen.[2]
Sakrale Ortsnamen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sakrale Ortsnamen lassen sich auffassen als Namen, die Elemente enthalten, die sich in ihrer gewöhnlichen (lexikalischen) Bedeutung direkt auf religiöse Ideen oder Orte mit einer betont religiösen Funktion beziehen. Solche Namen können vorchristliche wie auch christliche Religion reflektieren.[1]
Den sakralen Ortsnamen werden im Allgemeinen Namen, die mit christlichen Begriffen zusammenhängen, zugeordnet; z. B. dänisch Knudsker „Knuts Kirche“ (eigentlich „die Sankt Knut geweihte Kirche“), schwedisch Lillkyrka „kleine Kirche“, Prästhordet „Pfarrhof“ oder Sankt Anna.[1]
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Vgl. Per Vikstrand: Sakrale Namen. §1 Einleitung. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 26, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 3-11-017734 X, S. 167 f.
- ↑ Thorsten Andersson: Theophore Namen. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 30, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2005, ISBN 3-11-018385-4, S. 442–452.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Thorsten Andersson: Theophore Namen. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 30, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2005, ISBN 3-11-018385-4, S. 442–452.
- Per Vikstrand: Sakrale Namen. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 26, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 3-11-017734 X, S. 167–179.
- Michael Mitterauer: Systeme der Namengebung im Vergleich. In: Michael Mitterauer: Traditionen der Namengebung: Namenkunde als interdisziplinäres Forschungsgebiet. Böhlau Verlag, Wien 2011, ISBN=3-20-578645-9, S. 27–44.