Salifou Mody

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Salifou Mody (* 18. Oktober 1962 in Zinder; auch Salifou Modi) ist ein nigrischer General und Diplomat. Er war Mitglied von drei verschiedenen Militärjunten. Seit 2023 ist er Verteidigungsminister Nigers.

Salifou Mody ging von 1969 bis 1975 in Niamey zur Schule. Anschließend besuchte er die Militärschule in Bingerville in der Elfenbeinküste, die er 1983 abschloss. In diesem Jahr trat er in die Streitkräfte Nigers ein. Weitere militärische Ausbildungen absolvierte er in Kamerun, Frankreich und Madagaskar. Mody war ab 1993 als Kommandant verschiedener Einheiten in N’Guigmi, Agadez und Niamey eingesetzt und erreichte den Dienstgrad eines Hauptmanns. 1998 wurde er zum Major befördert und übernahm die Leitung der nationalen Interventions- und Sicherheitskräfte.[1]

Als Staatspräsident Ibrahim Baré Maïnassara bei einem Militärputsch 1999 getötet worden war, wurde Salifou Mody Mitglied des Rats der nationalen Versöhnung, der 14-köpfigen Militärjunta unter dem Vorsitz von Daouda Malam Wanké, die Niger bis zu den freien Wahlen Ende 1999 regierte.[2] Danach setzte er seine Laufbahn bei den Streitkräften fort. Als der 1999 erstmals gewählte Staatspräsident Mamadou Tandja 2009 versuchte, eine in der Verfassung nicht vorgesehene dritte Amtszeit zu erlangen, setzte er den ihm potenziell illoyal erscheinenden stellvertretenden Generalstabschef der Bodenstreitkräfte ab und besetzte den Posten mit Salifou Mody.[3] Doch Mody kehrte ihm den Rücken: Als Tandja 2010 durch einen Militärputsch abgesetzt wurde, wurde Mody Mitglied der neuen Militärjunta, dem Obersten Rat für die Wiederherstellung der Demokratie unter dem Vorsitz von Salou Djibo.[4] Außerdem wurde er anstelle von Mamadou Ousseini Generalstabschef der Bodenstreitkräfte.[5] Die Junta gab die Macht 2011 an den neuen Staatspräsidenten Mahamadou Issoufou ab.

Salifou Mody wurde danach ins Ausland versetzt. Noch 2011 ernannte ihn Staatspräsident Issoufou zum Militärattaché an der Botschaft Nigers in Deutschland.[6] Nach verlustreichen terroristischen Angriffen auf die Militärlager von Inatès und Siné Godar wurde Salifou Mody Anfang 2020 im Rang eines Divisionsgenerals anstelle von Ahmed Mohamed zum Chef des Generalstabs der nigrischen Streitkräfte ernannt.[7] In dieser Funktion wurde er am 31. März 2023 von Abdou Sidikou Issa abgelöst.[8] Am Vortag war er zum Viersternegeneral erhoben worden.[9] Am 1. Juni 2023 erfolgte seine Ernennung zum Botschafter Nigers in den Vereinigten Arabischen Emiraten.[10]

Er war am Militärputsch in Niger 2023 beteiligt und gilt als die Nummer zwei der Militärjunta Nationaler Rat für den Schutz des Vaterlandes.[11] In der vom neuen Machthaber Abdourahamane Tiani am 9. August 2023 ernannten Regierung wurde er Verteidigungsminister.[12]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Chaïbou Maman: Répertoire biographique des personnalités de la classe politique et des leaders d’opinion du Niger de 1945 à nos jours. Volume II. Démocratie 2000, Niamey 2003, S. 399–400.
  2. Chaïbou Maman: Répertoire biographique des personnalités de la classe politique et des leaders d’opinion du Niger de 1945 à nos jours. Volume II. Démocratie 2000, Niamey 2003, S. 385.
  3. Christophe Boisbouvier: Tandja face à l’armée. In: Jeune Afrique. 30. November 2009, abgerufen am 19. Juni 2017 (französisch).
  4. A la Présidence du Conseil Suprême pour la Restauration de la Démocratie : le Chef de l’Etat signe un décret fixant la composition du Conseil Suprême pour la Restauration de la Démocratie. In: Niger Diaspora. 12. Oktober 2010, abgerufen am 19. Juni 2017 (französisch).
  5. La haute hiérarchie de l’armée réaménagée. In: L’Actualité. Hebdomaire Nigérien d’informations générales, de réflexions et d’opinions. Nr. 29, 3. März 2010, S. 2 (nigerdiaspora.net [PDF; abgerufen am 19. Juni 2017]).
  6. Niger: Comment Issoufou désarme les gradés. In: Tamtam Info. 23. April 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Juli 2017; abgerufen am 19. Juni 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tamtaminfo.com
  7. Niger : Le Général de Division Salifou Modi prend la tête de l’état-Major général des armées. Agence Nigérienne de Presse (ANP), 13. Januar 2020, abgerufen am 11. Januar 2020 (französisch).
  8. Communiqué du Conseil des Ministres du vendredi 31 mars 2023. In: ActuNiger. 31. März 2023, abgerufen am 1. April 2023 (französisch).
  9. Armée nigérienne : le Chef d’État-Major, le Gal Salifou Mody promu "Général 4 étoiles". In: aNiamey.com. 31. März 2023, abgerufen am 1. April 2023 (französisch).
  10. Communiqué du Conseil des Ministres du jeudi 1er juin 2023. In: ActuNiger. 1. Juni 2023, abgerufen am 3. Juni 2023 (französisch).
  11. Dominic Johnson: Nach dem Putsch in Niger: Zerrbilder und Zerreißprobe. In: Die Tageszeitung: taz. 4. August 2023, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 5. August 2023]).
  12. Officiel : voici la liste des membres du gouvernement de Transition. In: ActuNiger. 10. August 2023, abgerufen am 26. August 2023 (französisch).